Mich würde mal interessieren wie ihr den Einstieg bei einem Startup in einem der großen Hubs (Berlin vor allem) karrieremäßig betrachtet.

Immer öfter liest man ja bei Ausschreibungen sogar "Top UB, IB oder Startup" als gewünschte Praxiserfahrung und ein Wandel der Industrien zum Digitalen kann wohl kaum jemand bestreiten. Andererseits lese ich immer noch oft von Leuten, dass einen sowas für Konzerne, etc. später "verdirbt" aufgrund der lockeren Kultur und ähnlichen Faktoren. Zuletzt ist natürlich auch das Gehalt und Exit-Optionen eine Frage für sich.

Wie seht ihr das, vor allem im Vergleich zum Einstieg bei Konzernen oder sogar UB/IB?

Als Einstieg? Würde ich dringend davon abraten, es sei denn es ist ein Unternehmen dass gerade durch die Decke schießt (AirBnB oder Uber im Jahr 2013/2014).

Es hat schon einen Grund warum ein Start-Up Leute mit Berufserfahrung aus einer Top UB sucht. In dem Fall handelt es sich oft um Führende Rollen mit schönem Equity-Anteil der im Falle eines IPO's o.ä einen sehr reich machen kann. Oft geht's ja da um etwaige Markterweiterungen und Development Strategien für die mehrjährige Beratungserfahrung nötig ist.

Warum kein Einsteig? Ein Start-Up ist i.d.R personell sehr knapp bemessen und die Gründer wollen schnell erfolgreich durchstarten. Niemand hat da die Zeit einen Uniabsolventen einzuschulen wie was geht. Und niemand von denen ist auch Bereit ein Risiko einzugehen dass du sofort wichtige Verantwortung übernimmst. Die Einstiegspositionen sind dann eher Positionen wo man einem Zuarbeitet und eher operative Sachen erledigt -> Das kannst du auch in einem DAX30 haben, zum bessern Gehalt und mit einem besseren Branding und mit kaum Risiko.

Lounge Gast schrieb:

Mich würde mal interessieren wie ihr den Einstieg bei einem
Startup in einem der großen Hubs (Berlin vor allem)
karrieremäßig betrachtet.

Immer öfter liest man ja bei Ausschreibungen sogar "Top
UB, IB oder Startup" als gewünschte Praxiserfahrung und
ein Wandel der Industrien zum Digitalen kann wohl kaum jemand
bestreiten. Andererseits lese ich immer noch oft von Leuten,
dass einen sowas für Konzerne, etc. später
"verdirbt" aufgrund der lockeren Kultur und
ähnlichen Faktoren. Zuletzt ist natürlich auch das Gehalt und
Exit-Optionen eine Frage für sich.

Wie seht ihr das, vor allem im Vergleich zum Einstieg bei
Konzernen oder sogar UB/IB?

Aber im DAX30 ist der Lerneffekt (insbes. für die eigene Gründung) und der Spaßfaktor dafür nicht so hoch.

Spaßfaktor vs. Bezahlung - wer sich den Spaß leisten kan, kann ja gerne zugreifen.

eher Erfahrung (für die eigene Gründung) vs. Bezahlung

Ich habe direkt nach dem Studium in einem Startup angefangen und würde es immer wieder tun (keins der großen Hubs!). Ich hätte bei keinem anderen Unternehmen in so kurzer Zeit so viel gelernt und vor allem hätte ich niemals im Leben von Anfang an so eigenverantwortlich arbeiten können.

Ob das Ding durch die Decke geht, oder nicht kannst Du vorher nicht wissen, ABER das liegt eben auch an Dir.

Ich habe danach (nach Exit) in einem Konzern gearbeitet, weil ich das auch mal erfahren wollte und musste mich wirklich arg zusammenreißen die obligatorischen 2 Jahre durchzuhalten.

Die Verantwortung die ich in dem Startup hatte und die Entscheidungen die ich selbstständig treffen konnte, durfte im Konzern teilweise nicht mal der Country Manager treffen und irgendwie hat niemand in dem ganzen Laden das Unternehmen ganzheitlich im Blick gehabt, sondern es ging fast immer nur darum möglichst gut vor seinem Vorgesetzten da zu stehen, oder nochmal schnell Budget auszugeben bevor es weg ist,....

Für mich persönlich war das überhaupt nichts.

Das Startups so schlecht zahlen stimmt auch nicht. Ich bin nach dem Konzern noch einmal etwas später auf Manager Ebene in ein Startup eingestiegen, habe dort ein Gehalt von 80.000, zzgl Dienstwagen gehabt und bin mittlerweile (nach 7 Jahren im Berufserfahrung) im nächsten auf Geschäftsführer-Ebene mit 6-stelligem Jahresgehalt (fix), zzgl. Dienstwagen und Bonus.

Super Beitrag Vorposter, das macht Mut. Aber was sind das genau für Stellen, bei denen man im Startup einsteigen sollte als BWLer? Ist es quasi egal, weil man ja eh in jeder Position alles machen muß? Nehmen sie einen im Konzern auch noch, wenn man im Startup zwar Junior-Marketing Manager war, aber im Prinzip nur sEO gemacht hat und Content gebastelt hat.

Im Endeffekt erkennt der zukünftige Arbeitgeber deine Tätigkeiten am Arbeitszeugnis ... im Startup ist doch eh jeder per Du ... da ist es doch möglich statt SEO und Contentpflege was "schöneres" in's Zeugnis schreiben zu lassen

Lounge Gast schrieb:

Super Beitrag Vorposter, das macht Mut. Aber was sind das
genau für Stellen, bei denen man im Startup einsteigen sollte
als BWLer? Ist es quasi egal, weil man ja eh in jeder
Position alles machen muß? Nehmen sie einen im Konzern auch
noch, wenn man im Startup zwar Junior-Marketing Manager war,
aber im Prinzip nur sEO gemacht hat und Content gebastelt hat.