WiWi Gast schrieb am 12.02.2019:
Nach 10 Jahren könnte man aber auch Partner bei der UB oder Principal (bei kleineren funds sogar Partner) bei nem PE Fund sein. Diese Option ist es was mich bewegt hat bei einer Beratung anzufangen.
Wieviele Leute hier schaffen es zu Tier 1/2 und werden da nach 10 Jahren (Alter dann ca. 35) Partner?
Deine Motivation sei dir ja unbenommen, aber hier werden immer Äpfel (Outperformer bei UB legt steilen Aufstieg hin) mit Birnen (Langweiliger Job in Dax30) verglichen. Leute die das Zeug haben mit 35 Partner einer UB zu werden, würden eine genauso fette Karriere im Dax30 hinlegen.
WiWi Gast schrieb am 12.02.2019:
Dass viele Antworten oben getrost ignoriert werden können, sollte euch klar sein. Das schreiben irgendwelche Leute, die noch nie eine Beratung von innen gesehen haben.
Ich habe hier manchmal den Eindruck, dass auch viele noch nie einen Dax30 von innen gesehen haben. Nirgendwo sonst außer in diesem Forum scheint Dax30 mit "Sachbearbeiter-Tätigkeit" gleichgesetzt zu werden.
1.) In meinem Konzern haben wir eine riesige Inhouse Consulting Abteilung, dort gibt es extrem interessante internationale Projekte, einem Absolventen wird zum Einstieg 65k + Bonus gezahlt.
2.) Im Headquarter wie auch in zentralen Funktionen aller Divisionen gibt es Abteilungen, die sich um Strategie und Projekte kümmern, was glauben hier manche eigentlich was da für Idioten rumsitzen müssen? Da wird ein Konzern gesteuert und ständig neu ausgerichtet, der mehrere Dutzend Milliarden im Jahr in über 100 Ländern Umsatz generiert.
Zusätzlich gibt es noch in jedem Geschäftsfeld ein eigenes Projektportfolio-Management, selbst auf dieser Ebene kann man richtig spannende und vielseitige Projekte leiten und dadurch an Visibilität und Aufstiegschancen arbeiten.
Und das alles soll total langweilig sein? Aber als Berater für 6 Monate bei irgendeinem Kunden den PMO spielen und/oder Folien (die meistens eh bereits in der Schublade lagen und nur das Kundenlogo und angepasste Wording verpasst bekommen) malen ist dann im Gegensatz dazu der Weisheit letzter Schluss? Wenn ich sehe wieviele Berater von MCK, BCG, KPMG, EY und sonstigen Läden wir hier immer rumlaufen haben die nur an der Oberfläche der wirklich spannenden Themen kratzen, bevor sie wieder zum nächsten Kunden weiterwandern, habe ich meine Zweifel.
Und diese Heerscharen an Beratern wollen dann nach 5 Jahren alle den tollen Exit schaffen? Wo sind denn die höheren Management-Stellen, die ja jedem dieser Topberater gemäßg dieses Forums zustehen, zu haben? Wir haben gerade keine 500 Management-Stellen unbesetzt, wo wir nur auf die Exit-willigen Superberater warten. Vielleicht finden die dann alle einen Job bei den anderen Konzernen?
Was machen eigentlich die 95%, die keinen Exit ins Management eines Konzerns finden?
Und wo stehen die dann nach 10 Jahren seit Berufseinstieg verglichen mit mir gammeligen "Konzern-Sachbearbeiter", der in der Zeit viele spannende internationale Projekte von Kickoff bis Hypercare komplett durchgezogen hat?
Hier im Forum gibt es immer nur die Langweiler im Konzern und die Super-HiPos in der Beratung. Bei der Betrachtungsweise klingt die Beratung natürlich regelmäßig spannender.
Glaube mir einfach wenn ich dir sage, dass ich hier in meinem Konzernumfeld haufenweise smarte Kollegen habe, die hochmotiviert sind und Lust haben was zu reißen.
Und gleichzeitig habe ich schon viele Dumpfbacken aus (auch Tier1!) Beratungen hier rumlaufen sehen, die nicht mehr weiter wissen wenn man ihre Schema-F Konzepte challenged. Wo dann nicht mehr viel kommt wenn sie sich außerhalb ihrer angelernten Berater-Methodiken bewegen sollen, die sich verloren fühlen wenn man weiterbohrt, wo Fachwissen häufig nicht vorhanden ist (bzw. man merkt dass der Berater mal ein 60min-Onboarding inkl. Lesestoff von seinem Partner bekommen hat und sonst null Plan von dem Thema hat).
Ist aber ja auch alles nicht so wild, schließlich müssen diese Menschen seltenst Verantwortung für ihre Ideen und Konzepte übernehmen, da sie so gut wie nie bei der Implementierung dabei sind.
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