Ich werde wohl im 13. Semester fertig. Erst dachte ich, dass es wirklich daran liegt, dass ich dumm bin. Jetzt wurde bei mir ADS diagnostiziert. Desweiteren hab ich neben meinem Chemiestudium noch 20h/Woche gearbeitet, als Kellnerin und im Einzelhandel, also nicht fachrelevant. Aber das war gewollt. Ich brauche den Kundenkontakt, damit ich nicht das Gefühl bekomme, dass meine sozialen Kompetenzen flöten gehen (Was bei Menschen mit psychischen Krankheiten nunmal wirklich passieren kann. Wenn ich nicht muss können schonmal mehrere Tage vergehen, bis ich mit einem anderen Menschen spreche). Ich hatte schon viele Nebenjobs, die ich alle nach gewisser Zeit studienbedingt (genauer gesagt, wegen der Wochenlangen 40h Laborpraktika) selbst kündigen musste. Alle meine Arbeitszeugnisse sind überragend und fast alle wollten mich eigentlich Vollzeit einstellen.
Leider sorgt ADS auch dafür, dass man nicht wirklich fähig ist, Prioritäten richtig zu setzen. So habe ich, obwohl ich BaföG bezogen habe, schon durchaus 20 h/woche gearbeitet, manchmal auch mehr.
Das Teilzeitstudium gab es damals noch nicht und nachträglich durfte ich nicht mehr ins Teilzeitstudium wechseln.
Die Gründe für meine Verzögerung sind eigentlich sehr plausibel.
Die Frage ist, ob ein Arbeitgeber das auch so sieht, zumal ich sicher nicht angeben werde, dass ich krank bin.
Wie gesagt, alle meine Chefs wollten mich, fachfremd, einstellen, aber diese Stellen wären auch eher schlecht bezahlt gewesen und eben fachfremd.
Ich studiere Chemie ja schon um damit was anzufangen. Zumal ich in meinem Wunscharbeitsbereich auch überragend gute Noten habe. Nur in Organischer Chemie hangele ich mich von 4,0 zu 4,0. (Von den Synthesepraktika ganz zu schweigen, die ich ja dank meines ärztlichen Attests unter einfacheren Bedingungen absolvieren darf).
Ich hoffe einfach auf das beste.
Ich möchte nur alle Schnellstudierer daran erinnern, dass Langzeitstudis auch Menschen sind. Menschen die meistens aus Gründen lange studieren. Wir sind euch nicht im Weg.
Manchmal fehlt uns auch, wegen der großen Zeiten die zwischen Modulen liegen etwas Fachwissen und Praxis, aber das legt sich mit der Zeit auch wieder.
Eher sind Langzeitstudierende demotiviert. Wenn man sowieso keine Aussicht hat, wozu dann noch alles?
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