Wirtschaftsrecht wird (leider) wirklich viel zu nett bewertet. Der Stoff ist sehr umfangreich und wird auch nur in einer Klausur abgefragt. Oftmals auch die gleichen Themen. Insgesamt aus meiner Sicht viel zu sehr außer Fokus gesetzt, dann kann man es gleich weg lassen! In meiner mündlichen war damals auch jemand mit einer 5,0 und mit den Antworten die er gegeben hatte habe ich selbst die 5,0 nicht nachvollziehen können. Am Ende aber mit einer 2,5 rausgegangen die wirklich unverständlich war. 2,5 von 100 Punkte hätte ich verstanden aber nicht als Note! Vielleicht will man wirklich die Leute anregen noch Geld in die anderen Module zu investieren? Keine Ahnung, egal.
Aber insgesamt ist die Benotung im Examen reine willkür. Von Kollegen die durchgefallen sind habe ich die Klausuren teilweise eingesehen und verstehe wirklich nicht was das soll. Entweder steht am Ende nur eine Note und kein weiterer Kommentar oder es stehen Kommentare wie "zu wenig" "Rechenfehler" "ungenügend" etc. und dann eine Note. In diesem Fall hat man dann wirklich einen netten Korrektor gehabt der sich mehr als die angestrebten 10 Minuten für eine Klausur nimmt.
Punkte werden in der Regel nicht neben die Aufgabe geschrieben bzw. an die Stelle wo es Punkte gibt oder Abzug gab. Am Ende steht dann 5/30 und eine Rechnung von 30 Rechnungen war falsch. Wie CC schon geschrieben hatte wird leider oft in eine Richtung angepasst und da wird aus meiner Sicht auch subjektiv angepasst, also wenn jemand deine Schrift oder deinen Satzbau nicht gefällt dann bist du raus obwohl es inhaltlich richtig ist.
In Prüfungswesen kannst du das System aber gut für dich nutzen indem du wirklich alles aufschreibst was dir einfällt zum Thema (wenn die Frage nicht explizit auf ein Ziel hinaus läuft). Aber auch hier kannst du einen Korrektor bekommen den das nervt dann bist du auch raus. Aber auch in diesem Fach kommen dann Fragen bei denen du einen IDW PS (oder jetzt ISA DE) auswendig aufschreiben musst. Hier verliert man schon Punkte wenn du dich in der Zahl irrst (war das jetzt 980 oder 981?) -> Falsche Zahl kann dazu führen dass du keinen Punkt bekommst auch wenn du den Inhalt runterbetest...Weil es könnte ja sein dass der andere PS einen ähnlichen Inhalt hat und du hast nur Glück? Andererseits kannst du die Zahl richtig haben aber den Inhalt mit ienem anderen PS verwechseln, gerade die IT Standards haben teilweise gleiche Modelle...Die haben es in sich. Dann gibts kein Punkt. Am Ende ist es Ermessensentscheidung des Korrektors dir Punkte zu geben, genauso wie es dein Vorteil ist alles hinzuschreiben was dir einfällt zum Thema.
Bei Steuern hast du grundsätzlich 0,00 Spielraum, da gibt es einen Antwortbogen und die Antworten musst du 100 % treffen. 99 % führen schon zum Punktabzug oder du bekommst eher keine Punkte. Diesen Antwortbogen bekommt man zur Einsicht mit und kannst dann sehen welchen nicht gefragten Satz du nicht gebracht hast der zum Punktabzug geführt hat. Bei den restlichen Klausuren gibt es keine Lösungen zur Einsicht.
Gerade bei Steuern sieht man immer wieder dass in den Antworten Zeug drinnen steht das überhaupt nicht zur Frage passt oder sehr weit weggeholt ist. Dagegen bekommt man keine Punkte für Sachen die auf die Frage passt. Wenn der Antwortbogen dafür keinen Punkt vorsieht dann bekommst du den nicht - Ende.
Bei BWL hat man eben 95 % Publikum mit einem BWL Studium. Hier ist die Latte wohl sehr hoch und es führt aus meiner Sicht zu einem downgrading der Benotung. Hier erreicht du selbst mit 60 % korrekten Antworten keine 5,0 weil in der Regel jeder in dem Fach gut ist. Auch hier habe ich Klausuren eingesehen bei denen definitiv mindestens 50 % der Aufgaben richtig war und 100 % der Aufgaben bearbeitet war und es hatte nicht zur 5,0 gereicht. Begründung (wenn es überhaupt eine gab) war dann "teilweise Rechenfehler". Aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar weil definitiv von diesen 5 Aufgaben 3 komplett richtig waren und beim Rest kleinere Unachtsamkeiten zu Folgefehlern oder zu Formelfehlern führte (+ statt - oder sowas).
Folgefehler werden dir grds. nicht angerechnet, zumindest sehe ich das in den Steuerklausuren immer wieder und habe das in der einen BWL Klausur auch gemerkt. Was nicht im Bogen steht ist falsch, da gibts keine Diskussion.
Also insgesamt reine willkür und oftmals ist eine 5,0 von einer 2,0 vermutlich nicht weit entfernt aber die Korrektoren geben lieber überhaupt keine Punkte statt einen Punktabzug. Den Abzug muss man vermutlich begründen bzw. die Vergabe der 90 %.
Mir hat mal ein Korrektor gesagt (ein Bekannter von dem ich auch einige Erfahrungen habe), dass man in der Regel 10 Minuten einplanen muss um eine Examensklausur zu korrigieren bzw. die Bewertungsbögen auszufüllen, ansonsten ist es wirtschaftlich betrachtet nicht mehr tragbar als Korrektor zu arbeiten. Überleg mal wie lange du an der Klausur gesessen hattest und wie lange du brauchen würdest um die Klausur nur zu lesen.
Mit diesem Satz kannst du dir also schon eine eigene Einschätzung machen über die Benotung im Examen. So denkt übrigens nicht nur der eine sondern eine Vielzahl an Korrektoren (kennt man auch von der Uni damals; Wenn die Klausuren überhaupt von jemanden mit Fachwissen korrigiert wurde).
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