WiWi Gast schrieb am 29.10.2021:
Die Schwankung ist im Steuerberater Examen aber teilweise schon bis zu 20% jährlich -/+ also soooooo ungefähr gleich kann man das nicht ansehen. Mal bestehen 40% mal 60% (gesehen an denen die es wirklich durchziehen und auch abheben sogar noch schlechter).
Beim WP ist es tatsächlich in etwa gleich soweit ich das in Erinnerung habe. Ich frage mich trotzdem ob die Leute die bestehen besser als mit 4,0 sind. Gefühlt besteht jeder knapp mit 5,0 im schriftlichen bis maximal 4,0.
sehr sehr willkürlich zumal man oft nur eine Note auf die Klausur geschrieben bekommt ohne Erläuterung. „5,25“ Ende.
Mich würde ein Schnitt wirklich mal interessieren. im Idealfall noch mit exakter Note und Anzahl.
Ceterum censeo schrieb am 28.10.2021:
Wenn ich meine Chefs höre die angeblich auch nur 2 Wochen gelernt haben dann kann ich mir auch immer nur die Tür in den Kopf rammen.
Vermutlich waren die Examen früher echt einfacher.
Damals gab es ja nur drei Steuerarten und fünf Prüfungsstandards?!!?? Die auswendig zu lernen ist nicht die Kunst. Inzwischen kommen jährlich x neue Steuern hinzu die wesentlich sind. IDW PS HFA usw die massig kommen. FISG bilrug und was sich nicht alles inzwischen krass weiterentwickelt hat. Musste man damals halt nicht wissen. Somit legitim zu sagen es war früher einfacher.
Ach ja, die übliche Mär eines fast jeden Kandidaten: Das eigene Examen ist immer am schwierigsten ;-)
Ich kann jedoch versichern, dass die WPK (hier die Aufgabenkommission) stark darauf achtet, dass der Schwierigkeitsgrad immer ungefähr gleich bleibt. Natürlich gibt es gewisse Schwankungen, aber die Bestehensquoten streuen seit Jahrzehnten im gleichen Intervall. Auch die Teilnehmer sind heute nicht besser oder schlechter als damals, die Vorbereitungszeit auf einem ähnlichen Niveau.
In unserer Branche sind Änderungen und Neuerungen an der Tagesordnung, für jede neue Regelung entfällt jedoch idR eine alte bzw. verliert an Relevanz und schleicht sich aus. Wer beschäftigt sich z. B. heute noch mit den Implikationen der umgekehrten Maßgeblichkeit, der Vermögenssteuer oder dem Anrechnungsverfahren der KSt?
Ausschlaggebend für Geschichten dieser Art ist tatsächlich eher der gnädige Schleier des Vergessens, der sich bereits nach einigen Jahren über die Strapazen der Examensvorbereitung legt. Dies beobachte ich eindrucksvoll bereits seit Jahren bei zahlreichen Kollegen, egal ob WP-/StB-Examen oder 1./2. StEx. Die unangenehmen Aspekte werden verklärt und es bleibt in der Erinnerung eine weitestgehend angenehme Vorbereitungszeit mit einer Truppe gleichgesinnter. So werden aus 10 harten Wochen auch gerne mal nur "4 Wochen lockeren Lernens, also eigentlich nur 2 Wochen effektiv". ;-)
Liebe Grüße
Das liegt daran, dass die Verfahren zur Bewertung beim StB und WP gänzlich andere sind. Das WP Examen ist ein komparatives Examen, während der StB ein Examen mit Musterlösung und durchstrukturierter Punktevergabe ist. Das führt dazu, dass beim StB halt nur die durchkommen, die auch genügend Punkte holen. In einem Jahr sind das knapp 60% und in einem anderen Jahr nicht mal 40%. Das zeigt auch sehr gut, wie vergleichbar die einzelnen Jahre wirklich sind. Halt kaum bis gar nicht.
Beim WP ist das anders, da eben komparativ. Das heißt ca. die besten 50% kommen immer durch, egal wie schlecht sie sind. Es kommt darauf an besser als die schlechtere Hälfte zu sein. Daher ist es auch schwer die WP Examen zu vergleichen, da dadurch immer ähnliche Bestehensquoten herrschen, egal ob das Examen einfacher oder schwerer waren. Letztlich muss man sich hier auf die Aussage der Kommission verlassen, dass die Aufgaben über einen langen Zeitraum immer etwa gleich schwer waren. Aber wenn man mal den StB als Vergleich sieht, kann man sich ausrechnen, dass da nicht viel dahinter steckt, daher kann man gewiss davon ausgehen, dass es deutlich einfachere und deutlich schwerere Jahre gegeben haben wird. Aber so ist das halt. Wenn ihr eine faire Behandlung bei der Benotung wollt, macht halt nicht die Examen.
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