WiWi Gast schrieb am 07.07.2020:
WiWi Gast schrieb am 07.07.2020:
Die Antwort habe ich schon von sehr vielen Leuten aus meinem Umfeld bekommen. Oftmals wurde mir auch geraten Medizin zu studieren und "meinen Schnitt zu nutzen", aber ich habe einfach kein Interesse daran. Absolut 0. Auch Informatik kann ich nicht viel abgewinnen. Auf der anderen Seite mag ich Literatur und Politik sehr, aber sehe diese als Interessen und nicht als einen Bereich, in dem ich in Zukunft arbeiten will. Vielen Dank für deine Antwort :)
Leider existieren zu sehr vielen Studiengängen Mythen. Auch Informatik und Medizin sind davon nicht verschont. Selbst mit deinem NC, kann es sein, dass du Medizin nicht einfach so studieren kannst. 20% der Medizinstudenten werden direkt über den NC ausgewählt. Weitere 20% durch Wartesemester und 60% durch den TMS. Es gibt auch 0,8 NC Abiturienten, die kein Platz auf direkten Weg bekommen. Außerdem studierst du Medizin 12 Semester + Facharzt Ausbildung. Das muss man schon wirklich wollen und der Lernaufwand ist extrem hoch.
Zu Informatik hört man immer wieder, dass es wichtig in der Zukunft sein wird und man dort super Möglichkeiten hat. Was die Leute vergessen ist, dass es eine Mischung aus einem Mathematik und Elektrotechnik Studium ist. Heißt, du musst dich sehr für Mathe begeistern können. Die Durchfallquoten sind relativ gesehen sehr hoch und wer keine starke intrinsische Motivtion mitbringt, wird es nicht packen. Außerdem verdienen auch die meisten Informatiker nicht unbedingt deutlich besser als gute BWL'er. Zudem werden das auch immer mehr studieren und dann setzen sich am Ende auch dort wieder nur die besten durch (Target-Uni, Noten, Praktika, soft skills usw.). Wenn du bspw. nach Mannheim gehst, dort einen guten bis sehr guten Bachelor machst, wichtige Praktika für deinen Bereich machst und soft skills mitbringst, dann bist du mit BWL wunderbar beraten. Politik und Germanistik würde ich dir nicht empfehlen. Die Berufs- und Gehaltsaussichten sind unterdurchschnittlich bis schlecht und auch dort gibt es starke Konkurenz. Hatte selber mal überlegt Historiker für Alterstumsforschung zu werden. Aber um da wirklich mal an einen gescheiten Job zu kommen, braucht es Ewigkeiten und man unterschätzt die wirklich starke Konkurenz. Außerdem solltest du dir noch mal überlegen, ob du wirklich nur deine 39-50h Woche haben möchtest. Auch mit einer 60-70h Woche ist das Leben nicht vorbei und du kannst noch schöne Dinge in der Freizeit machen, wenn du ein gutes Zeitmanagment hast. on 70h auf 40h runter zu kommen, ist deutlich leichter als von 40h auf 70h hoch. Wichtig ist, dass du etwas machst, was dir wirklich Spaß macht, was deine Leidenschaft ist.
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