Ich schließe dieses Jahr mein Abitur mit einem Schnitt von 1,1 ab. Nun steht natürlich die Studienwahl bevor. Ich würde mich als einen ambitionierten Menschen bezeichnen, der hohe berufliche Ziele hat. Nun hört man, dass das BWL-Studium prädestiniert für solche hohen Karriere-Ambitionen sei. Allerdings frage ich mich gleichzeitig, ob das Studium das Richtige für mich ist. Ich würde gerne etwas studieren, was mich inhaltlich weiterbringt und zu einem Experten macht sowie mich eventuell auch intellektuell fordert. Laut einigen Personen, die das Studium schon abgeschlossen haben, scheint das BWL-Studium diese Dinge, die ich mir von einem Studium erhoffe, eher nicht zu bieten. So hört man, dass das BWL-Studium ein reines Auswendiglernen-Studium ist, in dem man die gelernten Inhalte in der Praxis nie wieder benötigt.

Doch wenn dem so ist, wie kann es sein, dass so viele diesen scheinbar „inhaltslosen“ Studiengang studieren und dabei noch ordentlich Karriere machen? Welche Studiengänge kommen eurer Meinung nach noch in Frage für mich, die mir die genannten Dinge bieten (hohe Karrierechancen + Expertenwissen + Intellektueller Anspruch)?

PS: Medizin fällt für mich als Studiengang kategorisch raus, da ich kein Blut sehen kann.

Weil man im BWL Studium 3-monatige Semesterferien hat, nichts lernen muss und deswegen easy Praktika machen kann

BWL ist halt ein klassischer Karrierestudiengang. An Business Schools lernst Du, wie du schöne PowerPoints bastelst, was die großen Finanzfirmen so in etwa machen und wie du dich am besten verkaufst. Wirkliche Hard Skills lernst du da nicht, aber als Highperformer BWLer brauchst du sowas ja auch nicht. Wichtig ist nur, dass du dich am Ende gut verkaufen kannst.

Darüber hinaus:

• Einfaches Studium und es gibt gute Noten
• Zeit für Praktika, denn Praxiserfahrung ist am wichtigsten
• Viel SoftSkills
• Viele Finance Bros

Wenn du keine Karriere machst, landest du am Ende im Contrlolling oder Accounting. Da musst du aber auch nichts für können, da du alles relevante on the job lernst.

Natürlich lernst du im BWL Studium Hardskills. Acker dich mal durch eine integrierte Finanzplanung durch und vergleiche die mit anderen Firmen mit US Rechnungslegungsstandard bzw. Bereinigungen um Sachen wie Marketingaufwendungen ohne Hardskills. Brauchst auch teilweise im Beteiligungscontrolling. Für Accounting und Tax wird im Studium zumindest mal die Basis für den WP bzw. Stb gelegt. Der Unterschied zwischen den Sachen und IT ist halt, dass es reines Faktenwissen ist und weniger eine Lösungsorientierte Denkweise im Studium. Die kommt erst in der Praxis. Ja da musst du einfach viel Auswendiglernen. Zumindest wenn du schnell arbeiten willst und nicht erst ewig rumgooglen willst. Dann wärst du aber auch kaum Arbeitsfähig. Gibt vermutlich keine so sichere Bank für eine ordentliche Karriere wie WP Stb, insofern man Grund zur Annahme hat, dass man einerseits das Thema mag und andererseits gut genug für die Examen ist.

Kannst auch Logistik machen und dich auf die ganzen Thematiken rund um Simulationen stürzen. Genauso kannst du dich im Marketing auch auf was quantitatives spezialisieren. Machen halt nur die wenigsten.

Sei dir bei BWL eins bewusst: Wenn du dich wirklich spezialisierst bekommst du auch Hardskills mit, bist aber eher in Linienfunktionen größerer Unternehmen unterwegs. Alternativ kannst du auch rein nach guten Noten gehen und IB/UB versuchen. Da interessieren die sich ohnehin nur begrenzt in den generischen Bereichen was genau man studiert hat.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

PS: Medizin fällt für mich als Studiengang kategorisch raus, da ich kein Blut sehen kann.

Das könnte man sich mit überschaubarem Aufwand abtrainieren.