Berger wächst wieder nach der Krise, das wurde allerdings in den meisten Beratungsfeldern durch harten Preiskampf erkauft.
Um den niedrigeren Preispunkt zu überleben hat eine Beratung einige Stellhebel, die sich alle negativ auf den „War for Talent“ im aktuell stark wachsenden Markt auswirken:
- a) Höhere Belastung für Mitarbeiter, z.B. kleinere Teams für gleichen Scope mit Wochenendarbeit, gleichzeitiges Staffing auf zwei Projekte/Pitches, etc.
- b) Niedrigeres Gehalt für Mitarbeiter
- c) Niedrigere Nebenkosten, z.B. strenge Reisekostenrichtlinien, wenig Unterstützung durch Support-Funktionen, günstige Hard/Software, Assistenzregelung, etc.
- d) Niedrigere Profitabilität bzw. Partner-Boni
Berger hat sich meiner Ansicht nach für eine Kombination aus a, b und c entschieden, was neben der sehr speziellen, altmodischen „Work hard play hard Macho-Kultur“ dazu führt, dass die Attraktivität für Mitarbeiter in den letzten Jahren immer weiter abgenommen hat. Langfristig ein entscheidender Wettbewerbsnachteil. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einziger Berger-Neueinsteiger 2018 ein Offer von MBB abgelehnt hat oder signifikant viele OW, S&. Auf PM-Ebene würde niemand der oben genannten, jeweils freiwillig zu Berger gehen, außer es hat einen das Up or Out erwischt oder es gibt persönliche Beziehungen.
Für Partner ist es noch immer attraktiv, wenn man bereit ist seine Teams zu schleifen, sonst würde Berger wohl gar nicht mehr existieren.
Die Meisten Rankings sind unbrauchbar und fragen lediglich Bekanntheitswerte der Marke ab. Die Reichweite hat Berger immer noch, hat aber nichts mit T1 zu tun.
Bin gespannt ob das Geschäftsmodell Strategie-Diskonter langfristig erfolgreich ist, glaube ich aber nicht daran.
Frohe Ostern
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