Ich war bei E&Y in einem VG und eine Frage hat mich nachhaltig stutzug gemacht, nämlich was den guten Mitarbeiter von sehr guten unterscheidet. Den schlechten zu unterscheiden ist sicher leicht, aber in der Tat: Wenn bei den Big 4 nur die Leute mit gutem oder sehr gutem Uni Abschluss anfangen, was sind dann die Kriterien um dort tatsächlich Karriere zu machen.

Ich meine die Fluktuation ist dort ja recht hoch und das wird nicht daran liegen, das es dort so furchtbar ist. Es wird Gründe geben, die einige Leute vorankommen lässt und andere irgendwann nicht mehr. Da ich in meinem Leben bislang immer nur zu den besseren gehören durfte (2. bestes Abi meines Jahrgangs, Top 10% Studium, Job bei Big4) frage ich mich jetzt, wo die Grenzen liegen, denn ich unterstelle mal dass alle bei den Big 4 einen ähnlichen Backgroiund haben.

Was also macht aus Sicht einer Firma wie zB E&Y einen sehr guten Mitarbeiter aus?

Also nach meiner Erfahrung in der (Strategieberatung) sind die erfolgreichsten Mitarbeiter diejenigen, die am meisten dazu bereit sind, aufs Sozialleben zu verzichten.
Aber das möchte ich auf Dauer nich. Ich fahr später sehr gerne Golf anstatt Porsche :-)

Sehr gut ist derjenige, den der Chef dafür hält. Das kann die Leistung sein, aber auch nur die Nase, die Klamotten, die Hobbys, etc.

Er ist nicht mit guten Ergebnissen zufrieden - er will sehr gute Arbeit leisten.

Einfache Frage, einfache Antwort :-)

Leidenschaft für deinen Beruf! Wenn du es nur aus z.B. Prestigegründen machst und eigentlich keinen bock drauf hast, wirst du in dem Job nie wirklich erfolgreich sein

zu den besten gehören = big 4, selten aber wirlich selten so gelacht. klar hier im forum ist big4/IB/UB da A und O. mein gott es gibt soviel andere job wo man wirklich was zeigen muss was man drauf hat. zurück zur frage.

ein wirklich guter mitarbeiter bringt viel mehr geld rein als er kostet.

Ein sehr guter Mitarbeiter bei Big4?

• der stellt keine Fragen! :)

Und wenn du Abi, Studium usw. immer top warst .. warum Big4?

Bin ich der Einzige, der den Widerspruch sieht?

"zweitbestes Abi, Top 10% Studium" und dann Big4-Job? ^^

Großer Witz: Jeder MA bringt mehr rein als er kostet, auch die mittelmäßigen, sonst sind die schnell keine MA mehr. Bei einem umgerechneten Stundenlohn von 20 EUR auch keine Kunst.

Lounge Gast schrieb:

zu den besten gehören = big 4, selten aber wirlich selten so
gelacht. klar hier im forum ist big4/IB/UB da A und O. mein
gott es gibt soviel andere job wo man wirklich was zeigen
muss was man drauf hat. zurück zur frage.

ein wirklich guter mitarbeiter bringt viel mehr geld rein als
er kostet.

Warum nicht Big 4? Ich habe Uni Münster 1,3 und Abi 1,1 und fühle mich bei der Transaktionsberatung einer Big 4 sehr wohl. Geld ist nicht alles, ich hatte mal Praktikum bei IB, da war mir schnell klar, dass ich da als Typ nicht hingehöre. Noten helfen da gar nicht.

Zum TE: Ein sehr guter Mitarbeiter geht die Extra Meile aus eigenem Antrieb, ein guter erfüllt das was man erwartet.

Nun ja, zweitbestest Abi in einer Kleinstadt im Osten und Bachelor Uni Halle sagt noch nicht viel aus, oder?

@vorposter... geb dir Recht.
Zumal ich solche Post auch ziemlich arrogant finde- nur mal nebenbei. Großkotzig irgendwie

Lounge Gast schrieb:

Nun ja, zweitbestest Abi in einer Kleinstadt im Osten und
Bachelor Uni Halle sagt noch nicht viel aus, oder?

Das finde ich ziemlich lächerlich.. Abiturienten aus "Kleinstädten im Osten" wie du es so nennst haben häufig mehr Wissen in der Birne als so ein Großstadt-Typ wie du wohl einer bist. Das beweist allein schon deine hochqualifizierte Antwort. ^^ Die ich übrigens seit mehrere meiner Freunde ihr Abi im "Westen" weitermachen in Grund und Boden lachen kann..

Ein sehr guter Mitarbeiter arbeitet aus Überzeugung und eigener Willenskraft, weil er irgendwo auch weiterkommen will und vielleicht sogar Spaß dran hat.. ^^

gut das du deinem ag nur deinen bruttostundenlohn kostest. bringst du dein eingen strom mit? e

Lounge Gast schrieb:

.. Den schlechten zu
unterscheiden ist sicher leicht, aber in der Tat: Wenn bei
den Big 4 nur die Leute mit gutem oder sehr gutem Uni
Abschluss anfangen, was sind dann die Kriterien um dort
tatsächlich Karriere zu machen

In deiner ersten Annahme hast du einen Widerspruch direkt mit eingebaut. Wenn 10 Absolventen mit sehr gutem Abschluss eingestellt werden, dann sind Nummer 8, 9 und 10 in der Rangfolge automatisch "die Schlechten". Es ist also ziemlich leicht, zu den Schlechten zu gehören. Demzufolge kann der Ausbildungsabschluß bei diesen Unternehmen überhaupt kein Indikator für Karriere sein!

Zweite falsche Annahme: Die Fluktuation wäre nur so hoch, weil es bei den Beratern "so furchtbar" ist.

1.) Die meisten Berater gehen von vorn herein mit dem Ziel in die Anstellung, nach kurzer Zeit wieder auszusteigen. Traditionell sieht man die Beratung eher als Karrieresprungbrett für den Berufseinstieg.

2.) Die Fluktuation ist systemimmanent. Es kann nur Beförderungen geben, solange eine Pyramide in der Organisation besteht. Demzufolge müssen die Regeln für Beförderungen in gewisser Weise wilkürlich und ungerecht sein, sonst würde die Pyramide ihre Form verlieren und das ganze Kostenmodell wäre obsolet. Also gibt es immer eine gewollte Menge Enttäuschter, die sich was Neues suchen.

Dritte falsche Annahme: Sehr gute Berater würden quasi automatisch Karriere machen.
Auch diese Annahme ist nicht ganz falsch, aber auch nicht 100% richtig. Wer wirklich talentiert ist, macht auf Dauer überall seinen Weg. Allerdings ist das reine Talent im Einzelfall nicht der entscheidende Faktor. Glück ist z.Bsp. mindestens genauso wichtig. Im Nachhinein dichtet jeder in seine Karriere andere Erfolgsfaktoren hinein. Meist gab es aber einige glückliche Fügungen und Schlüsselmomente, die entscheidend für den Aufstieg waren.

Es gibt kein "gewollte Menge Enttäuschter" auch wenn ich zustimme, das die Fluktuation bei den Beratern in einen gewissen Rahmen systemimmaent und auch gewollt ist. McKinsey, Deloitte, PwC, BCG und E&Y sind auch auf Ihre Weise erfolgreich in der Nutzung der Kontakte zu Alumnis und lassen sich die Ehemaligenpflege einiges kosten. Das hilft natürlich nur dann, wenn die Fluktatuion aus Leuten besteht, die durch den Weggang von etwas gutem zu etwas (persönlich) besserem stattfindet, nicht wenn die Leute aus Enttäuschung weggehen.

Am besten wäre es natürlich, wenn man alle guten Mitarbeiter halten könnten ohne die zu befördern. Das versucht zB KPMG und zT PwC, aber mit dem zweifelhaften Erfolg, dass die Struktur überaltert ist und die jungen Talente keine Aufstiegschancen sehen.

Lounge Gast schrieb:

Es gibt kein "gewollte Menge Enttäuschter"

Schon mal was von "up or out" oder "grow or go" gehört?

Bei wikipedia heißt es zu "up or out" beispielsweise: "In anderen Beratungen oder Kanzleien wird es gelegentlich nicht-publik praktiziert, indem Mitarbeitern in Gesprächen ein Arbeitsplatzwechsel indirekt nahegelegt wird oder darauf spekuliert wird, dass nicht beförderte Mitarbeiter aus Frustration das Unternehmen selbstständig verlassen"

Bei uns wird "up or out" ganz offen gelebt (kann aber bei euch durchaus anders sein).

Fluktuation ist SOWAS von gewollt, da nötig!