Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern und habe das auch schon lange nicht mehr, aber bei diesem Thread bin ich ja nahezu dazu gezwungen:
Die Kernaussage des Vorposters ist trotzdem richtig: Wer denkt, dass es kompetente Absolventen nur an Eliteuniversitäten gibt, der ist entweder noch sehr jung/infantil oder tatsächlich selbst nur mäßig kompetent. Natürlich zieht es viele sehr gute Leute an tendenziell bessere Universitäten. Das führt aber nicht dazu, dass an normalen Universitäten oder FHs nicht auch top Leute sind, auch wenn die Dichte geringer ist.
Und man mag es kaum glauben, aber viele Absolventen der Wirtschaftswissenschaften kennen dieses Forum nicht mal, geschweige denn irgendwelche hier zusammengewürfelten Rankings. Da wird eher kurz gegoogelt, das erstbeste Ranking genommen und zudem geschaut, welche Stadt sich noch anbietet. Wieder andere machen eine Ausbildung und schauen, was sich so berufsbegleitend anbietet und stoßen da halt auf eine FOM oder was auch immer. Es bleiben nicht so viele hier hängen, wie man immer vermutet.
Außerdem: Es gibt in Europa so viele „gute“ Unis, dass auch das „Mittelmaß“ irgendwo an einer guten Institution unterkommt, wenn es denn will. Bildet euch nicht ein, dass das kleine bisschen Fleiß und die 1,8-2,0 im Bachelor euch zu etwas Besonderem machen, nur weil ihr für den Master an einer reputationsstarken Universität unterkommt oder den Bachelor an einer gemacht habt. Ich habe immer das Gefühl, dass insbesondere die Absolventen, die besonders zum charakterlichen Mittelmaß gehören, so über andere Einrichtungen sprechen. Irgendwie ist der verunsicherte Teil der (oberen) Mittelschicht immer nur dann froh, wenn er sich eine Unterschicht zum herabblicken schafft..Arbeitet mal lieber an eurer unsicheren Persönlichkeit und euren kruden Selbstfindungssproblemen. Im Anschluss daran könnt ihr dann über Performance on the Job/project zeigen, wie viel euer Abschluss denn wirklich wert ist.
Ich bin schon etwas länger bei Siemens MC/AC und ja, wir haben - Leitungsbedingt - sehr selektiv eingestellt und das tuen wir nach wie vor. Allerdings heißt das nicht, dass wir sehr guten Absolventen von ganz normalen Universitäten oder Fachhochschulen eine absage erteilen, nur weil sie nicht von einer besser positionierten Hochschule kommen. Aber auch bei uns ist die Dichte an Absolventen von den entsprechenden Einrichtungen natürlich höher (s.o.). Zudem gibt es auch einen essenziellen Teil von Konzernkollegen, die von selbst oder nach gemeinsamen Projekten zu uns kommen. Mit mittlerweile über 500 Mitarbeitern sind diese sowie unsere Projekte halt auch sehr heterogen und Standortabhängig. Zudem sind wir ja auch weltweit im Einsatz.
Trotzdem erzeugen so einige Kommentare hier einfach nur Antipathie, wenn sie Personen aufgrund ihrer Alma Mater herabwürdigen. Wer so eine - doch fast schon ekelhafte aber vor allem nicht gerechtfertigte - Arroganz bei uns an den Tag liegt, fliegt meist schon weit vor Ablauf der Probezeit, wenn er denn überhaupt durch die Gespräche kommt.
An den Rest: Traut euch und haut eine Bewerbung raus, wir suchen immer sehr gute Leute!
WiWi Gast schrieb am 01.12.2020:
kann es nur wiederholen: Neuer McKinsey Deutschland chef war an der uni Saarbrücken..
das waren noch andere Zeiten damals..
Lebe doch nicht so in der Vergangenheit
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