Hi,

hab evtl. ein Jobangebot in London. Es geht um Hochschulmarketing. Die haben mir jetzt 18000 Pfund angeboten (=ungefähr 26.000 EUR). Kennt sich jemand mit Einstiegsgehältern in UK aus? Kann man damit in London über die Runden kommen? Oder ist das Ausbeutung?

Bin dankbar über jede Antwort!
Jen :)

Man kann damit leben, natürlich nicht unbedingt luxuriös. Die Absolventengehälter sind in England generell niedriger als in Deutschland. Was ist das denn für ein Unternehmen? Kommt sicher auch darauf an, was in der Branche generell bezahlt wird.

Es geht um ein kleines Unternehmen, ca. 10 Leute, die Absolventen für ausländische Unternehmen rekrutieren. Sehr spezielle Branche also.

Aber danke schon mal für die Antwort! :)

Da es ein kleines Unternehmen ist, hört sich das Gehalt akzeptabel an. Wenn du weitere Fragen zum Job und Gehalt in England hast, wäre es wohl am besten, ein englisches Forum zu nutzen, da die Leute da eben mehr Erfahrung in der Hinsicht haben. Hier ist dasForum einer englischen Graduate-Site: http://www.doctorjob.com/forum/

Die Absolventengehälter sind deshalb niedriger weil die meisten dort drüben nur den Bachelor haben.

Und weil bei gleichem Brutto mehr Netto herauskommt. Übrigens steigt die Quote der Leute, die in UK einen Master machen, wenn sie allerdings vorher keine Berufserfahrung gesammelt haben, werden sie danach trotzdem so wie die bezahlt, die nur Bachelor haben.

Naja, 18.000 Pfund fuer London ist schon ganz schoen heftig, d.h. wenig.... rechne mal pro Monat min 500 Pfund Miete, dann bist Du letztendlich bei einem besseren Azubi-Gehalt... weiss nicht ob sich das dann so lohnt, auch wenn die Stadt natuerlich das non plus ultra in Europa ist! Es liegt auch immer ein wenig daran, wie lange Du studiert hast. Fuer einen Englaender der 3 Jahre zur Uni geht und mit 22 Jahren und einem BA einsteigt, ist 18.000 ne Menge Kohle. Musst das im Endeffekt auch fuer Dich entscheiden.... viel Erfolg und have fun in UK!

Ich denke, wer einen Einstiegsjob in London außerhalb des Investment Bankings annimmt, der macht das nicht wegen des Geldes. Die Gehälter sind eben im Vergleich niedriger und die Lebenshaltungskosten deutlich höher als in Deutschland. Ab 15000 kann man als Einzelperson problemlos in London durchkommen und wer in diesem speziellen Bereich arbeiten will, kann sicher glücklich sein, ein Angebot zu haben, und sollte dies auch annehmen. Wenn man will, kommt man auch mit etwas weniger als 500 Pfund Miete aus, man muss eben selber wissen, wie zentral man wohnen will. Letztlich ist es klar, dass man, während man das Einstiegsgehalt bezieht, keine großen Ersparnisse bilden kann, das sollte man einfach als ersten Schritt in die gewünschte Karriere verstehen.

Hey, die Seite ist cool! 1000 Dank!

Einstieg in die Traumkarriere hin oder her... nur irgendwann sollte es jedem BWLer ja klar sein, das sich die ganze Studentenzeit ja auch mal auszahlen muss.... mit 15.000 gehe ich auch als Shop Assistant bei Lidl raus, ohne Studium... aber im Endeffekt muss es jeder selber wissen.

Na ja, wenn man das jetzt ausbreiten würde, dann käme es zu einer fetten "Werte-Diskussion" und da hast Du recht...das muss jeder selber wissen ob er richtig Kohle machen will oder ob es noch andere Dinge im Leben gibt, die wichtiger sind...

Was hier keine Anspricht ist die Gehaltsanpassung die in UK halbjährlich stattfindet.

Vorsicht das Pfund ist mehr wert als der Euro!

Stark, einen 6jährigen Beitrag wieder aufzuwärmen.

In der Zwischenzeit hat sich in der Weltwirtschaft wohl leicht etwas verändert.

lasst uns das thema 2017 weiterdiskutieren

bin bezogen auf den letzten Post 2 Jahre zu früh dran. Sorry dafür.

Ja, wie mag wohl das Gehalt sein in London? Wirklich kleiner 20.000 GBP? Da leben wir ja mit unseren angestrebten 40.000 EUR in Deutschland, die viele mindestens zum Einstieg verdienen wollen, ein richtiges Luxusleben..

Größere Unternehmen zahlen für ihre Absolventenprogramme oftmals auch so 24k-28k GBP. Bei einigen Firmen gibts auch noch nen Zuschlag wenn man in London arbeitet und nicht an einem ihrer anderen Standorte in UK. Allerdings ist der Konkurrenzkampf um die besser bezahlten Stellen auch immens. Von ner Jobmesse weiß ich, dass das Einstiegsgehalt für die Absolventenprogramme bei den Big4 z.B. bei ca. 26k GBP liegt, die RBS zahlt auch in dem Rahmen.

Verratet doch mal was um was für Jobs es sich handelt über die ihr spricht? Klar ist das angegebene Gehalt lachhaft. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass es ein Akademikerjob sein soll. Kenne nur welche die gehen ab 30k los und das sind über 2500-2800? Netto, was deutlich über das durchschnittliche Deutsche Einstiegsgehalt liegt.

Wo kommen denn diese Zahlen her??
Ich habe als Praktikant in London gearbeitet und 35k p.a. bekommen. Absolventen unter 30k?! Vielleicht bei Tesco.

Lounge Gast schrieb:

Wo kommen denn diese Zahlen her??
Ich habe als Praktikant in London gearbeitet und 35k p.a.
bekommen. Absolventen unter 30k?! Vielleicht bei Tesco.

Die Gehälter sind in London insb. auch im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten einfach ziemlich schlecht. Die meisten leben die ersten Jahre im Job in einer WG, weil sie sich eine komplette Wohnung garnicht leisten können. London macht nur als Karrieresprungbrett Sinn, nicht zum Geld verdienen (mal von IB abgesehen).

Also ich war kürzlich in London. Hab einen Typen kennengelernt, der mit seiner Freundin in Zone 2 (fast 3) in einer 60qm Wohnung wohnt. Der zahlt 2000 Pfund im Monat.

Mit 18000 Pfund im Jahr kann man sicher leben, aber nicht luxuriös und erst recht nicht sparen.

2000 Pfund pro Monat = 24.000 Pfund/Jahr. Und er verdient 18.000 Pfund im Jahr und kann sicher leben?

Selbst wenn er nur die halbe Miete zahlt und seine Freundin die andere, sind es noch 6000 Pfund pro Jahr über. Ich habe gelesen, dass ein Capuccino 4,50 GBP kostet....

Von London wirst du mit dem Gehalt nicht viel in deiner Freizeit sehen...

Wohnung im Zentrum kannst du komplett vergessen, stelle dich auf min. 2 Stunden (hin und zurück) Arbeitsweg ein. Alles andere ist auch extrem teuer.

Mit 18.000 Pfund solttest du da nicht hingehen. Steig in D für 40 - 50k ein, sammele 2-3 Berufserfahrung und spare etwas für einen vernüftigen Start in London. Mit guter Berufserfahrung kannst du dann mit 35-45k Pfund etwas in London finden und dir dann wenigstens eine 1-Zimmer wohnung im erweiterten Zentrum der Stadt leisten.

Ob das dann attraktiver ist als ein 3-Zimmer Altbau in Berlin sei mal dahingestellt....

Was ein Quatsch mal wieder.

Ich wohne in Zone 1 nahe Brick Lane (Aldgate) und zahle GBP560 in einer WG. Klar kann man sich mit dem Gehalt alleine keine 2 Zimmerwohnung im Zentrum leisten, doch was hier wieder für Zahlen genannt werden, die sind Quatsch. Auch 2 Stunden hin und zurück Arbeitsweg ist Schwachsinn.

Ein letzter Kommentar noch. Das Topic ist von 2005, wer war hier wieder der Totengräber?

Zwei Stunden Fahrzeit ist wirklich quatsch. Das waere ja ein Einzugsgebiet bis Southampton, Oxford, Cambridge und Ipswich. Wenn du in dem Einzugsgebiet pendeln willst, zahlst du mal locker £300 im Monat alleine fuer das Zugticket.

560pcm in Aldgate? Habe genau dort gewohnt (2 min von Brick Lane) und 1040 in einer 4er WG gezahlt (zugegebenermaßen mit en-suite, aber selbst die Zimmer ohne gab es für >800).

Wohne auch Zone 1 (Shoreditch). Zahle 780 GPB für ein Doubleroom in einer WG.

Ok, wir wissen jetzt, was die Wohnungen ca. kosten. Wie sieht das Gehalt ca. aus zum Einstieg und nach 1-2 Jahren?

Das sind keine Wohnungen, sondern WG ZIMMER, die Wohnung kostet dann das 2 oder 3 fache.... Ich habe bestimmt nicht studiert um dann in einer gammeligen WG am Stadtrand zu wohnen.

Gute Clubs, Restaurants, EIN AUTO?, usw.... kannst du, wenn du in einer WG leben musst, ohnehin vergessen in London.

Die meisten hier sind völlig verblendet was die Lebensqulität in London angeht.

Viel Spaß beim bösen Erwachen...:-)

Einstiegsgehalt im IB: 50-52k fix, 5k signing, 10-25k Bonus.
Das reicht dann auch für das Appartment in Canary Wharf in Laufweite zur Bank ;)

Um jetzt mal ein paar Zahlen in den Raum zu werfen. Ich wohne ebenfalls in Londin ca. 600m von der U-Bahn Station Knightsbridge entfernt.

Wir (Ich 34 , Hausfrau 35, 2 Kinder 1&2) zahlen für 130qm 5178 Pfund pro Monat plus ca. 300 Pfund für einen Parkplatz. Dazu kommen die üblichen Lebenshaltungskosten für drei Personen mit einem leichten London-Aufschlag plus das Auto (ein ML Mercedes).

Alles in allem haben wir ca. laufende Kosten von 7800 Pfund pro Monat was sich mit meinem Gehalt gerade so stemmen lässt. Wenn die Frau wieder arbeitet, werden wir zwar ca. 3000 Pfund an Kinderbetreuungskosten haben die nächsten paar Jahre aber immerhin auch weider 6000 Pfund an Einnahmen.

Wohne auch in London, mit Familie, in Greenwich. Mietkosten fuer ein Haus mit Garten 1700 pro Monat naehe Greenwich Park. Sind ca. 30 Minuten bis London Bridge mit dem Zug incl. Fussweg. Mit Council Tax und Nebenkosten kommt man so auf knapp 2100 im Monat. Gehalt liegt bei etwas ueber 5500 netto pro Monat (100k brutto im Jahr) i + ca. £50k Jahresbonus. Hatte vor kurzem ein Angebot fuer einen gleichwertigen Job in Koeln, Euro 65k Brutto (inkl. "Bonus", 13 Gehaelter). Das waeren dann, was weiss ich, ca. 3000 Euro Netto im Monat gewesen. In Koeln zahlst du sicherlich auch deine 1000 Euro Miete. Habe dankend abgelehnt.

Ich bin öfter mal geschäftlich in London (IT-Beratung in der Bankenbranche). Der Kollege dort erzählte mir, dass die Gehälter bei ihnen etwa bei 80k anfangen (wie gesagt, IT).

Habe das Thema bei googlen gefunden und beantworte, wenn auch nur meiner Wut Luft machen. 2017 ist da und Updates sind vielleicht inmitten des Post-Brexit-Niederschlags uberfallig, es hat sich ja nicht viel im Bereich geandert.

Das Gehalt, das den UK-Absolventen angeboten ist, ist immer noch einfach laecherlich. Im Gegenzug dafur: die Hauser feucht, ueberfuellt, brockelig und ausserordentlich teuer, das Wetter deprimierend, die Besteuerung himmelhoch (51% Grenzsteuersatz wenn man bei 45k Pfund Gehalt Studiendarlehen ruckzahlen muss, wie die meisten), Arbeitswege lang und Pendeln happig, und offentlicher Dienst von betrublichen Qualitaet. Ich werde bald eine der UKs besten Unis mit Masters absolvieren, bin jedoch ganz froh dass ich meinen Deutschunterricht nicht ganz vergessen habe und so meine Karriere hoffentlich woanders machen kann - lieber wurde ich zuruck nach Mutterland Polen ziehen als hier bleiben.

Ich muss gestehen, wenn im Lyzeum eine der Klassenkameraden sich auf Studium in DE vorbereitete, sah ich sie mit etwa Uberlegenheit an und fragte mich warum sie sich an so einen "langweiligen" Ort umziehen wollte. Heute sind mir die Augen vollig aufgegangen. Das Leben in UK ist fuer manche vielleicht was interessanter und bewegter; wenn du es dir jedenfalls nicht leisten kannst und die Wohnverhaltnisse deine geistige gesundheit so verderben dass du langer im Buro bleibst um das Mauerwerk deines elenden Ex-Councils nicht betrachten zu mussen, macht es ja keinen Unterschied. Immerhin lebte meine Freundin wahrend ihres Studiengangs in Munchen nie wie eine Sumpfratte.

Habe nun einen Blick auf Kaufkraftparitätstatistiken auf numbeo.com geworfen. Offensichtlich ist die KKP in Bangalore und Pune (Indien) hoeher als London... caveat emptor!

Ich habe die ersten 5 Berufsjahre in London verbracht. Einstiegsgehalt viel niedriger als in Deutschland, aber schnellere Steigerungen. Lebenshaltungskosten hoch, vor allem gemessen am Gegenwert. Infrastruktur und Wohnungsniveau niedriger als hier.

Und ich würde es immer wieder machen, stünde ich nochmal vor der Entscheidung. Denn mit 24 ist mit die Einbauküche wirklich noch nicht so wichtig wie das Leben da draussen, und dass habe ich dort in vollen Zügen genossen, dass bleibt für immer.

Zahle fuer mein 23qm2 Zimmer (Neubau und direct am Tower Hill) 1750 GBP/4Wochen, ergo rund 1880 GBP pro Monat.

Hinzu kommt
Gym: 350 GBP/Monat
Studienkredit: 700GBP/Monat
Lebenshaltungskosten (Restaurants, Bier etc.): around 1400 GBP

Im Wesentlichen mache ich nichts ausser von 7 - 19 Uhr im Schnitt(!) zu arbeiten, danach ins Gym, etwas essen und schlafen. Dank meiner Lage bin ich in 5 min am Buero (Lime Street). Auch das Wochenende wird regelmaessig durchgearbeitet.

Man muss schon einiges investieren doch es lohnt isch M.E. allemahl fuer 3-4 Jahre und danach schoen in eine Senior Position nach D.
Bin nun bereits 2 Jahre hier und kann lediglich ueber teils absurd hohe Preise klagen (Gym, ja, ist Equinox, ich weiss, oder z.B. ein Pint im Leadenhall district nach der Arbeit 7GBP!)

Wieviel muß man nur verdienen, um in einem Loch zu wohnen für ₤ 4.500 Lebenshaltungskosten im Monat, von denen man darüber hinaus nichts hat?

Wie viel sparst Du mit diesem Leben?

WiWi Gast schrieb am 30.01.2020:

Zahle fuer mein 23qm2 Zimmer (Neubau und direct am Tower Hill) 1750 GBP/4Wochen, ergo rund 1880 GBP pro Monat.

Hinzu kommt
Gym: 350 GBP/Monat
Studienkredit: 700GBP/Monat
Lebenshaltungskosten (Restaurants, Bier etc.): around 1400 GBP

Im Wesentlichen mache ich nichts ausser von 7 - 19 Uhr im Schnitt(!) zu arbeiten, danach ins Gym, etwas essen und schlafen. Dank meiner Lage bin ich in 5 min am Buero (Lime Street). Auch das Wochenende wird regelmaessig durchgearbeitet.

Man muss schon einiges investieren doch es lohnt isch M.E. allemahl fuer 3-4 Jahre und danach schoen in eine Senior Position nach D.
Bin nun bereits 2 Jahre hier und kann lediglich ueber teils absurd hohe Preise klagen (Gym, ja, ist Equinox, ich weiss, oder z.B. ein Pint im Leadenhall district nach der Arbeit 7GBP!)

Finds immer noch krasser wenn man für NYC die Zahlen sieht auf Wallstreetoasis (oft auch auf Facebook) - ja moin, 300k nach 2-3 Jahren IB klingt richtig fett ... bis du checkst dass du für eine abgeranzte Bude in NYC schon mehr hinblätterst als wie für ein Penthouse in manchen kleineren Städten.

Die IB Gehälter müssten echt mal adjustiert werden nach real Kaufkraft, was bringen mir 100k+ in London wenn ich effektiv einen Lifestyle leben kann wie jemand mit 48k in Köln?

In den Staaten kommt halt noch hinzu dass die quasi alles was in den ersten fünf Jahren oder so vom Gehalt überbleibt nach Abzug der (hihen!) Lebenshaltungskosten dafür aufwenden, um ihren Studienkredit zurück zu zahlen. Da haben wir es in Deutschland echt besser. Ich fände das echt uncool mit -300.000 ins Berufsleben zu starten..