Überbewertete Währung als Subvention
Hallo,
kann eine überbewertete Währung als Subvention für Produzenten angesehen werden? Falls ja, wie ist der Zusammenhang.
Hallo,
kann eine überbewertete Währung als Subvention für Produzenten angesehen werden? Falls ja, wie ist der Zusammenhang.
WiWi Gast schrieb am 09.04.2019:
Hallo,
kann eine überbewertete Währung als Subvention für Produzenten angesehen werden? Falls ja, wie ist der Zusammenhang.
Nein, es ist genau umgekehrt.
Durch eine abwertende und dann eher unterbewertete Währung werden inländische Erzeugnisse im Ausland günstiger.
Vgl. QE 1 in Amerika ab 2009, Abenomics in Japan ab 2012 und Mario Draghi´s Anleihenkaufprogramm in Europa ab 2015, was jeweils zu einer Währungsabwertung führte.
Andererseits gelten die alten Lehrbuchweisheiten mit rein nationaler Sichtweise im Zeitalter der Globalisierung mit internationalen Wertschöpfungsketten bzw. Produktionsstandorten in allen Kontinenten so nicht mehr.
antwortenWiWi Gast schrieb am 09.04.2019:
Nein, es ist genau umgekehrt.
Durch eine abwertende und dann eher unterbewertete Währung werden inländische Erzeugnisse im Ausland günstiger.
Vgl. QE 1 in Amerika ab 2009, Abenomics in Japan ab 2012 und Mario Draghi´s Anleihenkaufprogramm in Europa ab 2015, was jeweils zu einer Währungsabwertung führte.
Andererseits gelten die alten Lehrbuchweisheiten mit rein nationaler Sichtweise im Zeitalter der Globalisierung mit internationalen Wertschöpfungsketten bzw. Produktionsstandorten in allen Kontinenten so nicht mehr.
Du hast recht. Es ist umgekehrt. Natürlich gelten die alten lehrbuchweisheiten aber auch in einer welt mit internationalen wertschöpfungsketten grundsätzlich weiterhin.
Langfristig sind aber eher unternehmen in ländern mit starken währung wettbewerbsfähig, da diese eben nicht subventioniert werden und sich nicht auf diesen ausruhen können. -> De
antwortenHallo, danke für die Antwort. Gibt es vielleicht einen Artikel, den ich dazu lesen kann? Gern auch im Zusammenhang mit der von dir genannten Geldpolitik in den USA, Japan und Europa.
Wi Gast schrieb am 09.04.2019:
antwortenWiWi Gast schrieb am 09.04.2019:
Nein, es ist genau umgekehrt.
Durch eine abwertende und dann eher unterbewertete Währung werden inländische Erzeugnisse im Ausland günstiger.
Vgl. QE 1 in Amerika ab 2009, Abenomics in Japan ab 2012 und Mario Draghi´s Anleihenkaufprogramm in Europa ab 2015, was jeweils zu einer Währungsabwertung führte.
Andererseits gelten die alten Lehrbuchweisheiten mit rein nationaler Sichtweise im Zeitalter der Globalisierung mit internationalen Wertschöpfungsketten bzw. Produktionsstandorten in allen Kontinenten so nicht mehr.
Kein mainstream, meiner meinung nach aber richtig:
https://mises.org/library/bad-idea-devaluing-currency-help-exporters
https://mises.org/library/blessing-strong-currency
antwortenDanke. Les ich mir mal durch.
antwortenIst ja interessant. Also Inflation führt zu einer abwertenden Währung und im internationalen Handel haben beide Effekte eine teilweise ausgleichende Wirkung. Ausländer müssen zwar nach einer Aufwertung der Japanischen Währung mehr für den Yen bezahlen, gleichzeitig müssen sie aber weniger Yen einkaufen, da es in Japan eine Deflation gibt.
antwortenWiWi Gast schrieb am 10.04.2019:
Ist ja interessant. Also Inflation führt zu einer abwertenden Währung und im internationalen Handel haben beide Effekte eine teilweise ausgleichende Wirkung. Ausländer müssen zwar nach einer Aufwertung der Japanischen Währung mehr für den Yen bezahlen, gleichzeitig müssen sie aber weniger Yen einkaufen, da es in Japan eine Deflation gibt.
Die Japaner sind als Land, dessen Wohlstand hauptsächlich aus dem Export stammt tendenziell an einer schwachen Währung interessiert. Entsprechend ist auch die Geldpolitik der Bank of Japan.
Der japanische Yen ist allerdings seit nun fast drei Dekaden Finanzierungswährung für spekulative Transaktionen aller Art.
Im Falle eines Kursrückgangs an den internationalen Börsen wertet der japanische Yen tendenziell auf, da die spekulative Transaktionen aufgelöst und die finanzierenden Yen - Kredite zurückgeführt werden, weshalb der japanische Yen in diesem Moment zu einer gesuchten Währung wird.
Im Falle einer Hausse umgekehrt, da jetzt Yen - Kredite aufgenommen und die so erlangten japanischen Yen in die Zielwährungen umgetauscht werden.
Der schwache Yen hat Japan zu einem Ziel internationaler Touristen gemacht. Siehe dazu die Kursentwicklung der vielen Kaufhausaktien im Nikkei 225, am bekanntesten Fast Retailing Co.
antwortenInternational bekannt ist Fast Retailing Co. durch die Marke Uniqlo.
antwortenOkay. Hab's nach mehrmaligem Lesen verstanden. Gut erklärt. :-) Du hast jetzt von internationalen Märkten gesprochen. Wie aber ist es, wenn man die japanische Börse (und nicht die internationalen Börsen) betrachtet? Also nehmen wir einen Bärenmarkt in Japan. Bieten dann Investoren den Yen auf Wechselkursmärkten an, um in ihre nationale Zielwährung zu tauschen und das Kapital zurückzuholen? Das würde dann bedeuten, dass der Yen abwertet. Also die Entwicklung ist dann genau umgekehrt zu dem Fall, dass man die internationalen Börsen betrachtet.
antwortenWiWi Gast schrieb am 10.04.2019:
Okay. Hab's nach mehrmaligem Lesen verstanden. Gut erklärt. :-) Du hast jetzt von internationalen Märkten gesprochen. Wie aber ist es, wenn man die japanische Börse (und nicht die internationalen Börsen) betrachtet? Also nehmen wir einen Bärenmarkt in Japan. Bieten dann Investoren den Yen auf Wechselkursmärkten an, um in ihre nationale Zielwährung zu tauschen und das Kapital zurückzuholen? Das würde dann bedeuten, dass der Yen abwertet. Also die Entwicklung ist dann genau umgekehrt zu dem Fall, dass man die internationalen Börsen betrachtet.
Es ist umgekehrt, bei einem Bärenmarkt in Japan wertet der Yen auf wie zuletzt 2015 und 2018. In der Regel folgt der japanische Aktienmarkt den internationalen Märkten wegen der Exportorientierung der meisten börsennotierten japanischen Unternehmen.
Hausse am japanischen Aktienmarkt --> Yen wertet ab
Baisse am japanischen Aktienmarkt --> Yen wertet auf
WiWi Gast schrieb am 10.04.2019:
Es ist umgekehrt, bei einem Bärenmarkt in Japan wertet der Yen auf wie zuletzt 2015 und 2018. In der Regel folgt der japanische Aktienmarkt den internationalen Märkten wegen der Exportorientierung der meisten börsennotierten japanischen Unternehmen.
Hausse am japanischen Aktienmarkt --> Yen wertet ab
Baisse am japanischen Aktienmarkt --> Yen wertet auf
Kannst du noch sagen, warum der Yen bei einem Bärenmarkt in Japan aufwertet? Liegt das an der Verknüpfung zwischen internationalen Märkten und dem japanischen Markt?
antwortenWiWi Gast schrieb am 11.04.2019:
Kannst du noch sagen, warum der Yen bei einem Bärenmarkt in Japan aufwertet? Liegt das an der Verknüpfung zwischen internationalen Märkten und dem japanischen Markt?
Das liegt m. E. daran, daß sehr viele Investoren international ihre Investitionen in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise fremdfinanzieren. Im Rahmen einer Hausse wertet der Yen ab, da viele ihre Yen - Kredite in die Zielwährung ihrer Investitionen umtauschen und so ein Überangebot an japanischen Yen entsteht. Im Krisenfall gewinnt der japanische Yen an Wert bzw. wertet auf, da alle diese Investoren nun ihre Yen - Kredite tilgen und dazu Yen kaufen müssen:
Wenn Du Deine Investitionen in internationale Kapitalmärkte (teilweise) fremdfinanzierst, hast Du im Erfolgsfall zwei Gewinnquellen:
Beispiel:
Zzgl. Gewinn aus Investition beispielsweise in Dax - ETF: Kauf 2016 für EUR 85,00 / Stück, Verkauf Anfang 2018 für EUR 110,00 / Stück = ca. 30% Kursgewinn.
Bei einem Investitionskapital von EUR 1,0 Mio. beträgt der Gewinn nominal EUR 0,3 Mio. zzgl. ausbezahlter Dividenden lt. Rechenschaftsbericht.
Gesamtgewinn: 15% + 30% = 45%
antwortenEs ist einleuchtend, daß man bei einer Fremdfinanzierung in Euro den Wechselkursgewinn nicht erzielt hätte, also eher 30% Rendite anstatt 45% auf ca. zwei Jahre Investitionsdauer.
Schuldzinsen (finanziert durch die ausgeschütteten Dividenden des ETF) außen vor.
Auch wenn es hier Personen gibt, die sich darüber lustig machen:
Mit dem GD 200 bzw. 200-Tage-Linien-Strategie und regelmäßiger Kontrolle sieht man, wann ein Abwertungstrend bei einem Währungspaar beginnt und endet bzw. ein Aufwärtstrend bei einem Aktienindex und kann entsprechend disponieren.
Sieh Dir das alles für die Vergangenheit an um so das know - how zu gewinnen, zukünftig selbst dergestalt vorzugehen.
antwortenDanke für die Erläuterungen. Hast du vielleicht noch ein gutes Buch als Tipp, um sich weiter in die Materie einzulesen? Im Rahmen meines Studiums habe ich mit derartigem kaum etwas zu tun.
antwortenWiWi Gast schrieb am 11.04.2019:
Danke für die Erläuterungen. Hast du vielleicht noch ein gutes Buch als Tipp, um sich weiter in die Materie einzulesen? Im Rahmen meines Studiums habe ich mit derartigem kaum etwas zu tun.
Nein, das alles habe ich mir selbst beigebracht bzw. aus der Anschauung, wie sich einzelne Mandanten in meiner früheren Beruftstätigkeit wirtschaftlich aufgestellt haben.
antwortenEin weiterer Tipp noch: immer, wenn in Europa Hausse ist, wertet der Euro zum US - Dollar auf: 2012, 2016.
Insofern kann es Sinn machen, in einer Zeit stagnierender Börsen sein Kapital in US - Treasuries zu parken und von Währungsgewinnen des US - Dollars und Kursgewinnen der Anleihen aufgrund des sinkenden Zinsniveaus dort zu profitieren.
Wenn Hausse ist, da Kapital in den dann aufwertenden Euro und steigende Werte wie ETF auf MDAX- oder TECDAX-Index investieren.
So habe ich es zumindest in den letzten Jahren gehalten.
antwortenWiWi Gast schrieb am 12.04.2019:
WiWi Gast schrieb am 11.04.2019:
Nein, das alles habe ich mir selbst beigebracht bzw. aus der Anschauung, wie sich einzelne Mandanten in meiner früheren Beruftstätigkeit wirtschaftlich aufgestellt haben.
Was arbeitest du denn? Und was hast du gelernt/studiert?
antwortenstudi-vwler schrieb am 14.04.2019:
Was arbeitest du denn? Und was hast du gelernt/studiert?
Herzlichen Glückwunsch, du hast soeben die Büchse der Pandora geöffnet. Jetzt regnet es wieder Pech und Galle über sämtliche freien Berufe. Ich erwarte es hoffnungsfroh.
Liebe Grüße
WiWi Gast schrieb am 09.04.2019:
Hallo,
kann eine überbewertete Währung als Subvention für Produzenten angesehen werden? Falls ja, wie ist der Zusammenhang.
Für Importeure die nur im heimischen Markt verkaufen stimmt das schon, beispielsweise lokale Bauunternehmen, nicht aber für Exporteure wie Autohersteller
antwortenDer Wirtschaftsnobelpreis 2016 geht an den Briten Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler werden für ihre Kontrakttheorie ausgezeichnet, die sich mit den Funktionsweisen von Verträgen in vielen Themen unterschiedlicher Bereiche befasst. Der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis wird am 10. Dezember 2016 gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen verliehen.
Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat die Preisträger des zwölften Weltwirtschaftlichen Preises 2016 bekannt gegeben. Der italienische Wirtschaftswissenschaftler und Ministerpräsident Mario Monti, die deutsche Verlegerin Friede Springer und der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Oliver E. Williamson werden als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft mit dem Weltwirtschaftlichen Preises 2016 geehrt.
Um eine Wirtschaftspolitik zu entwickeln, welche die Wohlfahrt fördert und die Armut reduziert, müssen zuerst individuelle Konsumentscheidungen verstanden werden. Die Forschungen des aktuellen Wirtschaftsnobelpreisträgers Angus Deaton waren dazu wegweisend. Durch die Zusammenführung detaillierter individueller Entscheidungen zu aggregierten Ergebnissen hat seine Forschung die Felder der Mikroökonomie, Makroökonomie und Entwicklungsökonomie wesentlich geprägt.
Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht im Jahr 2015 an Stefano Carattini von der Haute Ecole de Gestion de Genève, Schweiz. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen des Doktoranden zu den Auswirkungen einer Besteuerung des Abfalls privater Haushalte.
Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat den elften Weltwirtschaftlichen Preis 2015 verliehen. Die Preisträger sind der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt, das Unternehmerehepaar Kristine und Douglas Tompkins sowie der Ökonom Sir Christopher A. Pissarides.
Der mit 50.000 Euro dotierte IZA Prize in Labor Economics wird in diesem Jahr an den Wirtschaftswissenschaftler Jan Svejnar verliehen. Der US-amerikanisch, tschechische Ökonom hat mit seinen Analysen des Übergangs sozialistischer Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Strukturen die Forschung geprägt und der Politik wertvolle Handlungshinweise gegeben.
Professor Stephen A. Ross erhält den vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderten und mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine grundlegenden und prägenden Beiträge zur analytischen Entwicklung der Finanzökonomie. Er entwickelte die Arbitragepreistheorie, heute ein Eckpfeiler der Asset Pricing Theorie und hat die Basis für die Prinzipal-Agenten-Theorie geschaffen.
Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Gary S. Fields erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnungen auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.
Die Hélène Rey erhielt als erste Preisträgerin den mit 20.000 Euro dotierten Carl-Menger-Preis. Die Ökonomieprofessorin der London Business School wurde für ihre Forschung zu aktuellen Fragen der Geldpolitik in der Krise ausgezeichnet.
Die Staatspräsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, die indische Biotechnologie-Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw und der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2014.
Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim geht in diesem Jahr an Olga Malkova von der Universität Michigan, USA. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen der Doktorandin zu den Auswirkungen eines Elterngeldes auf die Geburtenrate.
Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Daniel S. Hamermesh erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen in den Wirtschaftswissenschaften. Die Preisverleihung findet am 18. November in Washington statt.
Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht in diesem Jahr an Patrick Hürtgen von der Universität Bonn. Das ZEW würdigt damit Hürtgens Untersuchungen zum Zusammenhang von Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten.
Der Bonner Wirtschaftsprofessor und Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, erhält den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Preis der Europäischen Investitionsbank (EIB) für besondere Leistungen in der Wirtschafts- und Sozialforschung und ihre Verbreitung.
Gro Harlem Brundtland, ehemalige Ministerpräsidentin Norwegens, Mo Ibrahim, ehemaliger afrikanischer Mobilfunkunternehmer und Gründer der Mo Ibrahim Foundation, und Joseph E. Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2013.
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