Gerade vor ein paar Tagen mit einem guten Bekannten gesprochen, der seit einigen Jahren in der Bank, die das "Deutsche" im Namen trägt, tätig ist. Es ist längst nicht so, dass in der privaten Wirtschaft alle Gehälter top sind. Viele, gerade langjährige Mitarbeiter haben alles andere als ein Top Gehalt. Die Stellen mit >100.000? sind rar. Dass einem "richtig viel" gezahlt wird, damit man kommt (oder bleibt) ist wohl sehr selten und passiert wohl auch nur dann, wenn man nahezu unersetzbar ist. Auf der anderen Seite wird man u.U. auch relativ schnell "gegangen", wenn es "nicht so passt". Gerade in Leitungsfunktionen.
Im öffentlichen Dienst wird man nicht reich, aber das werden auch die wenigsten in der privaten Wirtschaft. In den meisten Fällen fährt man gerade als Beamter (im gehobene/höheren Dienst) deutlich besser. Man arbeitet sich nicht kaputt, hat einen sicheren Arbeitsplatz und eine sehr gute Versorgung im Alter. Ich habe auch immer gedacht, dass ich "richtig Karriere" machen will. Dann habe ich erlebt wie es ist, wenn man 50 und oft mehr Stunden in der Woche arbeitet, sich nicht mal eine Mittagspause gönnen kann und Sonntags damit beschäftigt ist, für die kommende Woche alles vorzubereiten. Und das ist keine Ausnahme, sondern wird ab einem gewissen Einkommen in der privaten Wirtschaft erwartet. Ich fand diesen Lebensstil mehr als ernüchternd und kann dir, lieber Threadsteller, nur raten, gründlich über so einen Schritt nachzudenken. Wenn du bei der Bundesbank studiert hast, hast du wahrscheinlich keine Berufserfahrung in anderen Banken, oder? Ich will dir wirklich nicht auf die Füße treten, aber mach dir klar, dass so ein Job wahrscheinlich ganz anders ist als das, was du gewöhnt bist und frag dich, ob du das wirklich willst. Wenn es dir nur um eine Veränderung geht, könntest du ja auch vom internen Stellenmarkt gebrauch machen.
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