Ich habe vor Kurzem mein zweites MM IB-Praktikum beendet (davor zwei im Small Cap absolviert) und überlege nun, ob ich mich langfristig im M&A-Bereich sehe.

Während ich mit den langen Arbeitszeiten und der strikten Hierarchie im M&A keine Probleme habe, halte ich die Kollegen, die jedem IB-Klischee entsprechen, einfach nicht mehr aus.

Gibt es irgendeine MM/EB/BB-Bank in Frankfurt, wo einfach normale Leute im IB arbeiten?

Wenn man mich einfach in Ruhe bis um 02:00 Uhr mein Info-Memo erstellen lässt, dann bin ich im M&A-Bereich wunschlos glücklich, weil mir das Gehalt schon extrem zusagt.

Ich habe aber echt keinen Bock, mit irgendwelchen IQ-70-Typen (die aus mir unerklärlichen Gründen ein Studium an einer Target-Uni abschließen konnten):

1) Einmal die Woche als Gruppe feiern zu gehen, um dann am nächsten Tag komplett verkatert im Büro zu sitzen.
2) Zwei Mal die Woche 200 € für Essen & Drinks auszugeben, um mir dabei die neuesten Stories von irgendwelchen Tinder-Eroberungen anzuhören.
3) Nach dem ersten Bonus mit dem ganzen Team geschlossen zu Bucherer zu gehen und mir da für 15k unter Gruppenzwang irgendeine Rolex auszusuchen.

Der ganze verbale Blödsinn, der immer nebenbei läuft, wie toll es doch ist, dass wir regelmäßig bis 03:00 Uhr arbeiten und wie schlau wir doch sind, weil wir im IB tätig sind und wie schick die Gucci-Loafer doch aussehen, wäre grundsätzlich noch erträglich. Zu viel wird es für mich dann aber an dem Punkt, wo ich auch noch in hohem Maße meine Freizeit und mein Geld investieren muss.

Das große Problem ist hier meiner Meinung nach, dass man sich dieser Gruppendynamik in den M&A-Boutiquen, in denen ich bisher war, nicht entziehen kann, weil man sonst sehr schnell als unsympathisch wahrgenommen wird und das auch einen negativen Einfluss auf die eigenen Karrieremöglichkeiten hat.

Würde mir mal Blair oder Lincoln angucken.

Also sowohl Blair, als auch Lincoln sind für ihre sehr gewöhnungsbedürftige Culture bekannt. Gerade Lincoln ist ja in der Vergangenheit immer wieder extrem negativ aufgefallen (s. Krawatten im Home Office).

hier geht es aber um ganz viele ungelegte Eier. Was sagen denn andere über dich?

DZ, Pareto

Ganz klar Lincoln

Denke am Ende nimmt das bei den BBs eher ab. Da sind die Leute an der Karriere interessiert und nicht daran den lifestyle nach außen zu verkaufen. MM sind am ende die hardos. Lincoln sicherlich bekannt für die schlechteste Kultur in Frankfurt.

WiWi Gast schrieb am 05.03.2024:

Ganz klar Lincoln

Lol ja, Pink Shirt Friday & kein Taxi für Praktikanten weil diese ja offiziell nicht nach 22 Uhr da sind sind so originell und erstrebenswert.

TE, genau da wo nicht nur IBler sind, sondern auch andere (also nicht die MM IB Boutiquen) findet man auch 'normale' Menschen.

DTCP wir gehen nur so normal ins blockhouse

WiWi Gast schrieb am 04.03.2024:

Ich habe vor Kurzem mein zweites MM IB-Praktikum beendet (davor zwei im Small Cap absolviert) und überlege nun, ob ich mich langfristig im M&A-Bereich sehe.

Während ich mit den langen Arbeitszeiten und der strikten Hierarchie im M&A keine Probleme habe, halte ich die Kollegen, die jedem IB-Klischee entsprechen, einfach nicht mehr aus.

Gibt es irgendeine MM/EB/BB-Bank in Frankfurt, wo einfach normale Leute im IB arbeiten?

Wenn man mich einfach in Ruhe bis um 02:00 Uhr mein Info-Memo erstellen lässt, dann bin ich im M&A-Bereich wunschlos glücklich, weil mir das Gehalt schon extrem zusagt.

Ich habe aber echt keinen Bock, mit irgendwelchen IQ-70-Typen (die aus mir unerklärlichen Gründen ein Studium an einer Target-Uni abschließen konnten):

1) Einmal die Woche als Gruppe feiern zu gehen, um dann am nächsten Tag komplett verkatert im Büro zu sitzen.
2) Zwei Mal die Woche 200 € für Essen & Drinks auszugeben, um mir dabei die neuesten Stories von irgendwelchen Tinder-Eroberungen anzuhören.
3) Nach dem ersten Bonus mit dem ganzen Team geschlossen zu Bucherer zu gehen und mir da für 15k unter Gruppenzwang irgendeine Rolex auszusuchen.

Der ganze verbale Blödsinn, der immer nebenbei läuft, wie toll es doch ist, dass wir regelmäßig bis 03:00 Uhr arbeiten und wie schlau wir doch sind, weil wir im IB tätig sind und wie schick die Gucci-Loafer doch aussehen, wäre grundsätzlich noch erträglich. Zu viel wird es für mich dann aber an dem Punkt, wo ich auch noch in hohem Maße meine Freizeit und mein Geld investieren muss.

Das große Problem ist hier meiner Meinung nach, dass man sich dieser Gruppendynamik in den M&A-Boutiquen, in denen ich bisher war, nicht entziehen kann, weil man sonst sehr schnell als unsympathisch wahrgenommen wird und das auch einen negativen Einfluss auf die eigenen Karrieremöglichkeiten hat.

Das ist halt der lifestyle. Die tun so als wenn sie von Gott auserwählt wurden. Ist aber in anderen Bereichen, zB Medizin auch so.

Bei Big4 war es vllt nicht ganz so extrem geht aber in eine ähnliche Richtung. Von der Kultur ist vllt noch DZ, DB, Big4 Valuation oder next 10 M&A am bodenständigsten

bei allen BBs sind zum grossen Teil normale Leute.

Von den Boutiquen zu meiden: Roth, Laz, und der ganzere andere MM Dreck (Lincoln - oberpeinliche Truppe, und William Blair - hatte dort das Feeling, die Leute haben harte Komplexe)

WiWi Gast schrieb am 06.03.2024:

Denke am Ende nimmt das bei den BBs eher ab. Da sind die Leute an der Karriere interessiert und nicht daran den lifestyle nach außen zu verkaufen. MM sind am ende die hardos. Lincoln sicherlich bekannt für die schlechteste Kultur in Frankfurt.

Mich würde Interessieren, wo es so zur Sache geht, klingt für mich recht witzig.

Da kommen mir sehr viele Fragen...sowohl zum OP als auch den Antworten

Finde es witzig wie diese "Klischees" die immer propagiert werden gar nicht auf das Banking zutreffen das ich gesehen habe (keine MM, nur BB Internships) - ich freute mich ehrlich schon ein wenig auf diese 'Frat' Kultur mit Party und co. und den ganzen Vorurteilen, wie man sie aus den Filmen kennt.

Fand die Realität komplett anders. Der durchschnittliche Analyst / Associate war eher auf dem nerdigen Spektrum (smart, ambitioniert, extremes Fachwissen in Finance). Es gab auch so gut wie nie irgendwelche Eskapaden oder Saufereien - die Leute waren eigentlich immer froh, Schlaf nachzholen, wenn man mal früher rauskam. Auch die senioreren Leute sind nicht wie in Wolf of Wallstreet rumgelaufen oder mit dem Sportwagen ins Büro gebrettert. Alle sehr gesettled mit Familie / schöner Immobilie ausserhalb Frankfurt.

Ich fand die Kultur insgesamt relativ ähnlich zu einer MBB bei der ich noch ein Internship gemacht hatte. Ein Haufen smarter, extrem ambitionierter Leute, die sehr verbissen sind / viel arbeiten aber relativ wenig 'play hard'.

Auch vom Kleidungsstil etc. - Gucci Loafers? Wirklich noch nie gesehen - ganz im Gegenteil.

Scheint wohl wirklich so ein MM Ding zu sein. Ich war einmal auf meiner Universität auf einem Lincoln Event und da kamen die Repräsentanten (Analyst, Associate, MD) wirklich mit Nadelstreifen Anzug und Krawatte. Habe ich in der BB nicht einmal einen gesehen mit Krawatte + Anzug.

EY

WiWi Gast schrieb am 22.03.2024:

Finde es witzig wie diese "Klischees" die immer propagiert werden gar nicht auf das Banking zutreffen das ich gesehen habe (keine MM, nur BB Internships) - ich freute mich ehrlich schon ein wenig auf diese 'Frat' Kultur mit Party und co. und den ganzen Vorurteilen, wie man sie aus den Filmen kennt.

Fand die Realität komplett anders. Der durchschnittliche Analyst / Associate war eher auf dem nerdigen Spektrum (smart, ambitioniert, extremes Fachwissen in Finance). Es gab auch so gut wie nie irgendwelche Eskapaden oder Saufereien - die Leute waren eigentlich immer froh, Schlaf nachzholen, wenn man mal früher rauskam. Auch die senioreren Leute sind nicht wie in Wolf of Wallstreet rumgelaufen oder mit dem Sportwagen ins Büro gebrettert. Alle sehr gesettled mit Familie / schöner Immobilie ausserhalb Frankfurt.

Ich fand die Kultur insgesamt relativ ähnlich zu einer MBB bei der ich noch ein Internship gemacht hatte. Ein Haufen smarter, extrem ambitionierter Leute, die sehr verbissen sind / viel arbeiten aber relativ wenig 'play hard'.

Auch vom Kleidungsstil etc. - Gucci Loafers? Wirklich noch nie gesehen - ganz im Gegenteil.

Scheint wohl wirklich so ein MM Ding zu sein. Ich war einmal auf meiner Universität auf einem Lincoln Event und da kamen die Repräsentanten (Analyst, Associate, MD) wirklich mit Nadelstreifen Anzug und Krawatte. Habe ich in der BB nicht einmal einen gesehen mit Krawatte + Anzug.

Gucci Loafer habe ich bei meinem BB und LC PE internships schon ab und zu gesehen. Sind schöne Schuhe und definitiv was anderes als ein Nadelstreifenanzug mit Krawatte

Im MM hat man es halt gerade noch geschafft an relevanten Dals zu arbeiten.
Man arbeitet in der Regel noch mehr, was den Charakter und Geist über die Jahre nochmal anders formt und vor allem eine ganz andere Gruppendynamik mit sich bringt.
Bei Lincoln muss man nicht umsonst ne ganze Woche Urlaub nehmen um mit seinen Kollegen Ski fahren gehen zu dürfen.....

WiWi Gast schrieb am 22.03.2024:

Finde es witzig wie diese "Klischees" die immer propagiert werden gar nicht auf das Banking zutreffen das ich gesehen habe (keine MM, nur BB Internships) - ich freute mich ehrlich schon ein wenig auf diese 'Frat' Kultur mit Party und co. und den ganzen Vorurteilen, wie man sie aus den Filmen kennt.

Fand die Realität komplett anders. Der durchschnittliche Analyst / Associate war eher auf dem nerdigen Spektrum (smart, ambitioniert, extremes Fachwissen in Finance). Es gab auch so gut wie nie irgendwelche Eskapaden oder Saufereien - die Leute waren eigentlich immer froh, Schlaf nachzholen, wenn man mal früher rauskam. Auch die senioreren Leute sind nicht wie in Wolf of Wallstreet rumgelaufen oder mit dem Sportwagen ins Büro gebrettert. Alle sehr gesettled mit Familie / schöner Immobilie ausserhalb Frankfurt.

Ich fand die Kultur insgesamt relativ ähnlich zu einer MBB bei der ich noch ein Internship gemacht hatte. Ein Haufen smarter, extrem ambitionierter Leute, die sehr verbissen sind / viel arbeiten aber relativ wenig 'play hard'.

Auch vom Kleidungsstil etc. - Gucci Loafers? Wirklich noch nie gesehen - ganz im Gegenteil.

Scheint wohl wirklich so ein MM Ding zu sein. Ich war einmal auf meiner Universität auf einem Lincoln Event und da kamen die Repräsentanten (Analyst, Associate, MD) wirklich mit Nadelstreifen Anzug und Krawatte. Habe ich in der BB nicht einmal einen gesehen mit Krawatte + Anzug.

Keine Ahnung, ob du am trollen bist oder nicht! :D

Push würde mich auch interessieren

also ich hab mir auch ne woche urlaub genommen um Ski zu fahren...

Lincoln ist kein BB

3i ist kein LC

WiWi Gast schrieb am 23.03.2024:

Finde es witzig wie diese "Klischees" die immer propagiert werden gar nicht auf das Banking zutreffen das ich gesehen habe (keine MM, nur BB Internships) - ich freute mich ehrlich schon ein wenig auf diese 'Frat' Kultur mit Party und co. und den ganzen Vorurteilen, wie man sie aus den Filmen kennt.

Fand die Realität komplett anders. Der durchschnittliche Analyst / Associate war eher auf dem nerdigen Spektrum (smart, ambitioniert, extremes Fachwissen in Finance). Es gab auch so gut wie nie irgendwelche Eskapaden oder Saufereien - die Leute waren eigentlich immer froh, Schlaf nachzholen, wenn man mal früher rauskam. Auch die senioreren Leute sind nicht wie in Wolf of Wallstreet rumgelaufen oder mit dem Sportwagen ins Büro gebrettert. Alle sehr gesettled mit Familie / schöner Immobilie ausserhalb Frankfurt.

Ich fand die Kultur insgesamt relativ ähnlich zu einer MBB bei der ich noch ein Internship gemacht hatte. Ein Haufen smarter, extrem ambitionierter Leute, die sehr verbissen sind / viel arbeiten aber relativ wenig 'play hard'.

Auch vom Kleidungsstil etc. - Gucci Loafers? Wirklich noch nie gesehen - ganz im Gegenteil.

Scheint wohl wirklich so ein MM Ding zu sein. Ich war einmal auf meiner Universität auf einem Lincoln Event und da kamen die Repräsentanten (Analyst, Associate, MD) wirklich mit Nadelstreifen Anzug und Krawatte. Habe ich in der BB nicht einmal einen gesehen mit Krawatte + Anzug.

Gucci Loafer habe ich bei meinem BB und LC PE internships schon ab und zu gesehen. Sind schöne Schuhe und definitiv was anderes als ein Nadelstreifenanzug mit Krawatte

Push zum „anti-klischee“ - bei welchen IB‘s gehts am wenigsten um Feiern, Frauen und Statusymbole?

Stifel

WiWi Gast schrieb am 04.04.2024:

Push zum „anti-klischee“ - bei welchen IB‘s gehts am wenigsten um Feiern, Frauen und Statusymbole?

Bei allen Banken die vorne in den LTs sind. GS, JPM, Deutsche bspw. in Frankfurt. Ansonten auch einige T2 Banken und kleinere Teams. Problem sind vor allem die MM Boutiquen, da du dort die Leute hast, die gerne an den großen Deals arbeiten wollen und sich am Ende die MM Hours und 5x sellside PE Mandate im Jahr schönreden. Ist oft top bezahlt aber muss jeder selbst wissen ob der Lifestyle zu einem passt.