WiWi Gast schrieb am 11.11.2021:
Es lassen sich immer Gegenbeispiele konstruieren, aber dieses München Bashing und man müsste ja nur irgendwo aufm Land einen Job annehmen und der Lebensstandard erhöht sich automatisch ist einfach naiv.
Es sprechen zumindest sämtliche Statistiken dafür, dass das Verhältnis aus Einkommen und Lebenshaltungskosten in München deutschlandweit am schlechtesten ist. Wenn man davon ausgeht, man hätte das große Los gezogen und einen deutlich überdurchschnittlich bezahlten Job in München ergattert oder eine sehr günstige Wohnung, ok, im Durchschnitt trifft das aber einfach nicht zu.
WiWi Gast schrieb am 11.11.2021:
So ist es. Alleine in Baden Württemberg und Bayern ist gefühlt in jeder Stadt ab 20k Einwohner mindestens eine IGM Bude.
Auch das zentralisieren finde ich übertrieben dargestellt. Klar mag das vorkommen, aber ist noch lange nicht Normalität in den meisten Unternehmen.
Genau, hier gibt es in dieser Richtung wirklich viel. Ich wohne in einer Gegend mit sehr vielen Automobilzulieferern, auch große wie Bosch, Continental, ...
Hier biste aber 5km daneben schon auf dem Dorf mit sehr günstigen Immobilienpreisen. Und ich glaube nicht, dass der IGM-Vertrag hier so viel schlechter ist als in München.
Beim Zentralisieren muss man halt schauen, was zentralisiert wird. Es gibt auch für BWLer genug Themen, die vor Ort sinnvoller sind. Klar, der reine Wasserkopf ist natürlich vor Ort nicht nötig oder evtl. weniger nötig, da ist dann aber die Frage, ob er in der Form überhaupt auch zentralisiert gebraucht wird. Es ist ein ziemlich Trugschluss, zentral wäre irgendwas sicherer, gerade dort gibt es viel Potenzial aufgrund Überschneidungen einiges zu verschlanken (was übrigens viele Konzerne in den letzten Jahren auch gemacht haben).
WiWi Gast schrieb am 11.11.2021:
Das ist Bullshit. Bei Mittelständlern verdient man gutes Geld/hat tolle Arbeitsbedingungen und hat nicht die Kosten wie in München, Stuttgart usw.
Das ist Fakt. Deutschland ist ein Paradebeispiel dafür. Nur weil jeder hier meint unter 100k hat man es nicht geschafft, kommt diese verzerrte Wahrnehmung zustande.
Das ist hier halt generell das Problem, die Leute sehen nur schwarz-weiß und außer DAX und Handwerkerbetrieb gibt es nichts. Deutschland ist das Land des Mittelstandes, Deutschland ist das Land der Hidden Champions und Deutschland ist das Land, in dem es in entsprechenden Branchen auch bei kleineren Firmen sehr gute Tarifverträge gibt.
Diese Chancen kann man nutzen, muss man aber natürlich nicht. Damit einher geht auch immer etwas Risiko, etwas mehr Verantwortung, etwas weniger Komfort-Zone. Muss jeder selbst entscheiden.
Ich bin aus Bayern und kenne beide Seiten. Ich kenne diese auch von vielen Bekannten. Mehr als die Hälfte derer, die nach dem Studium nach München gegangen sind haben sich mittlerweile davon verabschiedet, überwiegend aus Gründen der Kosten. Ich bin mittlerweile über 40, entsprechend sind Immobilien ein zentrales Thema in meinem Umfeld bzw. waren es die letzten Jahre. Ich kenne einige aus meinem Bekanntenkreis, die sich durch einen räumliche Änderung einkommensseitig relativ klar verschlechtert haben, "unter dem Strich" nun aber besser dastehen und super zufrieden sind. Man muss da aber auch sagen, das sind alles keine Karrieretypen, die wollen ihr Häuschen mit schönem Familienleben und damit hat es sich.
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