Eine simple, gute Frage. Die üblichen Quellen sind wohl:
1) Jobbörsen: Z.B. Messen in und außerhalb der Uni, Suchbörsen und Anzeigen on- und offline, Anzeigen der Agentur für Arbeit
2) Eigenes Umfeld: Familien-, Freunde-, Bekannten- und Kommilitonenkreis, sowie (ehemalige) Arbeitskollegen
3) Medien: Branchen- oder funktionsorientiert, sowie allgemein zur Karriereoptionen
4) Personalfirmen, Headhunter
Es ist klar, wie begrenzt diese Quellen die tatsächlichen, beruflichen Möglichkeiten abdecken, sowohl bzgl. Branchen, als auch Funktionsbereichen, insb. für Berufseinsteiger ohne viel belastbare Verbindungen und Erfahrung. Das gilt wohl insbesondere für WiWis, da diese fast überall eingesetzt werden können.
Die drei hauptsächlichen Gründe für die Begrenztheit der genannten Quellen sehe ich darin:
1) Messen, Stellenanzeigen und Headhunter kosten viel Geld. Das investieren vor allem Firmen, die man meistens eh schon kennt (siehe die großen Messen.) Aber von den Zehntausenden Mittelständlern, Start Ups und anderen KMU, bei denen die meisten Arbeitnehmer (auch WiWi) ja letztlich beschäftigt sind, sieht man dort nur einen Bruchteil. (Mir ist nicht ganz klar, wieso, da diese ja den stärksten Anreiz hätten, dort präsent zu sein).
2) Berichte aus dem eigenen Umfeld sind notwendigerweise auch darauf limitiert. Kommilitonen haben oft selber kaum belastbare Informationen (außer dass alles andere außer Beratung Quatsch ist und deswegen alle dahinrennen). Eltern verstehen den aktuellen Arbeitsmarkt nicht immer gut, und Freunde machen viele verschiedene Dinge. Dazu kommt der self-serving bias, dass Leute immer gerne das gutreden, was sie selbst tun (wollen), einem also nie das Gegenteil raten wollen, selbst wenn es besser wäre.
3) Die besten Jobs werden über Vitamin B vergeben. Sie erscheinen weder in Anzeigen, noch hört jeder von ihnen, schon garnicht außerhalb des Unternehmens/der Branche/des Landes etc, so dass Punkt 1 und 2 nicht mal in Frage kommen.
Man kann nur hoffen das ich falsch liege oder wichtige Quellen vergessen habe. Aber dem Eindruck, den der TE schildert, nämlich dass die Jobsuche (!) mehr als notwendig vom Glück abhängt, kann man sich zumindest als junger Arbeitnehmer in den Jahren nach dem Studium nicht verwehren.
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