WiWi Gast schrieb am 01.01.2021:
Ihr solltet nicht so am Gehalt orientiert sein. Wir haben früher gelernt man investiert auch in seine Karriere indem man erstmal beruflich zeigt was man kann und entsprechend Erfahrung sammelt.
Das Geld sollte die ersten Jahre nicht erstrangig sein. Qualität setzt sich durch, da hab ich immer fest daran geglaubt. Nach Lehre in der BMW und als Werkstudent, bin ich dann zu kleinen Firmen gegangen um dort mal gesamtheitlich was zu lernen und selbst so richtig was zu bewegen. War eine harte und lehrreiche Zeit und hat auch riesig Spaß gemacht seine eigenen Grenzen auszutesten.
Als ich aber mit 37 Jahren ein sehr gefragter Spezialist in der Branche war hatte sich noch immer keine Karriere als leitender Angestellter angeboten. Als ich dann aber anfing mit mir im reinen zu sein und ausgeglichener wurde und ich mich wohlfühlte wo ich war, begann die Manager Karriere im Eiltempo. Vom Teamleiter der ich schon ewig war, 3 Monate GL, dann gleich ABL und seit 5 Jahren BL. Ich führe rund 100 Leute (alles Spezialisten) und die Budgetverantwortung ist im höheren 3 stelligen M€ Bereich.
Meine Karriere bremse ich seit Jahren selber. Die Angebote sind alle nur für einen hohen Preis zu haben. Häufiger Wohnortwechsel, noch weniger Freizeit, Freundeskreis und Hobbies nur noch schwierig aufrecht zu erhalten, etc.
Dazu hab ich keine Lust. Manchmal denke ich sogar an die Zeit ohne Personalverantwortung zurück. Da musste ich nicht den Kopf für andere hinhalten.
Dafür gibts natürlich einen schweren Dienstwagen und Gehalt das sich oberhalb eurer Angaben bewegt.
Aber vergesst nicht, man ist eine Inventarnummer und gehört dann der Firma. Wer sich da oben treiben lässt oder glaubt nicht performen zu müssen, der ist schnell abserviert.
Hallo,
genau so ist es.
Nur das Jahresbrutto zu betrachten ist erstaunlich kurzsichtig.
Mit 30 Jahren habe ich bei Deutschlands größtem Autobauer ein Jahresbrutto von gut über 100.000€ (duales Studium also über 11 Jahre im Konzern und dadurch extrem gutes Netzwerk und Förderung).
AT-Vertrag? Nein Danke!
Im Tarif geht keine Überstunde verloren, ich hatte 2021 neben 30 Tagen Tarifurlaub noch 47 Tage Freizeitausgleich - macht also 77 Tage frei.
Das wird durch 20k höheres Jahresbrutto niemals aufgewogen, vor allem da der Dienstwagen in AT netto auch wieder einiges kostet.
AT lohnt sich in diesem Konzern m.E. nicht - wenn dann Management, dann aber auch mit dem Ziel höhere Führungspositionen zu erreichen. Mit allen Vor- und Nachteilen.
antworten