Die Frage nach der Daseinsberechtigung wird ja sowieso immer nur von genau denjenigen gestellt, die selbst ein schlechtes Abi haben und daher einen legitimen Grund haben, sich die Bedeutung des Abis kleinzureden.
Fakt ist, dass das Abi erwiesenermaßen eine der stärksten Korrelation mit Intelligenz aufweist, die es gibt, dazu gibt es diverse Studien. Ähnliches gilt im übrigen für Noten im Studien. Auch wenn das in diesem Forum häufig anders dargestellt wird, so sind Leute mit schlechtem Abi und dann plötzlich wahnsinnig guten Noten tendenziell rar gesäht, und es gibt wesentlich mehr Leute die durchgehend gute, mittelmäßige oder schlechte Noten schreiben. Das kann ich auch so aus meiner Erfahrung beim Durchgehen von Lebensläufen bei einer der bekannteren Unternehmensberatung bestätigen.
Ein zweiter Grund ist, dass das Abi nicht nur ein Indikator für Intelligenz, sondern auch für Konstanz und Durchhaltevermögen ist. Das Abi ist nunmal der erste große Test im Leben eines angehenden Akademikers, es zeugt von frühzeitiger Reife und eine gute Note spiegelt wider, dass der Kandidat sich auch mit Themen auseinandersetzen kann, die ihm nicht so sehr liegen oder ihn nicht so sehr interessieren.
Gerade den letzten Punkt finde ich hier besonders relevant. Wer absolut kein Händchen für Mathe hat, kann irgendwann absolut qualitatives studieren und so um Mathe rumkommen, im Abitur hingegen kommt man (in den mir bekannten Bundesländern) nicht zumindest an einem Mathe Grundkurs vorbei. Ähnliches gilt für andere Fächer.
Um es mal ganz deutlich zu sagen: Wer die Relevanz des Abiturs bestreitet, der betreibt meines Erachtens Selbstbetrug. Denn wenn man wirklich kognitiv nicht in der Lage ist, sich die Argumente zu erschließen, warum das Abitur ein gewisses Gewicht hat, dann sind UBs in der Regel sowieso nicht an einem interessiert. Wie groß diese Gewichtung sein sollte, ist eine andere Thematik und wird ja auch von UB zu UB unterschiedlich gehandhabt.
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