1) Wie ist eure Meinung über den Finance-Master der Frankfurt School of Management and Finance?
2) Wie schwierig ist das Aufnahmeverfahren? (über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen)
3) Wie gut ist der Ruf der FS in Wirklichkeit? Die einen loben die Business School und man bekommt den Eindruck es sei DIE Kaderschmiede der zukünftigen Warren Buffets oder Ray Dalios. Die anderen verteufeln sie und bezeichnen sie als überteuerte FH für BWL-Justuse mit hochgestellten Poloshirt-Kragen.
4) Kann mir jemand von seinen Erfahrungen vom Finance-Master an der FS erzählen. Am besten wäre es, wenn er/sie das 3-Tage-Modell absolviert hat, da es mich sehr reizen würde.
Bzgl. oben gestellter Fragen:
1) + 3) Ich war anfangs auch skeptisch was den Ruf angeht. Mit nunmehr ein paar Jahren Erfahrung, insbesondere was Internship-Bewerbungen und nun auch Festeinstieg-Bewerbungen angeht, kann ich dich da aber beruhigen. Bewerbungen bei MBB, großen Banken (hier eher europäisch, keine Erfahrungswerte für GS etc.) und Big Techs hat es bei entsprechendem Schnitt in 8 von 9 Fällen zur Intervieweinladung gereicht - ab hier interessiert sich ohnehin niemand mehr für deine Uni sondern deine Performance vor Ort. Die FS ist im Consulting, im Gegensatz zu Finance, aus meiner Sicht keine Target-Uni, wenn du Bock drauf hast schaffst du es aber dennoch relativ einfach ein Interview zu landen, da es unzählige Events und Kontakte gibt. Definitv eine gute Eintrittskarte, zusätzlich hast du bei entsprechenden Leistungen auch die Möglichkeit noch renommiertere Unis im Auslandssemester oder nach dem Bachelor im Master anzusteuern (Bocconi, LBS, etc.).
Nicht zu unterschätzen ist die hohe Anzahl an Stipendien und Nachlässen die seitens FS und anderen Stipendienfonds vergeben wird - nur eine Handvoll zahlt hier wirklich 36k (bspw. Early Bird Rabatt -4k, 25% Stipendium -8k, 40% Exchange Semester Rabatt - 3.5k …).
Bzgl. der BWL-Justuse gibt es natürlich ein paar Spezialisten, wie an so ziemlich jeder Privatuni... hier muss man aber klar zwischen Bachelor und Master differenzieren. Im Bachelor sehe ich die Gruppe an verzogenen "Bonzenkindern" als großes Problem, da sie häufig negativ und lautstark auffallen und bspw. mit FS-Merch im Gibson rumhängen, aber selten mit Leistung glänzen - im Master gibt es davon glücklicherweise nur noch eine Hand voll. Hier ist der Intake auch wesentlich diverser und internationaler, was mich persönlich deutlich eher anspricht.
2) Das Aufnahmeverfahren ist aus meiner Erfahrung heraus einfacher als bspw. der GMAT, welchen du stattdessen einreichen kannst - ich spreche hier allerdings vom Aufnahmeverfahren vor 2 Jahren, daher ohne Gewähr ob sich das bspw. coronabedingt inhaltlich oder technisch verändert hat. Schwierigkeitsgrad ist eher Mittelmaß, der Zeitdruck ist allerdings sehr hoch.
4) Ich arbeite selbst im 3-Tage-Modell + Vollzeit/Internship in den Semesterferien und kann es eindeutig weiterempfehlen. Da ich meinen Bachelor bereits dual absolviert habe, war die Eingewöhnung relativ kurz. Man sollte den Arbeitsaufwand besonders an Presentations und Papern nicht unterschätzen und ehrlich gesagt geht der Großteil des Jahresurlaubs auch für die Klausurvorbereitung drauf. Nichtsdestotrotz ist es für mich bislang einzigartig wie man sich in den Arbeitsgruppen im positiven Sinne pusht und es macht mir einfach mehr Spaß als ein Vollzeit-Studium. Das ist aber einfach eine Typsache, wenn du gut organisiert bist, klappt das einwandfrei, ansonsten leiden aber schnell Freunde, Familie und Freizeit darunter.
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