Ich erwische mich auch immer wieder dabei, wie ich mich alleine auf Basis des Gehalts mit KommilitonInnen vergleiche und mich frage, ob ich mich nicht unter Wert verkauft habe und wieso ich mir den Struggle mit Target Uni, sehr guten Noten etc. gegeben habe, um am Ende in ein Unternehmen zu gehen, bei dem ich auch mit deutlich weniger Aufwand hätte landen können. Währenddessen sehe ich auf LinkedIn reihenweise Bekannte bei MBB oder IB anfangen, was ja bei vielen als das Ziel schlechthin gilt.
Wie jemand anderes oben geschrieben hat, kommt es aber auch auf die Peer Group an, bzw. auf die Leute, mit denen man sich vergleicht.
Besonders arg wird's bei mir, wenn ich mich mit meinem Abi Jahrgang vergleiche: Da gehöre ich trotz eher mittelmäßigem Gehalt im Vergleich zu KommilitonInnen und den Zahlen hier auf wiwi-treff zu den absoluten Top Verdienern. Wenn ich jetzt noch daran denke, dass es einigen aus meinem Jahrgang auch gesundheitlich schon nicht mehr so gut geht (Magersucht, starkes Übergewicht, Krebs, sogar Suizid... Gab es alles schon in meinem Jahrgang, Abi 13), dann vergeht es mir ganz schnell mit diesen Gehaltsvergleichen und ich bin froh, einfach nur gesund zu sein und einen Job zu haben.
Daneben ist Gehalt ja auch nur ein Vergleichskriterium, welches aber (leider?) in gewisser Weise den Marktwert der Arbeitsleistung widerspiegelt, und natürlich nimmt man das dann als ersten Anhaltspunkt. Ich glaube aber es kommt auf so viel mehr an, z.B. die Verwirklichung eigener Interessen, Kollegen & Arbeitsumfeld sowie die persönliche Entwicklung in den ersten Jahren. Ich glaube auch, in 5 Jahren haben sich die Karten neu gemischt...
Von daher: du hast in einer wirtschaftlich schwierigen Phase einen Job gefunden in einem Bereich, der dich interessiert. Wenn jetzt noch das Arbeitsumfeld passt, ist doch alles super. Karriere machen ist geil, aber ich finde, man soll sich nicht so sehr darauf versteifen. Ab und zu Mal "Innehalten" und sich auch an anderen Dingen erfreuen (Freunde, Gesundheit, Hobbies,...) und nicht zu sehr auf die anderen schauen. Auch wenn das aufgrund von Social Media und dieser ganzen Selbstdarstellung natürlich immer schwieriger wird
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