WiWi Gast schrieb am 13.12.2021:
Unter der Prämisse, dass das Modell wirklich so geil ist - als Promotion dürfte das trotzdem nicht funktionieren. Erstens ist der Umfang ein bisschen mau (die zwei Seiten müsstest du ja auf mindestens 100 aufblasen, und eine Dissertation ist meist etwas "informationsintensiver" als eine Masterarbeit). Zweitens (und wichtiger) sind bereits zu Prüfungszwecken eingereichte Inhalte laut den allermeisten Promotionsordnungen verboten. Du könntest nach Rücksprache mit dem Prof aber ein wissenschaftliches Paper aus deiner Masterarbeit machen (gern mit Betreuer / Prof als Co-Autor) und dies dann als Grundlage für weitere Forschung in dem Bereich nutzen, was wiederum sehr gut in Richtung Promotion führen könnte. Quelle: war selbst mal Betreuer und Co-Autor bei einem Paper, das aus einer Abschlussarbeit entstanden ist. Der damalige Student promoviert jetzt erfolgreich in dem Bereich.
Blödsinn.
In welchem Paper, wo Modelle vorgestellt werden, hast du 100 Seiten für ein Modell? Du hast einfach keinen Plan. Außerdem stehen selbst auf 200 Seiten Diss in den ersten 100 Seiten nur Blabla wo du bestimmte Dinge wie andere Modelle vorstellst und dann abgrenzt weshalb dein Modell mit diesen bereits bestehenden Modellen nichts zu tun haben oder gar besser/schlechter sind.
Heutzutage ist es eigentlich normal, dass du Teile deiner Monographie in Working Papers zur Puplikation einreichst. Normal ist eigentlich, dass du mal 3-5 Working-Papers schreibst und diese dann mit einer großen Introduction und einem großen "Overall" Conclusio einreichst. Im besten Fall hast du auch 1-2 oder mehr Papers in einem Journal veröffentlicht, dass zumindest halbwegs brauchbar ist (dauert 1 - 3 Jahre). Zusätzlich kannst du hier schon pech haben, dass einer der Reviewer in deinem Themengebiet forscht und auf Grundlage deiner Arbeit selbst was dazu schreibt und Teile davon "stiehlt" (sehr selten, aber passiert leider).
Und klar kann der Student auf seine eigene Arbeit aufbauen. Er kann sich auch selbst zitieren, weil man dieses Modell im Rahmen des PhDs vll. sogar verbessern kann.
Die Frage ist halt, ob er wirklich ein "Modell" gefunden hat, welches dieses spezifische Problem löst oder ob es nicht schon genug Modelle gibt, die dieses Problem lösen können. Und die Frage ist halt, ob es schon nicht in anderer Form existiert.
Und wenn es wirklich so ein gutes Modell sein soll, dann würde ich mir überlegen, ob ich nicht mit dem Professor gleich ein anderes Master-Thema ausmache und im Rahmen des PhDs im ersten Working-Paper dieses Modell vorstelle (als Grundlage) für weitere Papers in dem Zusammenhang mit dem Modell.
Viel Erfolg jedenfalls.
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