Steuerrecht ist der härteste Bereich in der Betriebswirtschaftslehre. Warum? Weil hier alle Vorlesungen ineinandergreifen und man hier auch sowohl betriebswirtschaftlich, als auch juristisch einen Fall betrachten muss. Während man bei Finance "nur" die Mathematik und die Volkswirtschaft im Auge hat oder im Personalwesen doch einen recht eingeschränkten Bereich hat, so geht es im Steuerrecht von der betriebswirtschaftlichen Seite her darum, dass die steuerliche Belastung des Mandanten minimiert wird. Es muss dabei aber darauf geachtet werden, dass der Mandant nicht nur die Steuerlast minimiert bekommt, sondern auch die Struktur seines Unternehmens so geplant wird, dass sein laufendes Geschäft ebenfalls optimiert wird. Im schlimmsten Fall zahlt der Mandant keine Steuern mehr und meldet Insolvenz an. Andersrum hat der Mandant bestmögliche Aufstiegschancen mit seinem Unternehmen, dafür sind seine Betriebsstätten so dümmlich verteilt, dass er eine Doppelbesteuerung hinnehmen muss.
Dabei muss das ganze auch strategisch betrachtet werden. Es darf nicht sein, dass eine kurzfristige Steuerersparnis eine hohe Steuerbelastung in der Zukunft nach sich zieht. Dazu kommt, dass sich das Steuerrecht sich fast monatlich ändert und man in der Steuerplanung auch eventuelle Gesetzesänderungen mit berücksichtigen muss. Besonders interessant sind dann Gesetzesänderungen, die auf die vergangenen Jahre zurückwirken.
Steuerrecht ist hardcore, weil du einfach sehr viel berücksichtigen musst und deine Basis, aufgrund der du dich entscheidest ändert sich monatlich. Ganz zu schweigen davon, dass das Steuerberaterexamen zu schwersten Prüfungen in Deutschland zählt. Das einzig schwerere dürfte wohl das Wirtschaftsprüferexamen sein.
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