WiWi Gast schrieb am 27.03.2020:
Und wieso gibt es dann Entlassungen, obwohl der Staat hilft? Klar, es könnte noch viel mehr geben.
Damit hast du doch die Frage selber beantwortet, warum man es macht.
Nein. Denn Du ignorierst eben genau die negativen Effekte. Das Geld für die Hilfen kommt nicht vom lieben Gott.
Aber dass der nettoeffekt für das Gemeinwohl positiv ist, ist nicht offensichtlich.
Soll der Staat jetzt nur noch Dinge machen, die offensichtlich sind? Es gibt einen Grund, warum ein VWL Studium ein paar Jahre dauert. Wenn alles offensichtlich wäre, dann könnte man das Studium nach 15 Minuten Wikipedia abschließen.
Deshalb muss man auch mal über die negativen Effekte diskutieren und nicht alles als offensichtlich darstellen...
Der Markt weiß es besser als der Staat und das gilt auch für eine Krise.
Die Idee, dass der Markt in einer Krise alles besser weiß, zeugt einfach nur von einem fehlendem logischen Denkvermögen. Nimm doch einfach mal die Aktienkurse, die die langfristigen Gewinnerwartungen von Firmen widerspiegeln. Während der letzten großen Finanzkrise sind die Kurse von vielen Aktien um einen Faktor 3-4 eingebrochen, nur um dann innerhalb einer Jahres wieder auf den ursprünglichen Stand zu steigen. Wenn der Markt langfristige Trends in einer Krise gut einschätzen könnte, hätte man solche Ausschläge nicht.
Das ist einfach Quatsch. Der Markt schätzt den Erwartungswert. Dass die Realität vom Erwartungswert abweicht, ist offensichtlich. Wenn der Markt so blöd ist, dann werde doch HF-Manager, voll easy.
Was geht sind z.B. längst überfällige Investitionen in Schulen, Infrastruktur etc. Das hilft der Wirtschaft auch und ist weniger anfällig für Korruption
Das ist kein Mittel, um die kurzfristigen Verwerfungen einer Krise auszugleichen.
Ok, kann sein. Die Kosten für die angeblich "kurzfristigen" Verwerfungen sind dennoch hoch. Heute noch zahlen wir für die Finanzkrise und nicht wenige sagen, dass das System deshalb so fragil ist, weil die Staate/Zentralbanken jedem einen Bailout geben um ein fehlerhaftes System am laufen zu halten. Genau das machen wir jetzt wieder.
Abschließend muss man doch ganz klar sagen, dass die neuen Schulden der zukünftigen Generation aufgebürgt werden. Alternativ kauft die Zentralbank alle Schulden auf und unser Geld wird entwertet. Es kann sein, dass es das Wert ist, aber das ist kein Fakt und auch nicht "total logisch". Dem armen Bäckermeister nebenan zu helfen ist löblich, aber nicht unbedingt wünschenswert.
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