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Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Guten Abend,
ich bin auf der Suche nach Meinungen/Einschätzungen/persönlichen Erfahrungen uvm.

Zu meiner Situation:
Ich bin 39, alleinerziehende Mutter zweier Kinder und momentan in Elternzeit. Vor den Kindern war ich als Steuerberaterin bei einer Großkanzlei tätig (Schwerpunkt IStR).
Für mich stellt sich die Frage, wie es nach der Elternzeit weitergehen kann.
Ich liebe das Steuerrecht und die Arbeit und sie fehlt mir derzeit sehr.
In meinen alten Job möchte ich nichtsdestotrotz (auch in Teilzeit) nicht zurück. Die Arbeitszeiten und Dienstreisen passen nicht mehr in mein Leben mit Kindern.

Eine Option, über die ich immer wieder nachdenke, ist die sog, Wald und Wiesen Kanzlei, zunächst mit mir als one-woman-show.
Den Mandantenstamm könnte ich nach und nach aufbauen. Meine zeitlichen Kapazitäten werden mit dem Alter der Kinder steigen.
Wenn ich es richtig verstehe, ist die Situation hier in der Gegend dergestalt, dass Kollegen reihenweise neue Mandanten abweisen müssen und über viel zu viel Arbeit klagen (kann das jemand bestätigen?)
Ich bin nicht darauf angewiesen, sofort hohe Umsätze zu machen (ich leben in einer Whg meiner Eltern und habe keine hohen privaten Ausgaben und hier im Haus werden immer mal wieder kleine Einheiten frei, die ich dann ebenfalls unentgeltlich als Kanzleiräume nutzen könnte); ca. 60.000 Jahresumsatz würden mir anfangs genügen (ist das realistisch bei ca. 3-4 Std. Arbeit täglich?).

Die Vorteile für mich wären: absolut eigenverantwortliches Arbeiten, völlig freie Zeiteinteilung, maximale Flexibilität, stetige Steigerung des Arbeitsvolumens, kaum Invest nötig.

Mein großes Fragezeichen ist, ob ich es schaffen kann:
Mir fehlt die Kanzleierfahrung im Tagesgeschäft einer Minikanzlei.
Abgesehen von den Steuererklärungen meiner Familie habe ich keine praktische Erfahrung im Erstellen derselben.
Andererseits konnte ich mich auf meine berufliche Performance bis dato stets verlassen (ich bin schnell vorangekommen, habe die Stb-Prüfung ohne Probleme im ersten Versuch bestanden, brenne für das Steuerrecht, bin in der Aus- und Fortbildung als Dozentin aktiv).
Aber ich bin aktuell eben eine Theorie-Steuerberaterin (abgesehen vom IStR aber ich bezweifle, dass es diesbezüglich in meiner Kanzlei besonders viel Beratungsbedarf geben wird).

Ich bin dankbar für Euren Input.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Hallo,

ich empfinde deine Argumentation sehr positiv und es wirkt, als ob du eigentlich schon deinen Entschluss gefasst hast.

Die Pros/Cons der Selbständigkeit sind dir sicher bewusst und sollen hier gar nicht angesprochen werden.

Ich selbst habe nach bestehen der Steuerberaterprüfung eine Big4 verlassen und bin in eine KMU Kanzlei in der Rhein-Neckar-Region als Partner (sind nun drei Partner) eingestiegen.

Was ich dir auf jedenfall bestätigen kann, ist das der Mandantenandran (zumindest hier in der Region) riesig ist und wir nicht alles annehmen müssen was anklopft, sondern schon durchaus "lukrative" oder für uns interessante Mandate annehmen.

Die Kanzleierfahrung sammelst du schnell und wirst da auch mit stetiger Annahme neuer Mandate "reinwachsen". Auch mit den Systemen (bswp. Datev) kommt man schnell zurecht, sofern du da nicht bereits Erfahrung hast. Du selbst sagst, dass die Beratung nicht die Kernarbeit sein wird. Hier hat es natürlich mit der Nachfrage zu tun und wie du deine Aqukise versierst. Aber natürlich liegt der Bedarf wesentlich mehr bei Existenzgründern, Unternehmern und ESt-Mandate die nicht die große IStR-Expertise benötigen.

Ich persönlich würde jeden Tag den Schritt in die Selbständigkeit wählen. Die Entscheidung liegt bei dir.

Ich wünsche dir auf jedenfall viel Erfolg!

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Wie wäre es denn wenn du in so einer kleinen Kanzlei miteinsteigst und dort die Erfahrung sammelst? Dürfte vielleicht als Zwischenschritt für 1-2 Jahre interessant sein.

antworten
danielnop

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Kann man machen, allerdings wird das Aufbauen des "Verwaltungs-"Know-Hows und Personals etwas anstrengend, wenn du vorher nur in einer GK warst, da hattest du ja mit solchen Sachen nichts zu tun.

4h am Tag wird das vor allem am Angang nicht gehen. Bis der Laden rollt, muss man sicherlich sehr viel Zeit erstmal investieren. Die Abläufe einüben etc.

Alles alleine machen wird auch nur sehr schwer möglich, vor allem im Steuerrecht, wo es i. d. R. die laufende Buchhaltung usw. betrifft.

Als Anwalt klappt das eher, man bekommt ja Fälle und die arbeitet man gewissermaßen ab.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

danielnop schrieb am 21.06.2023:

Kann man machen, allerdings wird das Aufbauen des "Verwaltungs-"Know-Hows und Personals etwas anstrengend, wenn du vorher nur in einer GK warst, da hattest du ja mit solchen Sachen nichts zu tun.

4h am Tag wird das vor allem am Angang nicht gehen. Bis der Laden rollt, muss man sicherlich sehr viel Zeit erstmal investieren. Die Abläufe einüben etc.

Alles alleine machen wird auch nur sehr schwer möglich, vor allem im Steuerrecht, wo es i. d. R. die laufende Buchhaltung usw. betrifft.

Als Anwalt klappt das eher, man bekommt ja Fälle und die arbeitet man gewissermaßen ab.

Sehe ich genauso. (Habe vor meinem Studium bei einem STB/Wp eine Ausbildung gemacht)

Vor Arbeit kann man sich in der Branche kaum retten. Der Großteil fällt aber halt auf Sachen wie Buchführung mit anhängender ESt/GewSt/KST usw. ab, die natürlich alle auch Umsatzsteuervoranmeldungen machen müssen. Da wir ja alle unsere Mandanten kennen, kommen die trotz Fristverlängerung teilweise trotzdem erst ein paar Tage vor Steuertermin.

Wenn das dann mal 3-4,5 Mandate gleichzeitig sind, ist das als One-Man-Show quasi unmöglich zu stemmen.

Du bräuchtest also irgendwie Mitarbeiter. Da das nächste Problem, Steuerfachangestellte, Bilanzbuchhalter etc. zu finden ist extrem schwer.

Bei deinen angegebenen 4h Arbeit am Tag halte ich das unterfangen ehrlich gesagt für etwas illusorisch.

Anders wäre das wenn du dich auf Sachen wie Erbschaftsteuer oder Schenkungsteuer spezialisierst, da hast du nicht diese monatlich wiederkehrenden Termine die einem zum 10. des Monats dann Probleme bereiten.

In deinem Fall würde sich der Fokus auf Doppelbesteuerungsabkommen etc. natürlich perfekt anbieten.

Würde an deiner Stelle aber mal ein paar Bewerbungen zu den umliegenden Kanzleien absetzen und im Prozess abklopfen wie es so um eine Partnerschaft bestellt ist.

Dann würdest du die Startschwierigkeiten umgehen und könntest dich trotzdem zu teilen Unternehmerisch ausleben.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

Wie wäre es denn wenn du in so einer kleinen Kanzlei miteinsteigst und dort die Erfahrung sammelst? Dürfte vielleicht als Zwischenschritt für 1-2 Jahre interessant sein.

Da schließe ich mich an, würde behaupten dass das ganze „drumherum“ nicht so einfach ist und 1/2 FiBU und Lohnbuchhalter schon benötigt werden um mehrere Mandate zu schaffen

Andererseits sind 60.000 Jahresumsatz auch nicht wirklich viel und kann definitiv von dir alleine auch bei ca 20 std die Woche erwirtschaftet werden! Sehe eher das Problem des Timings der Arbeit + administrative Herausforderungen am Anfang

Evtl. Wäre ja eine Kanzlei in deiner Nähe bereit ein „Satelliteoffice“ zu eröffnen bei dir im Haus. So dass du dort mit 1/2 MA der Kanzlei dort tätig sein kannst und halt als Partnerin oder Associate Partnerin dort einsteigt bei der Kanzlei

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Gab ja schon ein paar hilfreiche Anmerkungen hier. Zusätzlich gebe ich zu bedenken: Du brauchst auch noch einen definierten Zielmarkt für Deine Kundenakquise, um Dich nicht zu verzetteln. Manche Mandate könnten Dich - abgesehen von der mangelnden Profitabilität (Honorar/Zeitaufwand) auch langweilen. Arbeitnehmer mit bißchen Kapitaleinkünften und vielleicht etwas Mieteinnahmen sind ja nicht wirklich spannend bei der Steuerberatung. Bei solchen Mandanten bist Du eher Datenerfasser und psychologische Beratung, denn das erledigt jedes Steuerprogramm ruckzuck genausogut, nur die Datenerfassung und das Belegsammeln bleibt bei Deinem Kundenkreis (und bei Dir …) . Schon zum Anfang solltest Du Dir jemanden als qualifizierte Assistenz für die Routinethemen im Businessplan miteinrechnen und nachher in der Praxis auch finden können, sonst wird‘s eher nicht „Dein Weg“, befürchte ich.
Gründung einer Feld/Wald/Wiesen-Steuerberatung von null auf hundert, gleichzeitig noch familiäre Doppelbelastung, das Ganze völlig alleine in Schwung zu bringen, könnte einfacher gelingen als freiberuflicher Subcontractor für andere, größere Steuerberatungen. Und dann irgendwann „freischwimmen“ und unabhängig werden, Vorsicht zwischenzeitlich natürlich mit vertraglichen Wettbewerbsverboten!

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

Sofern das korrekt ist, arbeiten diese für einen Stundenlohn von unter 30€. Würde mal behaupten, die machen einiges falsch und hilft diesem Threat auch nicht weiter.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Du kannst auch versuchen, Dich als Nischenanbieterin zu positionieren und z.B. online neue Mandate zu akquirieren. Bin selbst WP/StB und erhalte ständig Anfragen per E-Mail z.B. von ausländischen Amazon-Händlern, die sich umsatzsteuerlich in DE registrieren lassen müssen. Aus Kapazitätsgründen lehne ich solche Fälle normalerweise ab. Für eine One-woman-show aber durchaus geeignet und nach einer anfänglichen Lernkurve mit etwas Routine relativ stressfrei und abzuarbeiten - mit "international üblichen" Stundensätzen :-).

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

Guten Abend,
ich bin auf der Suche nach Meinungen/Einschätzungen/persönlichen Erfahrungen uvm.

Zu meiner Situation:
Ich bin 39, alleinerziehende Mutter zweier Kinder und momentan in Elternzeit. Vor den Kindern war ich als Steuerberaterin bei einer Großkanzlei tätig (Schwerpunkt IStR).
Für mich stellt sich die Frage, wie es nach der Elternzeit weitergehen kann.
Ich liebe das Steuerrecht und die Arbeit und sie fehlt mir derzeit sehr.
In meinen alten Job möchte ich nichtsdestotrotz (auch in Teilzeit) nicht zurück. Die Arbeitszeiten und Dienstreisen passen nicht mehr in mein Leben mit Kindern.

Eine Option, über die ich immer wieder nachdenke, ist die sog, Wald und Wiesen Kanzlei, zunächst mit mir als one-woman-show.
Den Mandantenstamm könnte ich nach und nach aufbauen. Meine zeitlichen Kapazitäten werden mit dem Alter der Kinder steigen.
Wenn ich es richtig verstehe, ist die Situation hier in der Gegend dergestalt, dass Kollegen reihenweise neue Mandanten abweisen müssen und über viel zu viel Arbeit klagen (kann das jemand bestätigen?)
Ich bin nicht darauf angewiesen, sofort hohe Umsätze zu machen (ich leben in einer Whg meiner Eltern und habe keine hohen privaten Ausgaben und hier im Haus werden immer mal wieder kleine Einheiten frei, die ich dann ebenfalls unentgeltlich als Kanzleiräume nutzen könnte); ca. 60.000 Jahresumsatz würden mir anfangs genügen (ist das realistisch bei ca. 3-4 Std. Arbeit täglich?).

Die Vorteile für mich wären: absolut eigenverantwortliches Arbeiten, völlig freie Zeiteinteilung, maximale Flexibilität, stetige Steigerung des Arbeitsvolumens, kaum Invest nötig.

Mein großes Fragezeichen ist, ob ich es schaffen kann:
Mir fehlt die Kanzleierfahrung im Tagesgeschäft einer Minikanzlei.
Abgesehen von den Steuererklärungen meiner Familie habe ich keine praktische Erfahrung im Erstellen derselben.
Andererseits konnte ich mich auf meine berufliche Performance bis dato stets verlassen (ich bin schnell vorangekommen, habe die Stb-Prüfung ohne Probleme im ersten Versuch bestanden, brenne für das Steuerrecht, bin in der Aus- und Fortbildung als Dozentin aktiv).
Aber ich bin aktuell eben eine Theorie-Steuerberaterin (abgesehen vom IStR aber ich bezweifle, dass es diesbezüglich in meiner Kanzlei besonders viel Beratungsbedarf geben wird).

Ich bin dankbar für Euren Input.

Meld dich gerne. Ich lebe diesen Weg als Syndikus aktuell.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

Wirklich? Ich mache etwa 40k abends und samstag vormittag als syndikus mit paar stunden…

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Ich habe selbst viele Jahre im Bereich von KMU-Steuerkanzleien (als Angestellter StB) gearbeitet und würde dir von der Selbständigkeit als ersten Schritt abraten. Aus folgenden Gründen:

  • Die meisten Neugründungen von Unternehmen sind NICHT ERFOLGREICH. Und das kann auch bei dir als Steuerberaterin der Fall sein. Ich würde auf keinen Fall irgendwelche Verträge z. B. für Werbung, Datev-Programme, Telefonanschlüsse etc. abschließen. Am Ende verdienst du nichts, sondern zahlst noch drauf. Viel zu viele Leute sind zu blauäugig, was das Thema Selbständigkeit betrifft und haben Ende nicht einen!!! Kunden.

  • Die Mandanten rennen den etablierten Steuerkanzleien die Bude ein. Ja, aber das Klientel dieser Kanzleien ist schon ein besonderes "Völkchen" - kleine Selbständige, Freiberufler, vermögende Familien oder erfolgreiche Gründer. Bist du überhaupt der Typ, der gut mit solchen Leuten kann und von denen gerne empfohlen und beauftragt wird? Gerade in der Steuerberatung ist der Markt völlig irrational. Manche Berater verdienen noch und nöcher und andere werden nicht beauftragt, obwohl sie die identische Dienstleistung erbringen könnten. Und von Rentnern und normalen Angestellten kannst du nicht leben - die sind für Kanzleien ein reines Mitnahmegeschäft.

  • Du bist in der Großkanzlei tätig gewesen und liebst das internationale Steuerrecht. Hast du schon mal überlegt, dass eine KMU-Kanzlei damit nicht viel zu tun hat? Ja, vielleicht hilft dein Fachwissen an der ein oder anderen Stelle. Aber letztendlich geht es eher darum, mit den kleinen Selbständigen zu klüngeln und möglichst billige Mitarbeiter für die Sachbearbeitung zu finden, sonst rechnet sich das alles gar nicht. Deine Fachkenntnisse sind NICHT entscheident.

Ich würde an deiner Stelle eine kleine, regionale Kanzlei suchen, die eine Steuerberaterin in Teilzeit sucht. Da dürfte es derzeit viele offene Stellen geben. Du kannst anbieten, dass du Mandanten akquirierst und dann bei genügend eigenem Umsatz mit denen kooperierst. So kannst du risikolos schauen, ob das alles überhaupt etwas für dich ist.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Guten Abend, ich hatte den Threat erstellt.
Inzwischen bin ich auch hier angemeldet.

Besten Dank allen, die sich Gedanken zu meiner Situation gemacht haben und die vielen sehr hilfreichen Posts verfasst haben!
Ich werde jetzt gleich auf alle eingehen.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

Hallo,

ich empfinde deine Argumentation sehr positiv und es wirkt, als ob du eigentlich schon deinen Entschluss gefasst hast.

Die Pros/Cons der Selbständigkeit sind dir sicher bewusst und sollen hier gar nicht angesprochen werden.

Ich selbst habe nach bestehen der Steuerberaterprüfung eine Big4 verlassen und bin in eine KMU Kanzlei in der Rhein-Neckar-Region als Partner (sind nun drei Partner) eingestiegen.

Was ich dir auf jedenfall bestätigen kann, ist das der Mandantenandran (zumindest hier in der Region) riesig ist und wir nicht alles annehmen müssen was anklopft, sondern schon durchaus "lukrative" oder für uns interessante Mandate annehmen.

Die Kanzleierfahrung sammelst du schnell und wirst da auch mit stetiger Annahme neuer Mandate "reinwachsen". Auch mit den Systemen (bswp. Datev) kommt man schnell zurecht, sofern du da nicht bereits Erfahrung hast. Du selbst sagst, dass die Beratung nicht die Kernarbeit sein wird. Hier hat es natürlich mit der Nachfrage zu tun und wie du deine Aqukise versierst. Aber natürlich liegt der Bedarf wesentlich mehr bei Existenzgründern, Unternehmern und ESt-Mandate die nicht die große IStR-Expertise benötigen.

Ich persönlich würde jeden Tag den Schritt in die Selbständigkeit wählen. Die Entscheidung liegt bei dir.

Ich wünsche dir auf jedenfall viel Erfolg!

Danke für diese wirklich aufmunternden Worte und Deine persönliche Erfahrung.
Ich freue mich sehr das zu lesen (tatsächlich hatte ich mit viel mehr Gegenwind gerechnet und es hat gut getan das als erste Reaktion zu lesen).
Einarbeitung wird nötig sein - definitiv - aber es ist ermutigend von jemandem zu lesen, der diesen Weg gegangen ist und die Programme/Abläufe etc. als lernbar einschätzt. Danke!

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

Wie wäre es denn wenn du in so einer kleinen Kanzlei miteinsteigst und dort die Erfahrung sammelst? Dürfte vielleicht als Zwischenschritt für 1-2 Jahre interessant sein.

Absolut. Ich würde das auch als den naheliegendsten Weg betrachten - wäre da nicht meine familiäre Situation.
Ich kann einem potenziellen Chef derzeit keine 20 Std. (alles darunter dürfte für Kanzleiinhaber nicht atraktiv sein?!) anbieten. Meine Kinder sind noch sehr klein und bis sie zuverlässig außerhäuslich betreut werden vergeht noch etwas Zeit (von Krankheiten ganz zu schweigen). Ich müsste derzeit die Arbeit über den Tag verteilen und jede Stunde nutzen (Mittagsschlaf, Nachtschlaf, Spielplatzbesuch mit Oma uvm. - in Summe einige Stunden die mir täglich zur Verfügung stehen aber nicht regelmäßig zur selben Zeit, mal mehr, mal weniger und vorallem nicht zusammenhängend).
Nicht gerade das vorherrschende Thema dieses Forums ;-)

Bis ich verlässlich 50% in einer Kanzlei als Angestellte arbeiten könnte würden also noch ca. 2 Jahre vergehen, wenn ich dort 2 Jahre bleibe ist meine Kanzlei noch 4 Jahre entfernt und das ist mir eigentlich zu lange.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

danielnop schrieb am 21.06.2023:

Kann man machen, allerdings wird das Aufbauen des "Verwaltungs-"Know-Hows und Personals etwas anstrengend, wenn du vorher nur in einer GK warst, da hattest du ja mit solchen Sachen nichts zu tun.

4h am Tag wird das vor allem am Angang nicht gehen. Bis der Laden rollt, muss man sicherlich sehr viel Zeit erstmal investieren. Die Abläufe einüben etc.

Alles alleine machen wird auch nur sehr schwer möglich, vor allem im Steuerrecht, wo es i. d. R. die laufende Buchhaltung usw. betrifft.

Als Anwalt klappt das eher, man bekommt ja Fälle und die arbeitet man gewissermaßen ab.

Danke für diese Denkanstöße.
Ich teile die Einschätzung, dass ich mir das Verwaltungs Know-How erarbeiten muss und das nicht von selbst gehen wird. Vielleicht findet sich eine passende Fortbildung? Andererseits habe ich ja anfangs massig Zeit um "meine" Abläufe zu etablieren, die Mandate kommen ja erst nach und nach (hoffentlich).

Reichen am Anfang nicht sogar weniger als 4 Std. täglich?
Denn sobald ich die Räume eingerichtet habe, meine web-Präsenz erstellt habe, die IT und Software vorhanden ist, habe ich doch an Tag 1 eher erst mal gar nichts zu tun. Oder wie meinst Du das, dass 4 Std. zu Angang nicht ausreichen?

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 21.06.2023:

danielnop schrieb am 21.06.2023:

Kann man machen, allerdings wird das Aufbauen des "Verwaltungs-"Know-Hows und Personals etwas anstrengend, wenn du vorher nur in einer GK warst, da hattest du ja mit solchen Sachen nichts zu tun.

4h am Tag wird das vor allem am Angang nicht gehen. Bis der Laden rollt, muss man sicherlich sehr viel Zeit erstmal investieren. Die Abläufe einüben etc.

Alles alleine machen wird auch nur sehr schwer möglich, vor allem im Steuerrecht, wo es i. d. R. die laufende Buchhaltung usw. betrifft.

Als Anwalt klappt das eher, man bekommt ja Fälle und die arbeitet man gewissermaßen ab.

Sehe ich genauso. (Habe vor meinem Studium bei einem STB/Wp eine Ausbildung gemacht)

Vor Arbeit kann man sich in der Branche kaum retten. Der Großteil fällt aber halt auf Sachen wie Buchführung mit anhängender ESt/GewSt/KST usw. ab, die natürlich alle auch Umsatzsteuervoranmeldungen machen müssen. Da wir ja alle unsere Mandanten kennen, kommen die trotz Fristverlängerung teilweise trotzdem erst ein paar Tage vor Steuertermin.

Wenn das dann mal 3-4,5 Mandate gleichzeitig sind, ist das als One-Man-Show quasi unmöglich zu stemmen.

Du bräuchtest also irgendwie Mitarbeiter. Da das nächste Problem, Steuerfachangestellte, Bilanzbuchhalter etc. zu finden ist extrem schwer.

Bei deinen angegebenen 4h Arbeit am Tag halte ich das unterfangen ehrlich gesagt für etwas illusorisch.

Anders wäre das wenn du dich auf Sachen wie Erbschaftsteuer oder Schenkungsteuer spezialisierst, da hast du nicht diese monatlich wiederkehrenden Termine die einem zum 10. des Monats dann Probleme bereiten.

In deinem Fall würde sich der Fokus auf Doppelbesteuerungsabkommen etc. natürlich perfekt anbieten.

Würde an deiner Stelle aber mal ein paar Bewerbungen zu den umliegenden Kanzleien absetzen und im Prozess abklopfen wie es so um eine Partnerschaft bestellt ist.

Dann würdest du die Startschwierigkeiten umgehen und könntest dich trotzdem zu teilen Unternehmerisch ausleben.

Danke für diesen Aspekt, der mir in der Dimension tatsächlich nicht bewusst war.
Eine Rückfrage hierzu (die auf meine mangelde Kanzleierfahrung zurückzuführen ist):
Mehr Mitarbeitende bedeutet ja auch gleichzeitig mehr Mandate. Wie läuft das in der Praxis? Machen dann alle vor Termin massig Überstunden und bauen danach wieder ab?
Grundsätzlich könnte ich meine Arbeit natürtlich unregelmäßig üer den Monat verteilen.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Wie wäre es denn wenn du in so einer kleinen Kanzlei miteinsteigst und dort die Erfahrung sammelst? Dürfte vielleicht als Zwischenschritt für 1-2 Jahre interessant sein.

Da schließe ich mich an, würde behaupten dass das ganze „drumherum“ nicht so einfach ist und 1/2 FiBU und Lohnbuchhalter schon benötigt werden um mehrere Mandate zu schaffen

Andererseits sind 60.000 Jahresumsatz auch nicht wirklich viel und kann definitiv von dir alleine auch bei ca 20 std die Woche erwirtschaftet werden! Sehe eher das Problem des Timings der Arbeit + administrative Herausforderungen am Anfang

Evtl. Wäre ja eine Kanzlei in deiner Nähe bereit ein „Satelliteoffice“ zu eröffnen bei dir im Haus. So dass du dort mit 1/2 MA der Kanzlei dort tätig sein kannst und halt als Partnerin oder Associate Partnerin dort einsteigt bei der Kanzlei

Danke für die Einschätzung zum Jahresumsatz. Gut zu hören, dass das aus Deiner Sicht erwirtschaftet werden kann.
Satelliteoffice klingt auf jeden Fall interessant. Ich kann nicht einschätzen, ob das für eine Kanzlei in der Nähe interessant sein könnte, aber das liese sich herausfinden. Danke!

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Gab ja schon ein paar hilfreiche Anmerkungen hier. Zusätzlich gebe ich zu bedenken: Du brauchst auch noch einen definierten Zielmarkt für Deine Kundenakquise, um Dich nicht zu verzetteln. Manche Mandate könnten Dich - abgesehen von der mangelnden Profitabilität (Honorar/Zeitaufwand) auch langweilen. Arbeitnehmer mit bißchen Kapitaleinkünften und vielleicht etwas Mieteinnahmen sind ja nicht wirklich spannend bei der Steuerberatung. Bei solchen Mandanten bist Du eher Datenerfasser und psychologische Beratung, denn das erledigt jedes Steuerprogramm ruckzuck genausogut, nur die Datenerfassung und das Belegsammeln bleibt bei Deinem Kundenkreis (und bei Dir …) . Schon zum Anfang solltest Du Dir jemanden als qualifizierte Assistenz für die Routinethemen im Businessplan miteinrechnen und nachher in der Praxis auch finden können, sonst wird‘s eher nicht „Dein Weg“, befürchte ich.
Gründung einer Feld/Wald/Wiesen-Steuerberatung von null auf hundert, gleichzeitig noch familiäre Doppelbelastung, das Ganze völlig alleine in Schwung zu bringen, könnte einfacher gelingen als freiberuflicher Subcontractor für andere, größere Steuerberatungen. Und dann irgendwann „freischwimmen“ und unabhängig werden, Vorsicht zwischenzeitlich natürlich mit vertraglichen Wettbewerbsverboten!

Ganz wichtiger, relevanter Aspekt, vielen Dank!
Zu Beginn darf ich vermutlich nicht besonders wählerisch sein und müsste annehmen, was ich kriegen kann auch auf die Gefahr hin, dass ich viel reine Datenerfassung ohne interessante rechtliche Fragestellungen erledige. Meinen Zielmarkt (wenn ich mir das aussuchen kann, wären es vermutlich Freiberufler) kann ich dann wohl erst nach einiger Zeit anstreben, oder?

Freie Mitarbeit in einer (oder mehreren?) Kanzleien klingt absolut interessant. Natürlich auch um den dortigen Kanzleialltag und die Verwaltungsabläufe kennenzulernen.

Kann jemand etwas dazu sagen, wie gerne Kanzleien mit Steuerberatern als freien Mitarbeitern zusammenarbeiten und wie die Konditionen üblicherweise sind?

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

Fehlt es an Mandaten (dann arbeiten die Kollegen ja vermutlich auch weniger als Vollzeit?)?
Oder sind die Kollegen wenig effektiv? Was sind die "Zeitfresser"?
Sind das jeweils ein-Mann/Frau-Kanzleien ohne Mitarbeiter?
Ich würde mich freuen, wenn Du ein bisschen berichten möchtest.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

Sofern das korrekt ist, arbeiten diese für einen Stundenlohn von unter 30€. Würde mal behaupten, die machen einiges falsch und hilft diesem Threat auch nicht weiter.

Sehe ich auch so, da wäre Ursachenforschung angebracht. Vielleicht erfahren wir noch etwas mehr über die Hintergründe.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 23.06.2023:

Du kannst auch versuchen, Dich als Nischenanbieterin zu positionieren und z.B. online neue Mandate zu akquirieren. Bin selbst WP/StB und erhalte ständig Anfragen per E-Mail z.B. von ausländischen Amazon-Händlern, die sich umsatzsteuerlich in DE registrieren lassen müssen. Aus Kapazitätsgründen lehne ich solche Fälle normalerweise ab. Für eine One-woman-show aber durchaus geeignet und nach einer anfänglichen Lernkurve mit etwas Routine relativ stressfrei und abzuarbeiten - mit "international üblichen" Stundensätzen :-).

Herzlichen Dank für diesen Input. Das ist eine Möglichkeit, an die ich bisher nicht gedacht habe. Für den Start auf jeden Fall sehr interessant und eine Leistung, die ich z.B. in meine web-Präsenz mit aufnehmen kann um die entsprechenden Anfrage aktiv anzuziehen (google-Treffer, Info an Kollegen mir die Anfragen weiterzugeben, wenn selbst kein Interesse besteht wie in Deinem Fall). Danke!

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Guten Abend,
ich bin auf der Suche nach Meinungen/Einschätzungen/persönlichen Erfahrungen uvm.

Zu meiner Situation:
Ich bin 39, alleinerziehende Mutter zweier Kinder und momentan in Elternzeit. Vor den Kindern war ich als Steuerberaterin bei einer Großkanzlei tätig (Schwerpunkt IStR).
Für mich stellt sich die Frage, wie es nach der Elternzeit weitergehen kann.
Ich liebe das Steuerrecht und die Arbeit und sie fehlt mir derzeit sehr.
In meinen alten Job möchte ich nichtsdestotrotz (auch in Teilzeit) nicht zurück. Die Arbeitszeiten und Dienstreisen passen nicht mehr in mein Leben mit Kindern.

Eine Option, über die ich immer wieder nachdenke, ist die sog, Wald und Wiesen Kanzlei, zunächst mit mir als one-woman-show.
Den Mandantenstamm könnte ich nach und nach aufbauen. Meine zeitlichen Kapazitäten werden mit dem Alter der Kinder steigen.
Wenn ich es richtig verstehe, ist die Situation hier in der Gegend dergestalt, dass Kollegen reihenweise neue Mandanten abweisen müssen und über viel zu viel Arbeit klagen (kann das jemand bestätigen?)
Ich bin nicht darauf angewiesen, sofort hohe Umsätze zu machen (ich leben in einer Whg meiner Eltern und habe keine hohen privaten Ausgaben und hier im Haus werden immer mal wieder kleine Einheiten frei, die ich dann ebenfalls unentgeltlich als Kanzleiräume nutzen könnte); ca. 60.000 Jahresumsatz würden mir anfangs genügen (ist das realistisch bei ca. 3-4 Std. Arbeit täglich?).

Die Vorteile für mich wären: absolut eigenverantwortliches Arbeiten, völlig freie Zeiteinteilung, maximale Flexibilität, stetige Steigerung des Arbeitsvolumens, kaum Invest nötig.

Mein großes Fragezeichen ist, ob ich es schaffen kann:
Mir fehlt die Kanzleierfahrung im Tagesgeschäft einer Minikanzlei.
Abgesehen von den Steuererklärungen meiner Familie habe ich keine praktische Erfahrung im Erstellen derselben.
Andererseits konnte ich mich auf meine berufliche Performance bis dato stets verlassen (ich bin schnell vorangekommen, habe die Stb-Prüfung ohne Probleme im ersten Versuch bestanden, brenne für das Steuerrecht, bin in der Aus- und Fortbildung als Dozentin aktiv).
Aber ich bin aktuell eben eine Theorie-Steuerberaterin (abgesehen vom IStR aber ich bezweifle, dass es diesbezüglich in meiner Kanzlei besonders viel Beratungsbedarf geben wird).

Ich bin dankbar für Euren Input.

Meld dich gerne. Ich lebe diesen Weg als Syndikus aktuell.

Das würde ich sehr gerne, danke für das Angebot
Ich bin inzwischen hier registriert, vielleicht meldest Du Dich bei mir; ich sehe bei Dir nur "Gast"?!

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Kenne Steuerberater mit eigener Kanzlei, die Arbeiten Vollzeit für 60.000€ Unsatz.

Wirklich? Ich mache etwa 40k abends und samstag vormittag als syndikus mit paar stunden…

Das klingt exakt nach meiner Vorstellung.
Also abgesehen davon, dass Du zusätzlich noch einen Vollzeit-Job wuppst ;-)
Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir ein bisschen über Deinen Weg, Deinen Start, Deine Arbeit usw. berichten würdest; gerne natürlich auch per PM.

antworten
Thea

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 30.06.2023:

Ich habe selbst viele Jahre im Bereich von KMU-Steuerkanzleien (als Angestellter StB) gearbeitet und würde dir von der Selbständigkeit als ersten Schritt abraten. Aus folgenden Gründen:

  • Die meisten Neugründungen von Unternehmen sind NICHT ERFOLGREICH. Und das kann auch bei dir als Steuerberaterin der Fall sein. Ich würde auf keinen Fall irgendwelche Verträge z. B. für Werbung, Datev-Programme, Telefonanschlüsse etc. abschließen. Am Ende verdienst du nichts, sondern zahlst noch drauf. Viel zu viele Leute sind zu blauäugig, was das Thema Selbständigkeit betrifft und haben Ende nicht einen!!! Kunden.

  • Die Mandanten rennen den etablierten Steuerkanzleien die Bude ein. Ja, aber das Klientel dieser Kanzleien ist schon ein besonderes "Völkchen" - kleine Selbständige, Freiberufler, vermögende Familien oder erfolgreiche Gründer. Bist du überhaupt der Typ, der gut mit solchen Leuten kann und von denen gerne empfohlen und beauftragt wird? Gerade in der Steuerberatung ist der Markt völlig irrational. Manche Berater verdienen noch und nöcher und andere werden nicht beauftragt, obwohl sie die identische Dienstleistung erbringen könnten. Und von Rentnern und normalen Angestellten kannst du nicht leben - die sind für Kanzleien ein reines Mitnahmegeschäft.

  • Du bist in der Großkanzlei tätig gewesen und liebst das internationale Steuerrecht. Hast du schon mal überlegt, dass eine KMU-Kanzlei damit nicht viel zu tun hat? Ja, vielleicht hilft dein Fachwissen an der ein oder anderen Stelle. Aber letztendlich geht es eher darum, mit den kleinen Selbständigen zu klüngeln und möglichst billige Mitarbeiter für die Sachbearbeitung zu finden, sonst rechnet sich das alles gar nicht. Deine Fachkenntnisse sind NICHT entscheident.

Ich würde an deiner Stelle eine kleine, regionale Kanzlei suchen, die eine Steuerberaterin in Teilzeit sucht. Da dürfte es derzeit viele offene Stellen geben. Du kannst anbieten, dass du Mandanten akquirierst und dann bei genügend eigenem Umsatz mit denen kooperierst. So kannst du risikolos schauen, ob das alles überhaupt etwas für dich ist.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich teile die Einschätzung, dass es ein Risoko ist. Wäre ich mir sicher, dass "es läuft", hätte ich meinen Plan/Traum bereits in die Realität umgesetzt.

In gewisser Weise muss ich natürlich schon in Vorleistung treten und Kanzleiräume einrichten, Fotos machen lassen, ein Logo und eine homepage erstellen lassen, IT und software anschaffen (und alles Weitere, was ich jetzt sponatn übersehe).

Es wäre interessant zu wissen, wie viele neu gegründete (oder auch bestehende) Stb-Kanzleien nicht erfolgreich sind. Ich hoffe, die Quote unterscheidet sich deutlich von z.B. neu gegründeten Gastronomie-Betrieben.

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass einige Kollegen "nicht beauftragt" werden und andere sich vor Arbeit kaum retten können? Was machen die erfolgreichen Kanzleien anders? Welche Aspekte sind für Mandanten ausschlaggebend?

Dass meine Fachkenntnisse im IStR in meiner Kanzlei nicht gefragt sein werden, ist mir bewusst. Meine Liebe umfasst aber natürlich auch (mit wenigen Ausnahmen) die weiteren Rechtsgebite im Steuerrecht (bislang allerdings nur in der Theorie); ich bin absolut bereit fachlich etwas Neues zu machen.

Ist die Position als angestellte StBin aus Deiner Sicht attraktiv? Würdest Du ein Angestelltenverhältnis im Vergleich zur freien Mitarbeit in meinem Fall vorziehen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Deine Erfahrung als angestellter StB berichten würdet.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Meine persönliche Erfahrung:

Ich hatte mir vorgenommen, nach Studium, Berufspraxis und Steuerberater-Prüfung erst mal keine Stelle als angestellter Berufsträger anzunehmen, sondern zu versuchen eigene Mandanten zu finden und die auf selbständiger Basis zu arbeiten.

Ich habe damals zum Glück aber nur wenige Verträge abgeschlossen: Die obligatorische Berufshaftpflicht (auf Basis von Null-Umsatz), eine telefonische Weiterleitung mehrerer berufliche Telefonnummern, eine Email-Domäne und Webseite. Die Webseite habe ich selbst gestaltet. Ein kleiner Eintrag in den gelben Seiten (war damals noch einigermaßen relevant). Als Büro habe ich meine Privatwohnung bei der Kammer angemeldet. In der Sozialversicherung blieb ich weiter freiwillig gesetzlich versichert. Mit dem Datev-Vetriebler für meinen Ort habe ich zwar Kontakt aufgenommen, aber erst mal keine Softwarelizenzen bestellt. Zum Glück hat das alles nicht viel gekostet. Ich schätze mal, ein paar hundert Euro. Es ließ sich alles schnell kündigen.

Ich bin dann auf eine Gründermesse in der Region gefahren und habe mit den Leuten dort geredet in der Hoffnung, dass ich vielleicht den ein oder anderen Mandanten kennenlernen könnte. Naja, am Ende habe ich mit Leuten geredet, die wie ich sich gerade selbständig machen wollten und eigentlich nur daran interessiert waren, mir was zu verkaufen. Die etablierteren Selbständigen hatten schonen einen Steuerberater und wollten sich meinem Eindruck nach auch nicht von einem fremden auf das Geld und Steuern ansprechen lassen. Es verunsichert viele Leute.

Am Ende kam nichts dabei raus - außer die Erfahrung, wie es ist abgelehnt zu werden. Ich hatte mir vorgenommen, nie wieder auf so eine Messe zu gehen. Im meinem Umfeld wurde ich zwar sporadisch um steuerlichen Rat gefragt, hier hat sich dann auch keine Beauftragung ergeben. Die Leute machen selber ihre Steuern oder haben schon einen Steuerberater. Auch hier Null Erfolg.

Ob die Webseite etwas gebracht hat, kann ich nicht genau sagen, da ich kein Tool zur Auswertung von Besucherzahlen hatte. Ich weiß nur, dass auf die Anzeige in den gelben Seiten sporadisch Anrufe kamen. Allerdings waren das Leute, die 100 andere Steuerberater nebenher auch noch angerufen haben und sich nur das billigste Angebot raussuchen wollten. Eigentlich wollten die kein Geld für ihre Einnahmen-Überschussrechnung etc. ausgeben. Die Anrufe kamen dann sogar mehrmals im Abstand von zwei Monaten, weil diese Personen schon vergessen hatte, dass sie mich schon mal angerufen haben. Dann gab es noch irgendwelche Agenturen oder ausländische Unternehmen, die irgendwelche Dienstleitungen wie Gehaltsabrechnung oder Umsatzsteuervoranmmeldungen in Auftrag geben wollten. Ich bin mir nicht sicher, wie seriös das ist. Aufgrund des Geldwäschgesetzes darfst du eigentlich nicht. Das war so schwammig und unseriös, dass ich da nicht weiter drauf eingegangen bin. Also auch hier Null Erfolg.

Ich habe dann angefangen, für andere Kanzleien auf freiberuflicher Basis zu arbeiten. Damals war das schon schwierig ohne eigene Mandanten, weil die Rentenversicherung in Deutschland konsequenter Scheinselbständige beim Auftraggeber prüft und Beiträge nachfordert. Heutzutage ist das noch strenger und viele Kanzleien wollen dich so gar nicht mehr beauftragen. Da die Beauftragung durch Kanzleien nur sporadisch war und keiner mit mir dauerhaft kooperieren wollte, habe dann beschlossen, mir wieder eine Festanstellung zu suchen. Die ich dann bei einer 4-Partner-Kanzlei kurze Zeit später finden konnte.

Woran es liegt, dass ich nicht beauftragt wurde? Naja, wer in Deutschland einen Steuerberater braucht, der hat schon einen und wechselt nur, wenn er wirklich sehr unzufrieden ist. Da das Thema Geld und Steuern in Deutschland eher ein sehr privates Thema ist, wollen die Leute auch nicht von fremden darauf angesprochen werden. So zumindest mein Eindruck. Neue Mandate bekommt man eigentlich nur, wenn man "empfohlen" wird. Als angestellter Steuerberater bin ich dann später auch mal von Mandanten empfohlen worden. Und dann hat es auch geklappt mit neuen Mandanten. Aber das hat man halt nicht selbst in der Hand. Du musst halt die 5% der Bevölkerung kennen, die einen Steuerberater braucht. Je besser deine bisherigen Mandaten sind, desto bessere Mandanten kriegst du auch über Empfehlung. Das kann man aber nicht forcieren. Die Ein-Mann-Kanzlei ist aber sowieso am aussterben. Du musst als Kanzlei-Inhaber heute so viele Vorschriften (Geldwäschegesetz, Datenschutzverordnung, Steuerberatungsgesetz) einhalten, dass das alles eigentlich nur noch in größeren Einheiten zu bewältigen ist meiner Meinung nach.

Ob der Job als angestellter Steuerberater attraktiv ist, hängt von deinen Chefs und den Mandanten der Kanzlei ab. Das ist bei kleinen Kanzleien sehr indivdiuell. Das ist nicht so wie bei den Big4, wo dann unabhängig vom Standort ziemlich ähnliche Strukturen existieren.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich teile die Einschätzung, dass es ein Risoko ist. Wäre ich mir sicher, dass "es läuft", hätte ich meinen Plan/Traum bereits in die Realität umgesetzt.

In gewisser Weise muss ich natürlich schon in Vorleistung treten und Kanzleiräume einrichten, Fotos machen lassen, ein Logo und eine homepage erstellen lassen, IT und software anschaffen (und alles Weitere, was ich jetzt sponatn übersehe).

Es wäre interessant zu wissen, wie viele neu gegründete (oder auch bestehende) Stb-Kanzleien nicht erfolgreich sind. Ich hoffe, die Quote unterscheidet sich deutlich von z.B. neu gegründeten Gastronomie-Betrieben.

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass einige Kollegen "nicht beauftragt" werden und andere sich vor Arbeit kaum retten können? Was machen die erfolgreichen Kanzleien anders? Welche Aspekte sind für Mandanten ausschlaggebend?

Dass meine Fachkenntnisse im IStR in meiner Kanzlei nicht gefragt sein werden, ist mir bewusst. Meine Liebe umfasst aber natürlich auch (mit wenigen Ausnahmen) die weiteren Rechtsgebite im Steuerrecht (bislang allerdings nur in der Theorie); ich bin absolut bereit fachlich etwas Neues zu machen.

Ist die Position als angestellte StBin aus Deiner Sicht attraktiv? Würdest Du ein Angestelltenverhältnis im Vergleich zur freien Mitarbeit in meinem Fall vorziehen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Deine Erfahrung als angestellter StB berichten würdet.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meine persönliche Erfahrung:

Ich hatte mir vorgenommen, nach Studium, Berufspraxis und Steuerberater-Prüfung erst mal keine Stelle als angestellter Berufsträger anzunehmen, sondern zu versuchen eigene Mandanten zu finden und die auf selbständiger Basis zu arbeiten.

Ich habe damals zum Glück aber nur wenige Verträge abgeschlossen: Die obligatorische Berufshaftpflicht (auf Basis von Null-Umsatz), eine telefonische Weiterleitung mehrerer berufliche Telefonnummern, eine Email-Domäne und Webseite. Die Webseite habe ich selbst gestaltet. Ein kleiner Eintrag in den gelben Seiten (war damals noch einigermaßen relevant). Als Büro habe ich meine Privatwohnung bei der Kammer angemeldet. In der Sozialversicherung blieb ich weiter freiwillig gesetzlich versichert. Mit dem Datev-Vetriebler für meinen Ort habe ich zwar Kontakt aufgenommen, aber erst mal keine Softwarelizenzen bestellt. Zum Glück hat das alles nicht viel gekostet. Ich schätze mal, ein paar hundert Euro. Es ließ sich alles schnell kündigen.

Ich bin dann auf eine Gründermesse in der Region gefahren und habe mit den Leuten dort geredet in der Hoffnung, dass ich vielleicht den ein oder anderen Mandanten kennenlernen könnte. Naja, am Ende habe ich mit Leuten geredet, die wie ich sich gerade selbständig machen wollten und eigentlich nur daran interessiert waren, mir was zu verkaufen. Die etablierteren Selbständigen hatten schonen einen Steuerberater und wollten sich meinem Eindruck nach auch nicht von einem fremden auf das Geld und Steuern ansprechen lassen. Es verunsichert viele Leute.

Am Ende kam nichts dabei raus - außer die Erfahrung, wie es ist abgelehnt zu werden. Ich hatte mir vorgenommen, nie wieder auf so eine Messe zu gehen. Im meinem Umfeld wurde ich zwar sporadisch um steuerlichen Rat gefragt, hier hat sich dann auch keine Beauftragung ergeben. Die Leute machen selber ihre Steuern oder haben schon einen Steuerberater. Auch hier Null Erfolg.

Ob die Webseite etwas gebracht hat, kann ich nicht genau sagen, da ich kein Tool zur Auswertung von Besucherzahlen hatte. Ich weiß nur, dass auf die Anzeige in den gelben Seiten sporadisch Anrufe kamen. Allerdings waren das Leute, die 100 andere Steuerberater nebenher auch noch angerufen haben und sich nur das billigste Angebot raussuchen wollten. Eigentlich wollten die kein Geld für ihre Einnahmen-Überschussrechnung etc. ausgeben. Die Anrufe kamen dann sogar mehrmals im Abstand von zwei Monaten, weil diese Personen schon vergessen hatte, dass sie mich schon mal angerufen haben. Dann gab es noch irgendwelche Agenturen oder ausländische Unternehmen, die irgendwelche Dienstleitungen wie Gehaltsabrechnung oder Umsatzsteuervoranmmeldungen in Auftrag geben wollten. Ich bin mir nicht sicher, wie seriös das ist. Aufgrund des Geldwäschgesetzes darfst du eigentlich nicht. Das war so schwammig und unseriös, dass ich da nicht weiter drauf eingegangen bin. Also auch hier Null Erfolg.

Ich habe dann angefangen, für andere Kanzleien auf freiberuflicher Basis zu arbeiten. Damals war das schon schwierig ohne eigene Mandanten, weil die Rentenversicherung in Deutschland konsequenter Scheinselbständige beim Auftraggeber prüft und Beiträge nachfordert. Heutzutage ist das noch strenger und viele Kanzleien wollen dich so gar nicht mehr beauftragen. Da die Beauftragung durch Kanzleien nur sporadisch war und keiner mit mir dauerhaft kooperieren wollte, habe dann beschlossen, mir wieder eine Festanstellung zu suchen. Die ich dann bei einer 4-Partner-Kanzlei kurze Zeit später finden konnte.

Woran es liegt, dass ich nicht beauftragt wurde? Naja, wer in Deutschland einen Steuerberater braucht, der hat schon einen und wechselt nur, wenn er wirklich sehr unzufrieden ist. Da das Thema Geld und Steuern in Deutschland eher ein sehr privates Thema ist, wollen die Leute auch nicht von fremden darauf angesprochen werden. So zumindest mein Eindruck. Neue Mandate bekommt man eigentlich nur, wenn man "empfohlen" wird. Als angestellter Steuerberater bin ich dann später auch mal von Mandanten empfohlen worden. Und dann hat es auch geklappt mit neuen Mandanten. Aber das hat man halt nicht selbst in der Hand. Du musst halt die 5% der Bevölkerung kennen, die einen Steuerberater braucht. Je besser deine bisherigen Mandaten sind, desto bessere Mandanten kriegst du auch über Empfehlung. Das kann man aber nicht forcieren. Die Ein-Mann-Kanzlei ist aber sowieso am aussterben. Du musst als Kanzlei-Inhaber heute so viele Vorschriften (Geldwäschegesetz, Datenschutzverordnung, Steuerberatungsgesetz) einhalten, dass das alles eigentlich nur noch in größeren Einheiten zu bewältigen ist meiner Meinung nach.

Ob der Job als angestellter Steuerberater attraktiv ist, hängt von deinen Chefs und den Mandanten der Kanzlei ab. Das ist bei kleinen Kanzleien sehr indivdiuell. Das ist nicht so wie bei den Big4, wo dann unabhängig vom Standort ziemlich ähnliche Strukturen existieren.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich teile die Einschätzung, dass es ein Risoko ist. Wäre ich mir sicher, dass "es läuft", hätte ich meinen Plan/Traum bereits in die Realität umgesetzt.

In gewisser Weise muss ich natürlich schon in Vorleistung treten und Kanzleiräume einrichten, Fotos machen lassen, ein Logo und eine homepage erstellen lassen, IT und software anschaffen (und alles Weitere, was ich jetzt sponatn übersehe).

Es wäre interessant zu wissen, wie viele neu gegründete (oder auch bestehende) Stb-Kanzleien nicht erfolgreich sind. Ich hoffe, die Quote unterscheidet sich deutlich von z.B. neu gegründeten Gastronomie-Betrieben.

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass einige Kollegen "nicht beauftragt" werden und andere sich vor Arbeit kaum retten können? Was machen die erfolgreichen Kanzleien anders? Welche Aspekte sind für Mandanten ausschlaggebend?

Dass meine Fachkenntnisse im IStR in meiner Kanzlei nicht gefragt sein werden, ist mir bewusst. Meine Liebe umfasst aber natürlich auch (mit wenigen Ausnahmen) die weiteren Rechtsgebite im Steuerrecht (bislang allerdings nur in der Theorie); ich bin absolut bereit fachlich etwas Neues zu machen.

Ist die Position als angestellte StBin aus Deiner Sicht attraktiv? Würdest Du ein Angestelltenverhältnis im Vergleich zur freien Mitarbeit in meinem Fall vorziehen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Deine Erfahrung als angestellter StB berichten würdet.

Interessanter Text, kenne ich allerdings so von keiner selbstständigen Beraterpersönlichkeit. Arbeite an deinem Mindset, gelbe Seiten etc…brauchst du nicht. Habe meine Webseite in wenigen Wochen komplett selbst gebaut, Netzwerk und Kooperation aufgebaut. Über meine gewählte Nische -davon gibt es ja viele - erhalte ich fast ausschließlich spezialisierte Anfragen, die ich auch sehr ordentlich abrechnen kann. Mandanten kommen über Nacht, fast täglich 3-5 Anfragen. Networking Events sind nett, braucht man aber eigentlich nicht. Vorteil ist, dass ich das Geschäft von der Pike kenne. Bin sogar nur eine Onemanshow. Ändere ein paar Dinge, es lohnt sich wirklich.

antworten
WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Ich bin ja auch nur ein angestellter Steuerberater und würde mich selbst nicht als "Berater-Persönlichkeit" bezeichnen. Man muss für die Selbständigkeit schon der Typ sein. Das ist vielen aber nicht klar. Die denken, dass wenn man die beiden juristischen Staatsexamen oder das Steuerberaterexamen geschafft hat, dass man dann einfach eine Kanzlei aufmachen kann. Das ist ganz und gar nicht so!

Ich war zum Teil in die Mandantenakquise bei meinem alten Arbeitgeber eingebunden. Die Kanzlei war in diversen Steuerberater-Verzeichnissen eingetragen und hat Anfragen bekommen, die in die Zentrale gelaufen sind. Ich "durfte" öfter diese potenziellen Mandanten anrufen und für den Partner abfragen, um was für potenzielle Aufträge es sich handelt. Das war zu 99% Schrott. Irgendwelche Privatpersonen, die fast nichts für die Bearbeitung ihrer Steuererklärung zahlen wollten oder irgendwelche ausländischen Agenturen, wo man seitenweise Fragebögen ausfüllen musste und gar nicht klar war, ob die überhaupt wirklich Aufträge vermitteln könnten oder einfach nur Daten sammeln.

Ich war auch in Besprechungen dabei, wo potenzielle Neumandanten gewonnen werden sollten. Die kamen aber immer über Empfehlungen, nicht über irgendwelche Anzeigen. Auch hier war die Erfolgsquote weit unter 100%. Oft konnten wir gar nichts dafür, wenn der Mandant sich dann doch für eine andere Kanzlei entschieden hat. Oftmals lag es daran, dass die Firma einen Rewe-Chef bekommen hat, der von einer Big4 oder Next10 war. Und der wollte den Auftrag halt seinen ehemaligen Kollegen zuschanzen. Was soll man da machen?

Zu meiner Studienzeit habe ich bei einer Mini-Kanzlei gejobbt. Sie wurde damals von einem promovierten ex-Gleiss-Lutz (große Wirtschaftskanzlei) Anwalt gegründet. Er hatte sich damals wohl einen kleinen Mandantenstamm gekauft. Allerdings hatte nur so viel Umsatz, dass er sich nur eine Vollzeitmitarbeitern leisten konnte. Löhne und Buchhaltungen gingen größtenteils an Freiberufler. Die Gründung ist komplett gescheitert. Nach 2-3 Jahren war er wieder in Festanstellungen als Dozent an der Uni. Er war einfach nicht der Typ, der Mandanten gewinnen kann, obwohl er fachlich sehr gut war.

Wenn man den Markt für die Steuerberatung anschaut, sieht man eben nur die Erfolgreichen. Wie viele nicht erfolgreich waren, sieht man nicht.

Noch was zum Thema Nischen: Das stelle ich mir auf Dauer anstrengend vor. Denn die Rechtslage ist ja immer im Fluss. Es gibt immer wieder Themen, die in Mode kommen und wo es viel Nachfrage gibt. Z. B. war die englische Limited viele Jahre in Deutschland eine Nische. Nach der Einführung der UG und spätestens seit dem Brexit wird diese Gesellschaftsform gar nicht mehr in Deutschland anerkannt. Man muss sich regelmäßig ganz neu positionieren am Markt.

Interessanter Text, kenne ich allerdings so von keiner selbstständigen Beraterpersönlichkeit. Arbeite an deinem Mindset, gelbe Seiten etc…brauchst du nicht. Habe meine Webseite in wenigen Wochen komplett selbst gebaut, Netzwerk und Kooperation aufgebaut. Über meine gewählte Nische -davon gibt es ja viele - erhalte ich fast ausschließlich spezialisierte Anfragen, die ich auch sehr ordentlich abrechnen kann. Mandanten kommen über Nacht, fast täglich 3-5 Anfragen. Networking Events sind nett, braucht man aber eigentlich nicht. Vorteil ist, dass ich das Geschäft von der Pike kenne. Bin sogar nur eine Onemanshow. Ändere ein paar Dinge, es lohnt sich wirklich.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Wie lange warst Du denn selbständig bis Du die Reißleine gezogen hast?
Vielleicht hätte es doch noch geklappt? Beispielsweise wenn sich ein Kollege in der Nähe zur Ruhe setzt und es keinen Nachfolger gibt bzw. viele Mandanten mit dem Neuen nicht können?!

WiWi Gast schrieb am 01.07.2023:

Meine persönliche Erfahrung:

Ich hatte mir vorgenommen, nach Studium, Berufspraxis und Steuerberater-Prüfung erst mal keine Stelle als angestellter Berufsträger anzunehmen, sondern zu versuchen eigene Mandanten zu finden und die auf selbständiger Basis zu arbeiten.

Ich habe damals zum Glück aber nur wenige Verträge abgeschlossen: Die obligatorische Berufshaftpflicht (auf Basis von Null-Umsatz), eine telefonische Weiterleitung mehrerer berufliche Telefonnummern, eine Email-Domäne und Webseite. Die Webseite habe ich selbst gestaltet. Ein kleiner Eintrag in den gelben Seiten (war damals noch einigermaßen relevant). Als Büro habe ich meine Privatwohnung bei der Kammer angemeldet. In der Sozialversicherung blieb ich weiter freiwillig gesetzlich versichert. Mit dem Datev-Vetriebler für meinen Ort habe ich zwar Kontakt aufgenommen, aber erst mal keine Softwarelizenzen bestellt. Zum Glück hat das alles nicht viel gekostet. Ich schätze mal, ein paar hundert Euro. Es ließ sich alles schnell kündigen.

Ich bin dann auf eine Gründermesse in der Region gefahren und habe mit den Leuten dort geredet in der Hoffnung, dass ich vielleicht den ein oder anderen Mandanten kennenlernen könnte. Naja, am Ende habe ich mit Leuten geredet, die wie ich sich gerade selbständig machen wollten und eigentlich nur daran interessiert waren, mir was zu verkaufen. Die etablierteren Selbständigen hatten schonen einen Steuerberater und wollten sich meinem Eindruck nach auch nicht von einem fremden auf das Geld und Steuern ansprechen lassen. Es verunsichert viele Leute.

Am Ende kam nichts dabei raus - außer die Erfahrung, wie es ist abgelehnt zu werden. Ich hatte mir vorgenommen, nie wieder auf so eine Messe zu gehen. Im meinem Umfeld wurde ich zwar sporadisch um steuerlichen Rat gefragt, hier hat sich dann auch keine Beauftragung ergeben. Die Leute machen selber ihre Steuern oder haben schon einen Steuerberater. Auch hier Null Erfolg.

Ob die Webseite etwas gebracht hat, kann ich nicht genau sagen, da ich kein Tool zur Auswertung von Besucherzahlen hatte. Ich weiß nur, dass auf die Anzeige in den gelben Seiten sporadisch Anrufe kamen. Allerdings waren das Leute, die 100 andere Steuerberater nebenher auch noch angerufen haben und sich nur das billigste Angebot raussuchen wollten. Eigentlich wollten die kein Geld für ihre Einnahmen-Überschussrechnung etc. ausgeben. Die Anrufe kamen dann sogar mehrmals im Abstand von zwei Monaten, weil diese Personen schon vergessen hatte, dass sie mich schon mal angerufen haben. Dann gab es noch irgendwelche Agenturen oder ausländische Unternehmen, die irgendwelche Dienstleitungen wie Gehaltsabrechnung oder Umsatzsteuervoranmmeldungen in Auftrag geben wollten. Ich bin mir nicht sicher, wie seriös das ist. Aufgrund des Geldwäschgesetzes darfst du eigentlich nicht. Das war so schwammig und unseriös, dass ich da nicht weiter drauf eingegangen bin. Also auch hier Null Erfolg.

Ich habe dann angefangen, für andere Kanzleien auf freiberuflicher Basis zu arbeiten. Damals war das schon schwierig ohne eigene Mandanten, weil die Rentenversicherung in Deutschland konsequenter Scheinselbständige beim Auftraggeber prüft und Beiträge nachfordert. Heutzutage ist das noch strenger und viele Kanzleien wollen dich so gar nicht mehr beauftragen. Da die Beauftragung durch Kanzleien nur sporadisch war und keiner mit mir dauerhaft kooperieren wollte, habe dann beschlossen, mir wieder eine Festanstellung zu suchen. Die ich dann bei einer 4-Partner-Kanzlei kurze Zeit später finden konnte.

Woran es liegt, dass ich nicht beauftragt wurde? Naja, wer in Deutschland einen Steuerberater braucht, der hat schon einen und wechselt nur, wenn er wirklich sehr unzufrieden ist. Da das Thema Geld und Steuern in Deutschland eher ein sehr privates Thema ist, wollen die Leute auch nicht von fremden darauf angesprochen werden. So zumindest mein Eindruck. Neue Mandate bekommt man eigentlich nur, wenn man "empfohlen" wird. Als angestellter Steuerberater bin ich dann später auch mal von Mandanten empfohlen worden. Und dann hat es auch geklappt mit neuen Mandanten. Aber das hat man halt nicht selbst in der Hand. Du musst halt die 5% der Bevölkerung kennen, die einen Steuerberater braucht. Je besser deine bisherigen Mandaten sind, desto bessere Mandanten kriegst du auch über Empfehlung. Das kann man aber nicht forcieren. Die Ein-Mann-Kanzlei ist aber sowieso am aussterben. Du musst als Kanzlei-Inhaber heute so viele Vorschriften (Geldwäschegesetz, Datenschutzverordnung, Steuerberatungsgesetz) einhalten, dass das alles eigentlich nur noch in größeren Einheiten zu bewältigen ist meiner Meinung nach.

Ob der Job als angestellter Steuerberater attraktiv ist, hängt von deinen Chefs und den Mandanten der Kanzlei ab. Das ist bei kleinen Kanzleien sehr indivdiuell. Das ist nicht so wie bei den Big4, wo dann unabhängig vom Standort ziemlich ähnliche Strukturen existieren.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich teile die Einschätzung, dass es ein Risoko ist. Wäre ich mir sicher, dass "es läuft", hätte ich meinen Plan/Traum bereits in die Realität umgesetzt.

In gewisser Weise muss ich natürlich schon in Vorleistung treten und Kanzleiräume einrichten, Fotos machen lassen, ein Logo und eine homepage erstellen lassen, IT und software anschaffen (und alles Weitere, was ich jetzt sponatn übersehe).

Es wäre interessant zu wissen, wie viele neu gegründete (oder auch bestehende) Stb-Kanzleien nicht erfolgreich sind. Ich hoffe, die Quote unterscheidet sich deutlich von z.B. neu gegründeten Gastronomie-Betrieben.

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass einige Kollegen "nicht beauftragt" werden und andere sich vor Arbeit kaum retten können? Was machen die erfolgreichen Kanzleien anders? Welche Aspekte sind für Mandanten ausschlaggebend?

Dass meine Fachkenntnisse im IStR in meiner Kanzlei nicht gefragt sein werden, ist mir bewusst. Meine Liebe umfasst aber natürlich auch (mit wenigen Ausnahmen) die weiteren Rechtsgebite im Steuerrecht (bislang allerdings nur in der Theorie); ich bin absolut bereit fachlich etwas Neues zu machen.

Ist die Position als angestellte StBin aus Deiner Sicht attraktiv? Würdest Du ein Angestelltenverhältnis im Vergleich zur freien Mitarbeit in meinem Fall vorziehen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Deine Erfahrung als angestellter StB berichten würdet.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Ich war nur 2-3 Monate selbständig. Danach war ich dann freier Mitarbeiter in Kanzleien, aber eigentlich schon wieder auf der Suche nach einer Feststellung. Insgesamt war das ein knappes halbes Jahr.

Dass es doch noch geklappt hätte, wenn ich es länger versucht hätte, glaube ich nicht. Der Markt ist gar nicht so regional, wie du es dir vorstellst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass zwischen Kanzlei und Mandant mehrere hundert Kilometer liegen. Da spielt räumliche Nähe oft nicht so die Rolle, sondern eher Beziehungen. Ich habe je nach den "Connections" meiner Chefs schon Steuererklärungen und Abschlüsse für Steuerpflichtige aus ganz Deutschland gemacht. Und auch mit Finanzämtern aus vielen verschiedenen Bundesländern zu tun gehabt. Es gibt große Unterschiede bei den Finanzämtern, was Service und Beurteilung von Sachverhalten angeht - fand ich ganz interessant.

WiWi Gast schrieb am 03.07.2023:
Wie lange warst Du denn selbständig bis Du die Reißleine gezogen hast?
Vielleicht hätte es doch noch geklappt? Beispielsweise wenn sich ein Kollege in der Nähe zur Ruhe setzt und es keinen Nachfolger gibt bzw. viele Mandanten mit dem Neuen nicht können?!

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Das Problem, weshalb die Big4 oder auch Next10, vor allem die WP-Steuerberater scheitern ist, dass diese eigentlich nicht das machen, was 99% der Wald-und-Wiesen-Kanzleien da draußen machen und wohl auch keine Ahnung haben. 99% der Aufgaben sind Steuererklärungen, FiBu, Jahresabschlüsse. Das Problem ist doch eher, dass Dr. WP/StB Mr. Internationales Konzernsteuerrecht von der Big4 sich zu fein ist, 1-2 Jahre als Quasi-Buchhalter zu arbeiten, bis die Kanzlei mal ordentlich läuft.

Sagen wir, du bist langsam und schaffst zwei relativ einfache Wald-und Wiesen Steuererklärungen (Arbeitnehmer, Freiberufler, vllt 1-2 V+V). Pro Steuererklärung verlangst du 300 Euro, dass sind 600 Euro Umsatz pro Tag mit so einem Kleinzeug wie Steuererklärungen. Wenn du jetzt als Gründer mal einen Monat durcharbeitest, dann bist bei gut und gerne 15.000 Euro Umsatz. Dann lässt man noch ein bisschen Werbung über Google oder Facebook laufen (vllt für 1000-2000 Euro), dann hat man erstmal genug Aufträge und Arbeit für 10- bis 20.000 Euro Umsatz und einen Mandantenstamm, der dir für die nächsten Jahre reicht. Wer als Unternehmer auf "Empfehlungen" angewiesen ist (wie der gescheiterte Kollege oben), der hat ohnehin die Kontrolle über sein Business verloren.

Was hat man noch so für Kosten, wenn man seine Kanzlei von zu Hause aus führt, Datev? 150 Euro im Monat für das Gründerpaket oder was ist da gerade der Preis? Also 150 Euro im Monat sind deine Kosten. Alles andere ist quasi Reingewinn. Der größte Posten ist da tatsächlich die Umsatzsteuer (und nein, anders als manche Kollegen, die wohl nur Angestellte sind und schulbuchartig die USt als Durchlaufposten bezeichnen, betrachte ich die USt nicht als Durchlaufposten, da den Privatkunden am Ende nur der Endbetrag interessiert und da sind eben 300 EUR Brutto oder 357 EUR Brutto einfach ein großer Unterschied. Die 300 Euro würde mir das Privatmandat noch bezahlen, die 357 EUR vielleicht nicht mehr, aber das Ganze ist mal ein anderes Thema). Wie man es also schafft, mit etwas zu scheitern, wo jede gearbeitete Stunde quasi 100% Gewinn ist, will irgendwie nicht in meinen Kopf gehen. Da muss man unternehmerisch sowas von unbegabt sein oder einfach nur Faul.

PS: Ich hab nach dem oberen Muster genau so angefangen und hab im ersten Monat 11.000 Euro Umsatz gemacht, im zweiten waren es 14.000 Euro. Alleine und in den ersten Monaten quasi 24/7 gearbeitet, später dann gleich nach Angestellten gesucht, die mir etwas Arbeit abnehmen. Der Umsatz wurde hauptsächlich mit "Schrott" wie es der Kollege weiter oben genannt hat generiert. Hab im ersten Jahr am Jahresende insgesamt 211.000 Euro Umsatz gemacht, quasi nur mit Steuererklärungen, FiBu, Lohnbuchhaltung und Jahresabschlüssen. Aber das bestätigt einfach nur meine Erfahrung, dass die Kollegen aus den großen Kanzleien sich einfach zu "fein" sind für das Wald-und-Wiesen-Geschäft.

Was ich persönlich festgestellte habe, ist, dass ein Umsatz von 250.000 - 500.000 als Einzelinhaber relativ einfach innerhalb von 2-3 Jahren zu erreichen ist. Größtes Problem ist dann in der Tat Mitarbeiter, weil irgendjemand muss die ganzen Aufträge ja abarbeiten, danach wird's aber ohne weitere Berufsträger auch schwierig, überhaupt noch weitere Aufträge anzunehmen. Naja mal schauen, entweder ich kauf mich in eine weitere Kanzlei ein oder fusioniere mit jemandem, der auf ähnlichem Niveau ist.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Gut, das mag deine Erfahrung sein - meine Erfahrung ist eine völlig andere. Wenn es wirklich stimmt und du aus den kleinen Mandanten eine gute Rendite herausholen kannst, Hut ab!

Ich mag das jetzt mal aus meiner Sicht eines angestellten Steuerberaters kommentieren:

Zwei Einkommensteuererklärungen pro Tag. Ja, kann man gut schaffen, wenn man den Mandanten bereits eingerichtet hat und der dann auch weiß, was er wie einreichen muss. In der Realität ist es dann bei uns aber so, dass ein Neumandant für eine kleine Einkommensteuer erst mal fünf Mal anruft und Fragen stellt. Vor allem wollen sie wissen, was es kostet. Mein Stundensatz ist € 200 (ist mir von den Chefs so vorgegeben). Vielleicht auch mal nur € 150, wenn es ein Kleinmandat ist. Mit € 300 pro Erklärung wird es schon ziemlich eng. Da müssen wir entweder gerade einen Praktikanten da haben oder einen Azubi oder ein wirklich günstiger Mitarbeiter hat noch Kapazitäten und ist nicht nur günstig, sondern arbeitet auch noch schnell. In der Regel kostet eine Einkommensteuererklärung bei uns ab € 1.000 aufwärts. Wir nehmen so was nur an, wenn wir den "passenden" Mitarbeiter dafür haben.

Wenn der Mandant sich entscheidet, unsere Kanzlei zu beauftragen, kriegt er innerhalb einer Woche einen ganzen Wust voller zu unterschreibender Unterlagen (Vergütungsvereinbarungen, Einwilligungen alles mögliche). Das macht das Office Management bei uns, kostet aber auch die Kanzlei erst mal Geld. Wenn das alles unterschrieben ist, telefoniert und schreibt man mit diesen Privatpersonen hin und her. Da kann man mit zwei weiteren (Steuerberater-)Stunden rechnen. In der Regel geht ein Mandant, der wirklich keine Besonderheiten hat, einfach zum Lohnsteuerhilfeverein. Also hat man immer erst mal irgendwas zu prüfen und dem Mandanten zu erklären, wie es steuerlich zu behandeln ist. Das mag ein vermietes Grundstück im Ausland sein, das mag eine Tätigkeit für einen Arbeitgeber im Ausland (bei Home Office in Deutschland), doppelte Ansässigkeit in zwei Staaten oder irgendwas anderes sein. Ich rechne aus Erfahrung damit, dass die ersten 2-3 Jahre ein negativer Deckungsbeitrag herauskommt. Erst so ab dem vierten Jahr verdient die Kanzlei dann richtig Geld damit.

Zwischendurch braucht ein Kleinmandant auch mal einen steuerlichen "Seelentröster" und ich muss mit der armen Seele eine Stunde telefonieren, wie schrecklich alles ist, weil Finanzämter aus drei verschiedenen Ländern die Hände aufhalten und Geld wollen. Dabei geht es nicht wirklich um die Besteuerung. Denn das System mit Doppelbesteuerungsabkommen ist schon einigermaßen fair gestaltet, wenn auch der Steuerpflichtige sich an die Regeln hält. Es geht dem Mandanten einfach nur darum, mal den Dampf abzulassen. Die Stunde darf natürlich nicht in Rechnung gestellt werden. Wir sind eh schon furchtbar teuer.

Naja, und dann verabschiedet sich dieser Mandant nach ein paar Jahren wieder. Entweder ist er dann nicht mehr in Deutschland ansässig oder er macht die Steuererklärung selber, weil er weiß ja jetzt wie es geht. Ich bin traurig, weil wir alles mittlerweile so schön im System haben und Geld damit verdienen könnten.

Und mein Deckungsbeitrag? Hoffentlich über alle Jahre zusammen leicht positiv....

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Das Problem, weshalb die Big4 oder auch Next10, vor allem die WP-Steuerberater scheitern ist, dass diese eigentlich nicht das machen, was 99% der Wald-und-Wiesen-Kanzleien da draußen machen und wohl auch keine Ahnung haben. 99% der Aufgaben sind Steuererklärungen, FiBu, Jahresabschlüsse. Das Problem ist doch eher, dass Dr. WP/StB Mr. Internationales Konzernsteuerrecht von der Big4 sich zu fein ist, 1-2 Jahre als Quasi-Buchhalter zu arbeiten, bis die Kanzlei mal ordentlich läuft.

Sagen wir, du bist langsam und schaffst zwei relativ einfache Wald-und Wiesen Steuererklärungen (Arbeitnehmer, Freiberufler, vllt 1-2 V+V). Pro Steuererklärung verlangst du 300 Euro, dass sind 600 Euro Umsatz pro Tag mit so einem Kleinzeug wie Steuererklärungen. Wenn du jetzt als Gründer mal einen Monat durcharbeitest, dann bist bei gut und gerne 15.000 Euro Umsatz. Dann lässt man noch ein bisschen Werbung über Google oder Facebook laufen (vllt für 1000-2000 Euro), dann hat man erstmal genug Aufträge und Arbeit für 10- bis 20.000 Euro Umsatz und einen Mandantenstamm, der dir für die nächsten Jahre reicht. Wer als Unternehmer auf "Empfehlungen" angewiesen ist (wie der gescheiterte Kollege oben), der hat ohnehin die Kontrolle über sein Business verloren.

Was hat man noch so für Kosten, wenn man seine Kanzlei von zu Hause aus führt, Datev? 150 Euro im Monat für das Gründerpaket oder was ist da gerade der Preis? Also 150 Euro im Monat sind deine Kosten. Alles andere ist quasi Reingewinn. Der größte Posten ist da tatsächlich die Umsatzsteuer (und nein, anders als manche Kollegen, die wohl nur Angestellte sind und schulbuchartig die USt als Durchlaufposten bezeichnen, betrachte ich die USt nicht als Durchlaufposten, da den Privatkunden am Ende nur der Endbetrag interessiert und da sind eben 300 EUR Brutto oder 357 EUR Brutto einfach ein großer Unterschied. Die 300 Euro würde mir das Privatmandat noch bezahlen, die 357 EUR vielleicht nicht mehr, aber das Ganze ist mal ein anderes Thema). Wie man es also schafft, mit etwas zu scheitern, wo jede gearbeitete Stunde quasi 100% Gewinn ist, will irgendwie nicht in meinen Kopf gehen. Da muss man unternehmerisch sowas von unbegabt sein oder einfach nur Faul.

PS: Ich hab nach dem oberen Muster genau so angefangen und hab im ersten Monat 11.000 Euro Umsatz gemacht, im zweiten waren es 14.000 Euro. Alleine und in den ersten Monaten quasi 24/7 gearbeitet, später dann gleich nach Angestellten gesucht, die mir etwas Arbeit abnehmen. Der Umsatz wurde hauptsächlich mit "Schrott" wie es der Kollege weiter oben genannt hat generiert. Hab im ersten Jahr am Jahresende insgesamt 211.000 Euro Umsatz gemacht, quasi nur mit Steuererklärungen, FiBu, Lohnbuchhaltung und Jahresabschlüssen. Aber das bestätigt einfach nur meine Erfahrung, dass die Kollegen aus den großen Kanzleien sich einfach zu "fein" sind für das Wald-und-Wiesen-Geschäft.

Was ich persönlich festgestellte habe, ist, dass ein Umsatz von 250.000 - 500.000 als Einzelinhaber relativ einfach innerhalb von 2-3 Jahren zu erreichen ist. Größtes Problem ist dann in der Tat Mitarbeiter, weil irgendjemand muss die ganzen Aufträge ja abarbeiten, danach wird's aber ohne weitere Berufsträger auch schwierig, überhaupt noch weitere Aufträge anzunehmen. Naja mal schauen, entweder ich kauf mich in eine weitere Kanzlei ein oder fusioniere mit jemandem, der auf ähnlichem Niveau ist.

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

Deine Sichtweise ist da aus der Sicht einer größeren Kanzlei völlig richtig, man muss meistens nur eine Sache bedenken: Ihr habt wahrscheinlich ein riesiges Office, zig Mitarbeiter, die Berufshaftpflicht ist fünfstellig, dann sind da viel zu viele Leute irgendwie an einem Vorgang beteiligt, von der Rezeptionistin bis zum StB der am Ende signiert, wenn man dann so 50-100k allein an Fixkosten im Monat hat, arbeitet man halt anders. Allein die DATEV-Kosten ufern teilweise exponentiell aus, je mehr MA und Mandate man hat.

Bei mir war das ja so: Ich hatte bis auf DATEV und ein Telefon ja im Prinzip gar nichts, was wirklich relevant kosten verursacht (okay, die Berufshaftpflicht noch). Dazu kommt, die Mandate arbeiten zu MEINEN Bedingungen, wer diese nicht erfüllen kann oder will, wird nicht angenommen. Dafür hab ich zu viel auf der Platte.

Ich mache grundsätzlich keine Beratungsgespräche bei den Privatmandaten. Dass jemand bei mir anruft und sich über das Wetter unterhält, passiert quasi gar nicht. Ich sag denen gleich von Anfang an, was Sache ist (keine Zeit, Kosten niedrig halten, ect) . Ich telefoniere kurz 15min hin und zurück und schick an das Mandat eine Checkliste raus. Es ist dann seine Aufgabe zu sorgen, dass alles da ist.

Die 2 Steuererklärungen und die 300 Euro sind natürlich im Schnitt. Manchmal schaff ich an einem Tag gar keine, an einem anderen Tag schafft man dann 8 Stück fertigzustellen, weil alles da ist, aber das kennst du ja selbst glaube ich auch.

Aus dem Grund, 80% meiner Mandate hab ich persönlich nie getroffen.

Die FiBu-/Unternehmensmandate, bei denen wird das natürlich etwas anders gehandhabt aber auch da sag ich gleich von Anfang an, ich nehme die auch nur mit maximaler Digitalisierungsquote an (ohne zumindest dem Willen dazu). Das bedeutet: DUO, Bankabruf, einmal an die USt-VA erinnern ist gratis. Wenn ich das nochmal erinnern muss, dann kostet es. Ich versuch auch gleich jeden dazu zu bewegen, irgend eine digitale Kasse zu kaufen, die einen DATEV Export hat. Viele führen ja noch zum Teil offene Ladenkassen. Da muss man einfach seine Mandate "umerziehen".

Also wenn du es nochmal irgendwann - auch nebenberuflich - versuchen möchtest. Dann empfehle ich dir wirklich mal 1000 Euro in die Hand zu nehmen und mal auf Google oder Facebook in deiner Region Werbung zu schalten (gibt genug Guides online, mach das selber. Lass dich nicht von irgend einer Agentur abzocken).

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Gut, das mag deine Erfahrung sein - meine Erfahrung ist eine völlig andere. Wenn es wirklich stimmt und du aus den kleinen Mandanten eine gute Rendite herausholen kannst, Hut ab!

Ich mag das jetzt mal aus meiner Sicht eines angestellten Steuerberaters kommentieren:

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WiWi Gast

Selbständig als Steuerberaterin - mein Weg?

WiWi Gast schrieb am 06.07.2023:

Deine Sichtweise ist da aus der Sicht einer größeren Kanzlei völlig richtig, man muss meistens nur eine Sache bedenken: Ihr habt wahrscheinlich ein riesiges Office, zig Mitarbeiter, die Berufshaftpflicht ist fünfstellig, dann sind da viel zu viele Leute irgendwie an einem Vorgang beteiligt, von der Rezeptionistin bis zum StB der am Ende signiert, wenn man dann so 50-100k allein an Fixkosten im Monat hat, arbeitet man halt anders. Allein die DATEV-Kosten ufern teilweise exponentiell aus, je mehr MA und Mandate man hat.

Bei mir war das ja so: Ich hatte bis auf DATEV und ein Telefon ja im Prinzip gar nichts, was wirklich relevant kosten verursacht (okay, die Berufshaftpflicht noch). Dazu kommt, die Mandate arbeiten zu MEINEN Bedingungen, wer diese nicht erfüllen kann oder will, wird nicht angenommen. Dafür hab ich zu viel auf der Platte.

Ich mache grundsätzlich keine Beratungsgespräche bei den Privatmandaten. Dass jemand bei mir anruft und sich über das Wetter unterhält, passiert quasi gar nicht. Ich sag denen gleich von Anfang an, was Sache ist (keine Zeit, Kosten niedrig halten, ect) . Ich telefoniere kurz 15min hin und zurück und schick an das Mandat eine Checkliste raus. Es ist dann seine Aufgabe zu sorgen, dass alles da ist.

Die 2 Steuererklärungen und die 300 Euro sind natürlich im Schnitt. Manchmal schaff ich an einem Tag gar keine, an einem anderen Tag schafft man dann 8 Stück fertigzustellen, weil alles da ist, aber das kennst du ja selbst glaube ich auch.

Aus dem Grund, 80% meiner Mandate hab ich persönlich nie getroffen.

Die FiBu-/Unternehmensmandate, bei denen wird das natürlich etwas anders gehandhabt aber auch da sag ich gleich von Anfang an, ich nehme die auch nur mit maximaler Digitalisierungsquote an (ohne zumindest dem Willen dazu). Das bedeutet: DUO, Bankabruf, einmal an die USt-VA erinnern ist gratis. Wenn ich das nochmal erinnern muss, dann kostet es. Ich versuch auch gleich jeden dazu zu bewegen, irgend eine digitale Kasse zu kaufen, die einen DATEV Export hat. Viele führen ja noch zum Teil offene Ladenkassen. Da muss man einfach seine Mandate "umerziehen".

Also wenn du es nochmal irgendwann - auch nebenberuflich - versuchen möchtest. Dann empfehle ich dir wirklich mal 1000 Euro in die Hand zu nehmen und mal auf Google oder Facebook in deiner Region Werbung zu schalten (gibt genug Guides online, mach das selber. Lass dich nicht von irgend einer Agentur abzocken).

WiWi Gast schrieb am 05.07.2023:

Gut, das mag deine Erfahrung sein - meine Erfahrung ist eine völlig andere. Wenn es wirklich stimmt und du aus den kleinen Mandanten eine gute Rendite herausholen kannst, Hut ab!

Ich mag das jetzt mal aus meiner Sicht eines angestellten Steuerberaters kommentieren:

Du hast das perfekt dargestellt. So läuft es bei mir auch und die Marge stimmt trotz maximal 10 Stunden je Woche im Nebenberuf. Einzig das Online-Werbungsthema würde mich noch näher interessieren, wie man das am besten angeht.

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