Habe Physik und Mathe studiert, daher hier mal meine 2 cents, rein aus meiner subjektiven Perspektive: Im Durchschnitt gesehen halte ich definitiv Mathe für schwerer als Physik, da Mathe in der Regel abstrakter ist und deutlich präzisere Arbeit erfordert. Andererseits ist der Arbeitsaufwand im Physikstudium durch das breitere Themenspektrum und die vielen Versuchspraktika in der Regel höher.
Das Schwierigkeitsspektrum bei Physik ist viel weiter gestreut, wenn man zB ausschließlich auswertungslastige Experimentalphysik (z.B. Hochenergiephysik) betreibt kann man gut damit durchkommen ab dem 2.-3. Mastersemester bis zum Ende der Promotion hauptsächlich zu coden. Nicht dass das keine Herausforderung ist, aber mit hinreichend Fleiß kann man da schon ziemlich gut durchkommen. Auf der anderen Seite gibts die abgedrehten Sachen in Theoretischer Physik , bei denen man für viele hoch abstrakte Dinge ein inuitives Verständnis enwickeln muss. Das setzt eine intellektuelle Kapazität voraus, die nur wenige Leute haben.
Mathe wird zumindest im Grundstudium dadurch potentiell etwas vereinfacht, dass man sich ein einfaches Nebenfach wählen kann welches bei den meisten Unis ein durchaus signifikates Gewicht hat, anders als in Physik. Dafür haben allerdings in den Kernmodulen die anspruchsvollen Teile wie Analysis oder Algebra ein relativ hohes Gewicht, die leichteren Themen wie Stochastik oder Numerik eher weniger, kommt natürlich auf Uni und Wahlpflichtbereich an. Das Grundniveau der Themen ist aber im Schnitt höher als in Physik.
Informatik hatte ich nur im Nebenfach, würde da behaupten dass es im Schnitt ungefähr auf einem Niveau mit Physik ist, allerdings mit weniger Ausreißern nach oben. Halte mich da aber nicht für wirklich qualifiziert das einzuschätzen.
An der Spitze der intellektuellen Hackordnung stehen für mich Algebraiker. Heisst aber nicht dass diese für Unternehmen mehr Value bringen, habe da im Beruf schon viele gesehen die eher damit beschäftigt sind Luftschlösser zu bauen. Auf der anderen Seite sind Ex-Physiker häufig extrem fit im Coden, was heutzutage überall gern gesehen ist.
Insgesamt also aus meiner Perspektive (als Durchschnitt zu verstehen):
Experimentalphysik << Angewandte Mathematik < Theoretische Physik < Abstrakte Mathematik.
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