Hallo alle zusammen

Ich wollte mir mal bei nem Thema über welches ich mir schon länger Gedanken machen paar Meinungen einholen.

Folgende Situation:
Ich bin derzeit Student an der Hochschule Karlsruhe im Studiengang "International IT Business" im zweiten Semester.
Das Studium wird aufgeteilt in Grundstudium (1-2. Semester) und Hauptstudium (3-7.) Semester. Dabei ist wichtig, dass an meiner Hochschule das Grundstudium nicht in die Bachelor-Note einberechnet wird sondern nur das Hauptstudium.
Unser Studiengang studiert zusammen mit den Wirtschaftsinformatikern die ersten 3 Semester(das heißt auch ich habe 3 Programmier Module, Datenbank Module etc.) und dann ab dem vierten Semester wird bei den Wirtschaftsinformatikern eher der Schwerpunkt auf Informatik gelegt, während bei meinem Studiengang der Schwerpunkt auf International Management gelegt wird.

Wie jeder weiß, sind die Informatik Module deuuuutlich schwerer als die Management Module, wodurch es wesentlich schwerer ist in WI einen sehr guten Bachelor Schnitt zu schaffen im Vergleich zu meinem Studiengang (Besonders weil ich im Hauptstudium fast nurnoch BWL / WI Fächer habe, während WIler sich weiter mit viel theoretischer Informatik befassen müssen und das alles in den Bachelor Schnitt zählt)

Um das in Zahlen auszudrücken: Ich denke wenn nach dem Grundstudium auf Wirtschaftsinformatik wechseln würde, würd ich einen Schnitt von 2,0-1,7 schaffen, während in International IT Business ein Schnitt von 1,3-1,4 locker möglich wäre (Habe alle Wirtschaftsmodule aus dem ersten Semester mit 1,0 abgelegt)
Nun ist meine Frage: Was ist wichtiger? Name oder Schnitt?

Den Studiengang International IT Business hab ich außer an meiner Hochschule noch nie gehört und habe deshalb sorgen ob es nicht die bessere Entscheidung wäre auf einen bekannten Studiengang zu wechseln. Andererseits werde ich nach meinem Bachelor sowieso einen Master in Wirtschaftsinformatik (oder ähnliches) machen wodurch mir hier eine bessere Bachelor-Note in die Karten spielen würde. Was würdet ihr machen?

Hey,

da du auch recht ausführlich warst, mache ich das einfach auch mal. Zu meinem Hintergrund: Ich habe einen M.Sc. in Wirtschaftsinformatik und arbeite seit zwei Jahren bei einer Big4 im Consulting mit Schwerpunkt Prozessdigitalisierung und -automatisierung. Ich bin in meiner Abteilung mit weiteren Kollegen für die Einstellung und Betreuung von Praktikanten und Werkstudenten verantwortlich und war auch in mehrere Bewerbungsprozesse für Festanstellungen involviert.

Zuerst mal zur HR-Sicht: Unsere Recruiter achten so weit ich weiß darauf, dass jemand einen Schnitt <= 2,5 pder 2,7 hat, alles andere sortieren sie aus (damit bist du in beiden Fällen save). Ansonsten achten sie darauf, dass der Studiengang irgendwie zur ausgeschriebenen Stelle passt und vielleicht noch, ob du an einer Fokus-Uni studiert hast (wenn nicht, ist das aber auch kein zwingendes Kriterium).

Zu unserer Abteilungssicht: Dein Schnitt ist uns ziemlich egal, ebenso wie die Regelstudienzeit. Was besonders wichtig ist sind deine berufsrelevanten Praxiserfahrungen durch Praktika oder Werkstudenten-Stellen - ohne diese Erfahrungen ist es selbst für ein Praktikum nahezu unmöglich bei uns reinzukommen.

Was den Studiengang angeht ist IT grundsätzlich gut, ich habe allerdings noch nie jemanden gesehen der gesagt hat "Geil, international Management, genau das brauchen wir"... So international sind die Anknüpfungspunkte in deutschen Unternehmen meistens gar nicht. Fokussier dich lieber auf das IT-Verständnis, wenn du gleichzeitig grob die Business Prozesse dahinter verstehst, ist das perfekt. Wir fahren da diesen Ansatz: Nach dem Studium noch einen Einkaufs-Prozess in einem Unternehmen zu verstehen und zu lernen ist kein Ding, das können wir jedem beibringen. Eine Schnittstelle zwischen einem E-Procurement System und einem ERP-System zu customizen und dafür in den Quellcode einzusteigen, kann dir später niemand mehr so leicht beibringen.

Zu meiner persönlichen Sicht: Ich habe die Erfahrung gemacht (bei uns in der Firma und auch bei meiner eigenen Stellensuche), dass Wirtschaftsinformatik ziemlich beliebt ist, und zwar ganz speziell im IT-Consulting. Wenn du die Chance hast, schlage ich vor das zu machen statt einen Studiengang, den es sonst nirgendwo gibt. Und auf gar keinen Fall dein Studium straight durchziehen ohne dir mal Zeit für 1-2 Praktika zu nehmen.

Generell ist IT nicht schwieriger als BWL, es stellt nur unterschiedliche Anforderungen. Ich habe z.B. neben meinem BWL-Diplom später nochmal Informatik studiert, mehr oder weniger aus Interesse, nicht für den Job, und habe dort mit weniger Aufwand bessere Noten gehabt. Wem ein gewisses logisches Denken in die Wiege gelegt gelegt wurde, der tut sich damit evtl. deutlich leichter als mit stupidem Auswendiglernen.

Ansonsten, zur eigentlichen Frage:
Nicht der Name des Studiengangs ist entscheidend, sondern die Inhalte. Wenn du z.B. ins Controlling möchtest und das nicht als Schwerpunkt gewählt hast, dann bist du oftmals draußen, egal im Rahmen welchen exakten Studiengangs das war.
Noten sind in einigen wenigen Bereichen wichtig, in den meisten "normalen" Jobs sollte eine gewisse Mindestanforderung erfüllt sein (z.B. nicht bei den schlechtesten 30%), alles andere ist dann relativ egal.

Name: Egal! Schnitt: Alles ;)

Schnitt: 80%
Name: 20%

Von meinen 20 Wald- und Wiesenhochschule-Kommilitonen haben es alle zu Banken, Big4, Großkonzernen und einer sogar zu McK geschafft. Der Schnitt war sicher bei 1,6.