GfK-Konsumklima November 2012 - Konsumlust weiterhin stabil
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im November uneinheitlich. Während die Konjunkturerwartung leicht zulegt, verzeichnen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung Verluste. Der Gesamtindikator prognostiziert für Dezember 5,9 nach revidiert 6,1 Zählern im November.
Anschaffungsneigung: geringe Einbußen
Im Gegensatz zur schwächelnden Einkommenserwartung ist die Konsumneigung weiterhin sehr hoch. Die Anschaffungsneigung muss im November, wohl auch als Folge der deutlichen Verluste der Einkommensaussichten, Verluste in Höhe von 4,5 Punkten hinnehmen. Dennoch bleibt das Niveau des Indikators mit 29,4 Zählern nach wie vor sehr hoch. Damit bewegt sich der Indikator seit mehr als zwei Jahren konstant in einem Korridor zwischen etwa 30 und 40 Punkten.
Diese ausgeprägte Stabilität beruht in erster Linie auf den positiven Arbeitsmarktzahlen. Die hohe Beschäftigung bändigt die Angst vor Jobverlust und fördert damit die Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere, werthaltige Anschaffungen. Auch die anhaltend moderate Inflationsrate stützt die Konsumneigung. Weiteren Rückenwind erhält die Kauflaune durch die schwache Sparneigung der deutschen Verbraucher. Das sehr niedrige Zinsniveau sowie die Verunsicherung durch die europäische Schuldenkrise sind keine guten Voraussetzungen, Spareinlagen zu bilden. Stattdessen tendieren die Konsumenten eher dazu, ihre finanziellen Ressourcen in werthaltige Anschaffungen zu investieren, als es den Banken zu überlassen.
Konsumklima: Aufwärtstrend ist gestoppt
Der Gesamtindikator prognostiziert für Dezember einen Wert von 5,9 Punkten nach revidiert 6,1 Zählern im November. Damit ist der Aufwärtstrend des Konsumklimas vorerst zum Stillstand gekommen. Trotz leichter Verluste bleibt das Niveau aber zufriedenstellend. Der private Konsum wird somit weiter seiner ihm zugedachten Rolle gerecht, wonach er eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur ist. Angesichts der Rezession in der Eurozone, dem wichtigsten Exportpartner Deutschlands, sowie weltweiter Schwächetendenzen werden die Ausfuhren vermutlich einen geringeren Beitrag zum Zuwachs des BIP leisten. Die Binnenkonjunktur und hier vor allem der private Konsum haben somit die wichtige Aufgabe, ein Abgleiten der deutschen Wirtschaft in die Rezession zu verhindern.
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