IW-Konjunkturprognose 2005 - Grund zum Optimismus
Nachdem das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den vergangenen drei Jahren brachgelegen hatte, winkt endlich der ersehnte Konjunkturfrühling. Im Jahr 2005 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 2 Prozent zulegen.
Außenhandel
Die schwungvolle Weltkonjunktur beschert den deutschen Unternehmen derzeit einen wahren Exportboom. In realer Rechnung werden die Ausfuhren 2004 um 10 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegen. Dies ist nach den Jahren 1997 (plus 11,2 Prozent) und 2000 (13,5 Prozent) der stärkste Anstieg seit 1991. Angetrieben wird der deutsche Exportmotor insbesondere von den Lieferungen nach Asien, Mittel- und Osteuropa sowie in die OPEC-Staaten. Auch mit den meisten westeuropäischen Handelspartnern und den USA machen die Deutschen weiterhin gute Geschäfte. Die Auftragseingänge aus dem Ausland deuten darauf hin, dass der Export weiter auf hohen Touren laufen wird. Im Juli und August 2004 konnten die deutschen Firmen ein fast 9 Prozent höheres Bestellvolumen von ausländischen Kunden verbuchen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Obwohl Weltwirtschaft und -handel 2005 nicht ganz die Drehzahl des laufenden Jahres erreichen, ist für Deutschland ein reales Ausfuhrplus von 51/2 Prozent drin. Der grenzüberschreitende Handel bleibt ein starker Wachstumspfeiler der deutschen Wirtschaft. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass der Exportanstieg im kommenden Jahr hinter die Zunahme des globalen Handels zurückfällt und Deutschland damit Weltmarktanteile verliert. Zudem bedeuten höhere Ausfuhren heute nicht mehr in dem Maße wie früher auch zusätzliche inländische Wertschöpfung. Denn die deutsche Wirtschaft bezieht für ihre Exportwaren zunehmend Vorleistungen aus dem Ausland der Importanteil der Exporte kletterte von knapp 30 Prozent im Jahr 1995 auf fast 40 Prozent 2002.
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