IW-Konjunkturprognose 2005 - Grund zum Optimismus
Nachdem das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den vergangenen drei Jahren brachgelegen hatte, winkt endlich der ersehnte Konjunkturfrühling. Im Jahr 2005 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 2 Prozent zulegen.
Investitionen
Die realen Ausrüstungsinvestitionen kommen allmählich wieder auf die Beine. Nachdem sie im ersten Halbjahr 2004 noch um 1,2 Prozent unter dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums lagen, steht für das Gesamtjahr ein leichter Zuwachs in Aussicht. Allerdings wird die Nachfrage nach Maschinen, Fahrzeugen und Produktionsanlagen immer noch um ein Siebtel unter dem Höchstwert des Jahres 2000 liegen. In 2005 dürfte die Investitionstätigkeit in Deutschland stärker anziehen vor allem weil die Exporterfolge die Ertragslage der Unternehmen verbessert haben, der Modernisierungsbedarf zunimmt sowie wegen der günstigeren Rahmenbedingungen im Zuge der Steuer- und Arbeitsmarktreform. All dies macht ein reales Plus bei den Ausrüstungen sowie den Sonstigen Anlagen von jeweils 5 Prozent möglich. Davon kann die Bauwirtschaft weiter nur träumen. Doch auch hier ist die Talsohle wohl endgültig durchschritten. Im Jahr 2005 dürften der fortgesetzte Aufschwung und der sich erholende Arbeitsmarkt die realen Bauinvestitionen nahezu das Niveau von 2004 erreichen lassen.
Privater Konsum
Die Bundesbürger zeigten sich in den letzten Jahren selten in Shopping-Laune. Schuld waren der Beschäftigungsrückgang, die ansteigende Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Unsicherheit über das künftige Einkommen. Nachdem die realen privaten Konsumausgaben in der ersten Jahreshälfte 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum abermals um 0,4 Prozent schrumpften, wird auch 2004 insgesamt kaum die Nulllinie erreicht. Belastet wird die deutsche Konsumkonjunktur derzeit zusätzlich von den höheren Ölpreisen sowie den gestiegenen Zuzahlungen im Gesundheitswesen. Entsprechend ließen die Verbraucher zuletzt so manchen Einkaufsbummel durch Warenhäuser und Boutiquen ausfallen. In den ersten acht Monaten des Jahres 2004 lagen die realen Umsätze des Einzelhandels durchschnittlich um 1,7 Prozent unter dem Wert des Jahres 2003. Im kommenden Jahr dürften die privaten Haushalte aber wieder spendabler werden ein reales Konsumplus von 1 Prozent ist möglich. Dafür sprechen z.B. die für 2005 geplante letzte Stufe der Steuerreform, die die Bundesbürger um etwa 6,8 Milliarden Euro entlasten wird, sowie die erwartete Trendwende am Arbeitsmarkt.
- Seite 1: IW-Konjunkturprognose 2005
- Seite 2: Außenhandel
- Seite 3: Investitionen und Privater Konsum
- Seite 4: Arbeitsmarkt