Berufseinstieg als Chemieingenieur - passende Einsatzgebiete, Stellen, Branchen?
Hallo,
ich mache nun bald meinen Abschluss in Chemieingenieurwesen (Master; TU; ~1,9) und habe auf den klassischen Ingenieurjob nicht nur keine Lust, sondern sehe dort auch nicht meine Stärken. Dies zeigte sich bereits im Bachelor. Ich habe es dann durchgezogen und wollte zum Master wechseln. Das ging dann aber nicht / nur unter sehr großen Aufwendungen. So habe ich mich entschieden den Master doch dort zu machen und entsprechende Veranstaltungen zu belegen. Ich habe bereits im Bachelor, aber verstärkt im Master Wiwi-Veranstaltungen belegt. (s.u.)
Mir wurde schon sehr häufig gesagt, dass ich so gar nicht dem "klassischen" Ingenieur entspreche und sehe mich auch überhaupt nicht so. So stört mich die Art und Weise des Arbeitens - zu detaillierte Arbeit ist nicht Meins. Ich arbeite lieber konzeptionell oder erstelle Analysen (wirtschaftl. / sozialer Art). Ich interpretiere schon gerne Ergebnisse und ziehe gerne Schlüsse daraus. Um herauszufinden was ich gerne machen möchte habe ich zahlreiche Praktika / Nebenjobs / Werkstudententätigkeiten gemacht:
- aktuell Masterarbeit: 2 Monate Praktikum + 6 Monate Thesis Großunternehmen (>200k MA, Energietechnik; Wirtschaftlichkeits- und Umweltanalyse eines chemischen Prozesses; gerade akuter Mitarbeiterabbau daher wahrscheinlich keine Möglichkeit der Übernahme; auch wenn kein Bock weil blöder Ort)
- Bachelorarbeit (Uni, Investitionsberechnung in chem. Anlagen)
- 1 Jahr Werkstudent DAX30 (Engineering, F&E-Management)
- 1+1,5 Jahr Tutor Strömungsmechanik (I+II)+ Thermodynamik(I+II)
- 2x2 Monate Praktika (Qualitätsmanagement, Produktionstechnik, Sicherheitstechnik)
- 6 Monate HiWi-Stelle (Technologiemanagement, Uni)
- 1 Jahr HiWi (Wissensmanagement, Uni)
- 1 Jahr HiWi (F&E-Management, Uni)
- 1,5 Jahre stellvertr. Teamleiter (Enactus)
- ehrenamtliche + sonstige Messetätigkeiten
- SAP CO-Zertifizierung, CAPM-Zertifizierung, dann noch eine ganze Menge anderes Zeugs
- sonstige Skills: VBA-Programmierung, LABview-Programmierung, ASPEN Plus (Simulationsprog. komplexer chemischer Prozesse), AutoCAD, Matlab
Werde nach der Masterarbeit erst einmal ins Ausland gehen (4 Monate, China, chem. Großindustrie). Dort werde ich mich wohl mit Logistik-/Produktions-/Wertschöpfungsketten beschäftigen und strat. Analysen schreiben.
Vor dem Studium
- 1 Jahr Bundeswehr
- 2 Jahre Abgeschlossene Berufsausbildung (techn. Ausbildung)
- 3,5 Jahre parallel zum Abitur/Ausbildung in Netzwerk-Cafe gejobbt und ziemlich viel Verantwortung gehabt (Bruder vom Chef)
Vertiefungen Bachelor: Lebensmitteltechnik, öffentl.+ privat. Recht, Managementmethoden
Vertiefungen Master: Aufreinigungsverfahren, Technologiemanagement, Investitionsrechnung, strat. Management, Patentrecht, Produktentwicklung und Biotechnologie
Ich denke das ich abgesehen von meinem Alter (30) ein akzeptables Profil besitze. Ich bin nun auf der Suche nach Stellen die eher meinem
wirtschaftlichen Profil entsprechen, doch habe ich das Gefühl immer in eine "Schublade" gesteckt zu werden. Was ich gerne machen würde sind: Wirtschaftlichkeitsanalysen, Portfolioanalysen, Investitionsrechnungen, Trendanalysen usw. Ich habe mich bereits mit zahlreichen Leuten aus "der Wirtschaft" unterhalten und der Grundtenor war: mach erstmal 5-10 Jahre Engineering und dann kannst du machen was du willst. Alleine wenn ich daran denke soetwas 1 Jahr zu machen, krieg ich schon einen am Kopf.
Nun meine Fragen:
- was denkt ihr generell über mein Profil?
- Welche Einsatzgebiete seht ihr für mich?
- In welchen Branchen kann ich das machen was ich kann und will?
- Nach was für Stellen muss ich konkret suchen?