In einigen Foren, bei Studis-online und auch hier sind die meisten der Meinung, dass ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur nur für Diplom/Bachelor Ingenieure möglich ist. Dieser Beitrag soll ein wenig aufklären und abgeschlossenen BWLern auf eine neue Perspektive aufmerksam machen.

Als einzige Hochschule in Deutschland bietet die Hochschule Mannheim ein Master of Science Programm Wirtschaftsingenieurwesen exklusiv für Diplom/Bachelor BWLer an. Die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester, Als Vertiefungsrichtungen werden "Produktionstechnik" und "Energietechnik" angeboten.

Das Programm hat in Mannheim schon 20jährige Tradition, der Studiengang wurde aber an die Bologna-Kriterien angepasst und führt nun nicht mehr zum Dipl. Wirtschaftsing (FH), sondern zum Master of Science, der dank Akkreditierung bei der ASIIN einem Unidiplom völlig gleichgestellt ist.

Die Reputation der HS Mannheim bei Personalern ist gut, im aktuellen WIWO Ranking, das auf einer Befragung von Personalern basiert, kommt sie im Fachbereich Wirtschaftsing. abermals auf den 5. Platz unter den FHs.

Wer also wie ich erst nach/während seines Studiums festgestellt hat, dass er/sie die Naturwissenschaften vermisst, für den ist dieses Programm eine gute Möglichkeit, die Studienlaufbahn an die eigenen Interessen anzupassen.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

ICh stelle mir gerade wirklich die Frage, wie in 4 Semestern der vollständige Ingenieurteil abgehandelt werden soll???? Physik, Mechanik, Konstruktionslehre, Elektrotechnik, Ingenieurmathematik etc.., der BWL Studiengang deckt natürlich die ganzen kaufmännischen Fächer ab, aber mich interessiert mal echt wie der Lehrplan der technischen Fächer in diesem Studiengang aussieht

Kannst Du entpsrechende Informationen mal verlinken, ich würde das gerne mal mit eigenen Augen lesen.....

[%sig%]

Meintest Du diese Hochschule hier? Ich vermisse zwar einige Fächer, aber es sieht schon relativ ordentlich strukturiert aus.

http://www.fh-mannheim.de/studium/Fb_W/zulassung.html

Masterstudiengang
Für die Zulassung zu diesem Studiengang müssen alternativ folgende Bedingungen erfüllt sein:

Abschluss eines akkreditierten oder inhaltlich die deutschen Rahmenordnungen für Diplomprüfungen erfüllendes Studium der Betriebswirtschaftslehre von mindestens drei Jahren Dauer. Dieses Studium muss mindestens mit der Gesamtnote "Gut" (2,5) abgeschlossen worden sein.
Da der Studiengang deutschsprachig ist, sind gute deutsche Sprachkenntnisse unerlässlich. Diese sind im Regelfall durch die DSH-Prüfung oder ein Äquivalent (z.B. TestDaF) nachzuweisen.
Der Nachweis einer praktischen Tätigkeit ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich.

[%sig%]

hört sich interessant an,
wie "gut" sollte der abschluss des bsc sein, um eine chance zum eintritt in den msc studiengang zu haben?
mfg

Hatte nicht gedacht, dass es sowas gibt...

Aber sag mal eins: Ist es wirklich möglich, innerhalb von zwei Jahren den technischen Teil eines Wirtschaftsingstudiums komplett nachzuholen, ohne dass es dann an wichtigen Grundlagen fehlt? Wird so ein AUfbaustudiengang BWL zu WIng denn überhaupt von der Wirtschaft ernstgenommen? Kann ja sein, dass die FH Mannheim für ihren normalen Diplom (FH) Studiengang hohes Ansehen genießt, aber muss das dann auch automatisch für diesen ungewöhnlichen Master gelten? Ich hab da so meine Zweifel.

Werbung ist doch was tolles.....
Ach ja, guck dir mal die Reputation in Wing von deiner Top-FH im CHE/Zeit-Ranking an.
Ich hoffe, dann schränkst du deine Prahlerei und deine Rankinggeschichten ein wenig ein.

http://www.fh-mannheim.de/bewerb/pdf_gifs/Bewerbung_master_w.pdf

Hier steht alles drinnen, was die interessiert.

Ich bin unter in diesem Programm derjenige mit der schlechtesten Gesamtnote (2,2), habe allerdings sehr viel AUslandserfahrung (Studium+Praktikum insg. 3/4 Jahr) und war gut in den mathematischen Fächern des BWL Studiums. Zum Sommersemester ist es einfacher da reinzukommen als zum Wintersemester, da weniger Bewerber.

Eine Chance hast Du also mit einem 2,0er Abschluss zum SoSe auf jeden Fall... Einfach mal bewerben, kostet ja nichts...

Hier gibts einen Überblick über die Studieninhalte:
http://www.wing.hs-mannheim.de/fbw/studieninteressierte/studienplaene/master/bewertung.gif
(mit der "lupe" einmal draufklicken, dann kann mans auch lesen)

Das CHe Ranking besteht zu 75% aus Studierendenurteil und zu 25% aus Professorentipp... also zu 0% aus Personalermeinungen und Bedeutung für die Praxis

...prahlen wollte ich aber wirklich nicht, nur informieren. Es tut mir leid, wenn der Eindruck entstanden ist. ...das man keinem Ranking wirklich trauen kann versteht sich ja wohl von selbst...

Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, bei dem Ton und der Selbstdarstellung, die oftmals hier herrscht, fällst Du sonst positiv auf.

Ich denke, im Masterprogramm für BWl-bac's. wird dann eben der Ing.-Stoff aus dem ehemaligen Grundstudium des ingenieurwissenschaftlichen Fachs vermittelt und der vertiefende Stoff nicht behandelt. Man gewinnt dadurch eine gute Einführung in die jeweilige Ingenieurwissenschaft, mehr braucht es meist für den späteren Beruf als Wirtschaftsing. auch nicht. Die späteren Aufgabengebiete werden wohl eher im Wirtschaftsbereich liegen. Für einen typ. Ingenieursjob werden die meisten Betriebe dann doch eher einen VollblutIng. nehmen.

Vielen Dank fuer den Hinweis & tollen Beitrag.. ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach so einem Studiengang. Habe selbst ein BWL Studium an der BA gemacht und würde nun gerne im Rahmen meiner Elternzeit einen Master machen. Hast Du auch noch Infos, wo es ggf. so einen Studium auch als Fernstudium angeboten wird? Als zukünftige Mami bin ich bzgl. des Studienortes leider nicht so flexibel (wohne ich München)

Leider gibt es (noch) keinen W.Ing Fernstudiengang für BWL-Absolventen. Da musst Du schon selber hin.
Allerdings: in Mannheim gibts keine Anwesenheitspflicht. Allerdings gibts im letzten Semester viele Projektarbeiten. Es besteht auch nur im ersten Semester der ZWang, an allen Prüfungen teilzunehmen, die für das Semester gedacht sind. Danach kannst DU DIr selbst kurzfristig aussuchen, ob Du nun eine Prüfung mitschreibst oder soch lieber auf später verschiebst. Maximale Studiendauer: 3 Jahre; Regelstudienzeit: 2 Jahre.

HS Mannheim ist als Familienfreundliche Hochschule ausgezeichnet worden...

Ob das nun wirklich mit Kind vereinbar ist... keine Ahnung. Hängt von Dir ab. (Ich war dieses Semester fast gar nicht in der FH und hab die Prüfungen trotzdem immerhin bestanden, bin aber auch so ein spezieller Kandidat ;-) )

Der Master WIng der auf einem nicht-technischen Bachelor ansetzt ist nicht sehr angesehen. Du machst viel weniger Technik als jemand der mit einem Bachelor Wing+Master Wing gemacht hat. Besser direkt in einem guten BWL-Master einsteigen oder einen Bachelor in Ingenieurswissenschaften machen.

Ich finde es gerade sinnvoll, zuerst BWL zu studieren.

Ein Unternehmen muss schließlich auch zuallererst betriebswirtschaftlich denken und erst dann technisch.

BWL:
Wer ist der Kunde? Was sind seine Bedürfnisse? Wie erfülle ich diese Bedürfnisse zielsicher und welche Qualitätsmerkmale des Produktes sind dafür erforderlich? Wie setzen wir uns von der Konkurrenz ab?
etc.

Technik:
Produktentwicklung (und zwar nach genau den oberen Gesichtspunkten), Prototyp erstellen und testen, Produktionsvorbereitung, Kapazitätsplanung und schließlich Fertigung, etc.

Wenn ich zuerst Ingenieurwesen studiert hätte, wäre mein Anspruch technische Perfektion und nicht das Treffen von Kundenbedürfnissen.

Ansichten mögen zwar verschieden sein, aber irgendwie empfinde ich es als Blödsinn zuerst BWL zu studieren und ein Schmallspuring Studium dort dran zu hängen..

Sicherlich ist betriebswirtschaftliches denkenüberall gefordert. Aber es gibt auch große Unternehmen in denen man Fachbateilungen in Kaufmännischen und Technischen Bereich spaltet und da wird sicherlich nicht der BWLer in die Ing Abteilung hüpfen und umgekehrt. Daher ist dieses Halbes und Nichts Ganzes eigentlich nicht Erstrebenswert.

Entweder man studiert Naturwissenschaften Ing. oder man studiert BWL. Wenn man zwitter aus dem beiden werden möchte studiert man Wirtschaftsingenieurswesen.

Der Standortvorteil Deutschland liegt in seiner hohen Qualität und Technischen Perfektionsbestreben. Deswegen waren wir mal nicht Umsonst Exportweltmeister. Deutsche Produkte sind im Ausland genauso gerne gesehen wie die Deutschen Ingenieure oder Deutschen Manager.

Der Threadstarter wollte hier informieren, das man als Bachelor BWL seinen Master in W-Ing machen kann.

Wer ist der Kunde? Was sind seine Bedürfnisse? ist doch eher Vertriebsangelegenheit oder etwa nicht?

Klar ist das Vertriebs- bzw. Marketingangelegenheit.
Aber das sind ja auch - in Industriekonzernen - klassische Einsatzbereiche für Wirtschaftsingenieure.
Mir ist klar, dass ich mit meinem Aufbaustudium niemals in der Entwicklung oder Konstruktion tätig sein werde, will ich auch gar nicht. Hätte ich dieses Ziel gehabt, hätte ich Maschinenbau oder Elektrotechnik studiert.

Tatsächlich gehen meine Interessen in Richtung Energiehandel/Contracting oder Vertrieb/Einkauf/Marketing. Natürlich würde das mit einem BWL-Master auch gehen, ich halte aber eine gewisse Kenntnis technischer Zusammenhänge für unerlässlich, wenn man z.B. als Verkäufer oder Einkäufer glaubhaft auftreten will. Hier reicht eine öberflächliche Kenntnis und das ungefähre verstehen wie das Produkt funktioniert und wie es gebaut wird völlig aus. Dieses grundsätzliche Verständnis würde mir abgehen, wenn ich BWL als Master weiterstudiert hätte.
Eben für die genannten speziellen Bereiche halte ich ein nachgelagertes technisches Aufbaustudium für absolut sinnvoll, völlig unzureichend ist es natürlich wie gesagt für Entwicklung, Konstruktion, etc.

Hallo, der davor nochmal :-).

eine gesunde Portion über den Tellerand zu blicken ist natürlich immer ein Erstrebenswerter Grund eine Technische Ausbildung anzufangen. Aber der Themeninhalt des Master ist allenfalls das Grundstudium einen Ings und das ist im Abstrakten gesehen denke ich nicht wirklich das, was Du erlangen möchtest.
Du lernst das Berechnen der höheren Mathematik, verstehts warum Balkenkonstruktionen nicht gleich brechen, kannst eine Technische Zeichnung lesen und erhälst den Backround warum der Stahl rostet oder warum man einige Elektronische Bauteile in der Grundsschaltung verwendet. Aber die Verknüpfung des Ganzen lernst Du erst im Hauptstudium (was der Master nicht macht).
Wenn man als Verkäufer oder Einkäufer kompetent auftreten will, reicht es auch aus, mal 3-4 Wochen in der Technischen Abteilung als Praktikant mitzulaufen alternativ würde ich dazu entweder den Technischen Betriebswirt empfehlen (örtliche IHK oder Handwerkskammer). Ich hab 10 Jahre als Techniker im Außendienst meine Brötchen verdient und sitze nun als Technischer Referent als Kontaktperson für den Vertrieb und Kunden im Innendienst. Defakto weil sich herausgestellt hat, dass das Halbwissen (auch mit technischer Ausbildung) immer wieder zu Verärgerung unserer Kunden geführt hat.
Unser Vetrieb hat jederzeit die Gelegenheit einige Tage in der Produktion mitzulaufen und sich mit den erfahrenen Kollegen zu unterhalten. Oder wenn es konkreter wird in einer Telefonkonferenz den Techniker bitten, die Fragen des Kunden aus technischen Blickwinkel zu durchleuchten.....

Da Du aber Master of Science machen möchtest wünsche ich Dir bei diesem Aufbaustudium viel Erfolg.

Danke dafür, auch wenn ich Deine Ansicht nicht teile.
Meine Entscheidung steht auf jeden Fall fest, sofern mich die in Mannheim haben wollen. Alles Gute weiterhin!

Hallo zusammen,

nun ist die vorige Diskussion schon eine Weile her und ich bin ebenfalls auf der Suche nach einem Master Studienplatz Ingenieurwesen, gibt es mittlerweile noch weitere Hochschulen/Unis, die so etwas für Leute mit BWL-Bachelor anbieten ? Infos wären super !!

MFG
Hannes

Klaro, ganz viele sogar. Solltets allerdings dann noch den Bachelor im Ing. Bereich gemacht haben. Ganz ehrlich, nix gegen BWL, aber es ist ein meilenweiter Unterschied zwischen BWL und Ing-Wesen. Habe beides studiert, BWL ca. 30% Aufwand Ing. ca. 70% Aufwand.

Und es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Theoretischer Physik
und ING Fächer .Dagegen ist ING total simpel .

Hast du beides studiert?

Immer diese pubertären Vergleiche...

Lounge Gast schrieb:

Und es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen
Theoretischer Physik
und ING Fächer .Dagegen ist ING total simpel .

Warum soll Ing dagegen total simpel sein? Viele von uns sind später in der Physik gelandet. Natürlich schauen die auf die praktisch orientierten Ings herab ;), aber schwerer? Ich würde sagen anders. Ich habe oben auch nur gesagt das es aufwandsmäßig ein Unterschied war.

Naja, ich würde trotzdem behaupten das Ing in DLand eher zu den schwereren Fächern gehört.

Warum soll Ing dagegen total simpel sein? Viele von uns sind später in der Physik gelandet. Natürlich schauen die auf die praktisch orientierten Ings herab ;), aber schwerer? Ich würde sagen anders. Ich habe oben auch nur gesagt das es aufwandsmäßig ein Unterschied war.

Naja, ich würde trotzdem behaupten das Ing in DLand eher zu den schwereren Fächern gehört.