Nobelpreisträger für Wirtschaft 2002
Der Nobelpreis für Wirtschaft ging 2002 an die Ökonomen Daniel Kahneman und Vernon L. Smith für die Anwendung psychologischer Forschungsergebnisse auf Entscheidungen unter Unsicherheit und den Einsatz von Laborexperimenten zur Analyse von Marktmechanismen.
Psychologische
Wirtschaftswissenschaft
Daniel Kahneman hat Einsichten aus der
psychologischen Forschung in die wirtschaftswissenschaftliche Analyse
integriert und dadurch das Fundament für ein neues Forschungsgebiet
gelegt. Kahnemans wichtigsten Resultate berühren das
Entscheidungsverhalten bei Unsicherheit, wo er aufgezeigt hat, wie
Entscheidungen systematisch von den Vorhersagen der traditionellen
wirtschaftwissenschaftlichen Theorien abweichen kann. Zusammen mit dem
1996 verstorbenen Amos Tversky hat er eine Alternative, die prospect
theory, entwickelt, die dem beobachteten Verhalten besser entspricht.
Weiterhin hat Kahneman aufgeklärt, wie Entscheidungen unter Unsicherheit
heuristische Abkürzungen nehmen können, die systematisch von den
grundlegenden Sätzen der Wahrscheinlichkeitslehre abweichen. Seine
Arbeiten haben eine neue Generation von Forschern in der Volkswirtschaft
und Finanzwissenschaft inspiriert, die die ökonomische Theorie mit
Einsichten aus der kognitiven Psychologie um menschliche Motive bereichert
haben.
Experimentelle Wirtschaftswissenschaft
Vernon L.
Smith hat das Fundament für das Forschungsgebiet experimentelle
Wirtschaftswissenschaft gelegt. Smith`s Beitrag ist sowohl methodologisch
als auch substantiell. Er hat eine Reihe experimenteller Methoden
entwickelt, die den Standard für Laborexperimente in der
Wirtschaftsforschung gebildet haben. In eigenen Experimenten hat er
empirisch die Bedeutung alternativer Marktinstitutionen nachgewiesen; z.B.
welchen Preis ein Verkäufer aufgrund der Wahl der Auktionsform erwarten
kann. Smith ist auch in die Bresche gegangen, um das Laboratorium als
einen Windtunnel zu benutzen, wo Spielregeln für neue Märkte z.B.
deregulierte Elektrizitätsmärkte im Labormilieu getestet werden, ehe sie
in der Praxis angewendet werden. Seine Einsätze haben entscheidende
Bedeutung gehabt, um Experimente zu wichtigen Werkzeugen in der
empirischen wirtschaftswissenschaftlichen Analyse zu machen.
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Nobelpreisträger für Wirtschaft 2002
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Psychologische und Experimentelle Wirtschaftswissenschaften
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