ZEW-Umfrage zum Aktienmarkt 2005
Finanzmarktexperten erwarten moderate Kurszuwächse beim Dax im nächsten Jahr
ZEW-Umfrage zum Aktienmarkt 2005
Mannheim, 16.12.2004 (zew) - Mit einem Anstieg um rund fünf Prozent im
laufenden Jahr konnte der Deutsche Aktienindex (Dax) die deutlichen
Kursgewinne des Jahres 2003 von etwa 30 Prozent nicht wiederholen. Auch im
kommenden Jahr werden die Kursgewinne beim Dax moderat ausfallen, so das
Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW), Mannheim, im Rahmen des ZEW Finanzmarkttests im Dezember unter 252
Finanzanalysten und institutionellen Anlegern.
Im Durchschnitt rechnen die vom ZEW befragten Experten mit einem
Dax-Niveau von rund 4.500 Punkten bis Ende des Jahres 2005. Eine Mehrheit
von 54,7 Prozent erwartet Indexstände zwischen 4.400 und 4.800 Punkten zum
Jahresschluss 2005. Die große Bandbreite der von den Experten abgegebenen
Punktprognosen, die von 2.600 bis zu 5.750 Punkten reichen, zeigt
allerdings, dass sehr unterschiedliche Erwartungen bezüglich der weiteren
Entwicklung am Aktienmarkt bestehen.
Als favorisierte Anlageregion im Jahr 2005 haben die Experten Europa
ausgemacht. Hier würden sie 56,4 Prozent ihrer Aktienanlagen investieren,
davon 21,3 Prozent in Deutschland, 8,6 Prozent in Großbritannien und 26,5
Prozent im übrigen Europa. Aber auch Japan und einige Schwellenländer
scheinen aus Expertensicht lohnend. So würden die Experten in Japan und
China mit 10,6 beziehungsweise 7,8 Prozent zusammen mehr investieren als
in den USA (17,7 Prozent). Bereits recht hohe Bewertungsniveaus am
amerikanischen Aktienmarkt und ein tendenziell weiter abwertender
US-Dollar könnten dazu führen, dass Anleger in den USA im kommenden Jahr
nur eine unterdurchschnittliche Rendite erwirtschaften.
Wer in Anleihen investiert, sollte im Jahr 2005 vor allem auf kurze und
mittlere Laufzeiten setzen, da sie das beste Chance-Risiko-Profil bieten.
Die Experten empfehlen jedenfalls, fast 80 Prozent der Anleiheengagements
in Anleihen bis zu einer Restlaufzeit von maximal sieben Jahren zu halten.
Trotz der historisch niedrigen Zinsen bieten kurz- und mittelfristig
laufende Anleihen vergleichsweise hohe Renditen und sind wegen ihrer
geringen Kursverluste bei Zinserhöhungen attraktiv. Lang laufende Anleihen
hingegen bieten kaum höhere Zinsen am Markt als Kurzläufer und verbuchen
erhebliche Kursverluste, wenn die Zinsen wieder steigen sollten. Wenn
daher nicht sicher ist, dass lang laufende Anleihen bis zur Endfälligkeit
gehalten werden, sollte von ihnen Abstand genommen werden.
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