spannend, spannend. Danke.
Also ich möchte gerne daraus etwas mitnehmen damit ich beim nächsten Mal sofort Bescheid weiß, ich meine wenn Dinge der Tatsache entsprechen, dann ist Kritik ja vollkommen in Ordnung aber sollte das eine 3 sein, dann ist es in dem Bereich absolut inakzeptabel und gleicht einer Frechheit. Wenn Fakten unter subjektiver Wahrnehmung eingeordnet werden können, ja wo kommen wir dann hin. Ernsthaft, für mich ist diese Zeugnissprache auch wieder ein Thema wo ich mich frage "wieso regelt man das so?". Von Transparenz, Direktheit und Rückgrat ist das für mich wieder weit entfernt. Dieses stetige verblümte Darstellung hilft doch keinem, wieso kann man nicht gerade heraus zu den Dingen stehen die man kritisch betrachtet besonders wenn man sagt, "Herr X, dass wird ein gutes Zeugnis."
Ich gehe davon aus, dass die Wertung in einem ganzen Satz erfolgt(?).
Ich möchte gerne die einzelnen und "wichtigsten" Bewertungen aus dem Zeugnis 1) entnehmen um anhand der Superlativ- und Temporalregelung die Systematik zu verstehen.
x besitzt gute Fachkenntnisse, die er jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte.
= Der erste Teil ist eine 3 wird aber im Verlauf des Satzes durch "jederzeit" auf eine 2 aufgewertet, "zielgerichtet" interpretiere ich als nicht standardmäßig und somit als positiv.
Resultat=2
Aufgrund seiner ausgeprägten Analysefähigkeiten und seiner guten Auffassungsgabe war er jederzeit in der Lage auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen und schnell gute Lösungen zu finden.
= "ausgeprägte" Analysefähigkeit, hier gehe ich von einer Ernsthaftigkeit im Kontext des Zeugnisses aus und werte "ausgeprägt" stärker betont als gut, wobei gut einer 3 entspricht. Somit wäre es die Benotung =2
=gute Auffassungsgabe, nehme ich es streng ohne Kontext zum Satz entspricht es der Note 3 ( kann man ja schon persönlich nehmen, nach dem Motto "war echt nicht die hellste Kerze" *schmunzel )-Benotung=3
=Der dritte Teil startet mit "jederzeit" und werte ich als gut, nur wird dieses "jederzeit"anscheinend nicht im Kontext zu"gute Lösungen" gesehen. Daraus entnehme ich, dass ein Temporaladverb DIREKT in ummittelbarer Nähe der Bewertung stehen muss (?). Das Wort "schnell" hat keine positive Auswirkung und wird als Standard gesehen (?).
Benotung = 2-3
Auch in Situationen mit großem Arbeitsaufkommen erwies sie/er sich immer als in hohem Maße belastbar.
= Hohes Maß bewerte ich als Standard (?). Eine 1er Benotung wäre stets im höchstem Maße (?) Benotung =3 (wenn dem so ist wäre das die zweite kritische Behauptung, aber ok)
Alle Aufgaben führte sie/er selbstständig, sorgfältig und planvoll durchdacht aus.Sie/ Er agierte stets ruhig, überlegt, zielorientiert und präzise. Dabei überzeugte sie/er sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. X war in hohem Maße zuverlässig.
= "selbstständig" ist nicht eingeschränkt, jedoch auch nicht gesteigert. Dementpsprechend eine 3. Der zweite Teil startet mit "stets" und werte ich als 2. Der dritte Teil "Überzeugte in qualitatitver und quantitativer Hinsicht" hier entnehme ich, dass beim Fehlen eines der Attribute es als negativ gewertet werden würde. Zumindest, sollte die Tätigkeit messbar sein. Im hohen Maß zuverlässig werte ich wieder als nur befriedigend. Benotung =3+
Für alle auftretenden Probleme fand sie/er ausnahmslos gute Lösungen. Die Leistungen von x haben jederzeit und in jeder Hinsicht unserer volle Anerkennung gefunden.
="ausnahmslos" empfinde ich als Steigerung genau so wie "jederzeit" Dementsprechend wird die Leistung mit 2 bewertet
Benotung =2
X verlässt unser Unternehmen mit dem "Datum" auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies, weil wir mit ihr/ihm einen guten Mitarbeiter verlieren.
=Bedauerungsformel sehe ich als Standard an (?)
Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen und wünschen ihr/ihm für die Zukunft beruflich und privat weiterhin viel Erfolg und alles Gute
= stets gute Leistung sehe ich wie stets zu unsere vollen Zufriedenheit an.
Benotung 2
="weiterhin beruflich und privat alles Gute" sehe ich als positiv an, da es für mich bedeutet, dass man schon (weiterhin) erfolgreich war
Benotung 2
Ergebnis = 6*2 (rechnet man das Verhalten mit ein) & 4*3 = 2,4 Endbenotung und somit eine 2-
Was mich jetzt "bekümmert" ist, dass eine 3 als nicht normgerecht bewertet wird und dementsprechend finde ich es schwer, selbst eine 2- als gut anzusehen. Ich meine, was muss man denn für eine 1 machen? Geschäftsbereiche neu entwickeln, effiziente Prozesse erstellen? Wenn ja, ok verstehe ich. Aber mal ernsthaft, ich sehe in meinem weitem Umfeld kaum jemanden der dies wirklich vollbringt "als wäre es die Norm". Wenn ich dann lese, dass 85% eine 1 oder 2 bekommen, dann müssten Unternehmen ja schon reine Efiizienzmaschinen sein.
Ich glaube ich mache mir da auch "relativ" viele Gedanken, weil ich eine perspektivische Trainee Stelle aus absolut intrinsischer Überzeugung beendet habe ohne im Anschluss direkt was Neues zu haben (Ich möchte die Richtung wechseln). Das wird vermutlich auch einen faden Beigeschmack haben.
Ich danke euch & schönes Wochenende
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