Erfahrungsbericht Auslandsstudium in Schweden: Universität Växjö
Der BWL-Student Martin Dreyer aus Duisburg berichtet von seinem Auslandsstudium in Schweden an der Universität von Växjö.
Anreise, Orientierung und Kurse
Nach einer doch recht stressigen Zeit mit VWL als Grundstudiums-Abschlussklausur Anfang August und gleichzeitiger Vorbereitung auf mein Auslandssemester saß ich Mitte August mit Gepäck und Fahrrad im Zug Richtung Norden. Der Empfang an der Universität in Växjö war herzlich und wohlorganisiert. Mir wurde ein Zimmer im Studentenwohnheim zugewiesen und das Programm der Orientierungswoche überreicht. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass die ersten Tage nicht gerade einfach waren. Mit wild zusammengewürfelten Menschen verschiedenster Nationen im Korridor des Studentenwohnheimes in Kontakt treten zu müssen, war für mich zunächst nicht gerade einfach. Zudem kam anfangs die fehlende Praxis der Kommunikation in Englisch hinzu. Diese Last trug ich durch die ersten zehn Tagen Orientierungswoche mit, in der ansonsten über alles Wesentliche sehr gut informiert wurde. Dann wich langsam sowohl bei mir als auch bei den anderen die anfängliche Schüchternheit. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine Atmosphäre und eine Art von Zusammenleben, welche ich wohl nie in meinem Leben wieder vergessen werde.
Direkt im Anschluss an die Informationen der Orientierungs-Woche folgten die ersten BWL-Vorlesungen. Mein Programm setzte sich aus vier verschiedenen Fächern zusammen (Organisation, Marketing, Unternehmensführung und Logistik), welche jeweils in vier Wochen einzeln und unabhängig voneinander unterrichtet und mit einer Gruppenarbeit und einer fünfstündigen Abschlussklausur in jedem Fach bewertet wurden. Ich war sehr überrascht, mit welchem Niveau und welcher Inhaltsfülle die Kurse der internationalen Studenten gehalten wurden. Auf der einen Seite bedeutete dies, dass für das Bestehen der Prüfungen ein wirklich hoher Lernaufwand erforderlich war. Auf der anderen Seite habe ich dafür eine Menge in der Betriebswirtschaft gelernt und die einzelnen Kurse waren wirklich interessant.
Leider erforderte es erhebliche Anstrengungen, um die Lehrstühle in Duisburg dazu zu bewegen, mir meine Studienleistungen anzuerkennen. Für mich bedeutete dies etliche Male zur Universität zu fahren und mit verschieden Leuten zu verhandeln. Nach einigen Misserfolgen bekomme ich nun doch einige von meinen Prüfungsleistungen aus Växjö anerkannt.
Als ein zusätzliches Angebot bestand die Möglichkeit, an einem Schwedischkurs für Anfänger teilzunehmen. Ich nahm dieses wahr, und obwohl die Belastung teilweise wirklich doppelt war, entwickelte sich eine interessante Seminar- und Arbeitsatmosphäre, zumal die Aufgabe darin bestand, eine fremde Sprache in Englisch erlernen.
- Seite 1: Vorbereitungen
- Seite 2: Anreise, Orientierung und Kurse
- Seite 3: Leben und Ausflüge
- Seite 4: Fazit