Erfahrungsbericht Auslandsstudium in Schweden: Universität Växjö
Der BWL-Student Martin Dreyer aus Duisburg berichtet von seinem Auslandsstudium in Schweden an der Universität von Växjö.
Leben und Ausflüge
Natürlich müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde, mein ganzer Aufenthalt in Schweden habe sich ausschließlich um das Studium gedreht. Alleine schon der Alltag war ein aufregendes Abenteuer. Da waren beispielsweise die unzähligen gemeinsamen Mahlzeiten, die in der Gemeinschaftsküche gebrutzelt und dann bei lebhaften Diskussionen gemeinsam verspeisst wurden. Oder die internationalen Fußball-Partien, in denen man sich mit dem Rest der Welt messen konnte. Oder das Zusammensitzen und Lachen über die kleinen und großen Dinge im Leben eines Ausländers in einem fremden Land mit schüchternen, gerne über den Durst trinkenden, hübschen aber vor allem freundlichen Schwedinnen.
Eine wirklich wunderbare Sache, die wir internationalen Studenten in regelmäßigen Abständen selbst organisiert haben, waren auch die mehrtägigen Ausflüge durch ganz Skandinavien. Das Reisen ist in Schweden für Studenten wirklich preiswert. So sind wir mit Mietautos, Mietbussen, Zügen und Flugzeugen nach Öland, Stockholm, Göteborg, Oslo und an den Polarkreis gereist. Bei diesen Trips konnte ich die Freundschaften noch weiter vertiefen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben und Dinge erleben, die witziger und aufregender nicht seien können. Genannt seien beispielsweise ein unfreiwilliger Aufenthalt in einen Fünf-Sterne-Hotel in den norwegischen Bergen für 20 EUR p.P., wo wir uns mit unserem Minibus total verfahren hatten oder eine Husky-Schlitten-Tour in Nordschweden. Des weiteren haben wir natürlich auch eine Menge gefeiert. Die Universität hat drei eigene Studentenpubs bzw. -diskotheken, wo man zu noch halbwegs akzeptablen Preisen auch mal ein oder zwei Biere trinken konnte. Ein mehr oder weniger gutes Bier im staatlichen Alkohol-Laden, der das absolute Monopol auf Getränke mit mehr als 3% hat, kostet ansonsten gut und gerne 1,50 Euro. In einer Kneipe ist man häufig erst ab 5 Euro pro Schlabber-Bier dabei. Aber man kann auch hier von den Schweden dazulernen, so zum Beispiel wie sich eine Sauna betriebswirtschaftlich für diese Problematik nutzen lässt.
Die Zeit verging durch all diese Dinge wirklich wie im Fluge. Alle Bedenken, die Zeit sei zu lange und ich würde vielleicht Langeweile oder Heimweh bekommen, stellten sich als absolut unbegründet heraus. Englisch spreche ich mittlerweile fast fließend. Auch die Klausuren und Gruppenarbeiten habe ich ohne größere Schwierigkeiten bewältig, durch die ich am Ende auch ein hervorragendes Zeugnis und einen guten Zusatz für meinen Lebenslauf erhielt. Als dann das Ende des Aufenthaltes immer näher rückte, stand so ziemlich jedem von uns Internationalen die Trauer darüber, dass alles schon vorbei ist und der Alltag im Heimatland wieder vor der Türe stand, ins Gesicht geschrieben.
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