Erfahrungsbericht: Auslandsstudium in Schweden
Auf ins Land der Elche! - Der kleine Wegweiser für ein Studiensemester in Schweden. Vom Tandemrennen bis zur Gründung einer virtuellen Unternehmensberatung war alles inklusive.
Die Old Firestation
In der ehemaligen Feuerwache waren auf über 3 Etagen 40 Austauschstudenten untergebracht. Zu jeder Etage gehörte eine große Küche und ein Aufenthaltsraum. Fernseher, Dartscheibe, Spielesammlungen, Sauna und ein riesiger Garten erinnerten an ein Paradies. Es ließ sich immer ein Gesprächspartner finden, und es wurde so manche heiße Diskussion geführt. Intensiver kann interkultureller Austausch kaum sein.
Backgammon - eine Frage der Ehre
Am Wochenende hatte jemand ein Schachturnier organisiert, das sich über Wochen hinzog. Ebenso beliebt war in der Old Firestation das Backgammon. Besonders gerne spielte ich mit Sachel. Backgammon ist in Georgien der Volkssport Nr. 1. Dementsprechend engagiert ging er an die Sache heran. Immer wieder wurden die Würfel in einer mir unbekannten Sprache beschworen. Mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung war ich aber auch gut im Rennen. Sachel fühlte sich durch jede Niederlage zutiefst in seiner Ehre verletzt. Hier war es immer besonders wichtig, direkt eine Revanche zu gewähren und möglichst zu verlieren.
Tortillas vom Feinsten und Picknick bei Regen
Highlight des Tages waren immer die Kochorgien. Ich war in der glücklichen Lage, direkt neben zwei spanischen Mädels zu wohnen. Diese kochten für ihr Leben gerne und schienen die größte Freude daran zu haben, wenn es anderen schmeckte. Einige Jungs waren von zu Hause gewohnt, dass Kochen, Spülen und Waschen eher etwas für die Frauen ist. Wer beim Spülen nicht mit einstieg, war der erste, der bei der Gemeinschaftsküche mehr oder weniger freiwillig ausstieg. Wie heilsam Hunger sein kann! Als eine Geburtstagsüberraschung ins Wasser zu fallen drohte, wurde das geplante Picknick kurzerhand in unseren Aufenthaltraum verlegt. Auf einigen Decken wurden alle Köstlichkeiten und ein paar Blumen ausgebreitet. Alle saßen beisammen, und wir unterhielten uns angeregt. Ein Moment intensivster Unbeschwertheit.
So tanzten wir auf dem höchsten Turm der Feuerwache
Die alte Feuerwache war bekannt für ihre legendären Partys. Doch dann wurde renoviert. Rund um die alte Feuerwache zogen sich Baugerüste. Da war es wenig verwunderlich, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand vor dem Zimmerfenster vorbeiturnte. Die Baugerüstakrobatik fand ihren Höhepunkt auf einer Party, bei der stets etwa 200 Leute auf und um die Feuerwache herumkletterten.
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