Erfahrungsbericht Auslandsstudium in den USA: Eugene, Oregon 2
Frank Bode, Wirtschaftsstudent aus Stuttgart, berichtet über seinen Aufenthalt im Westen der USA.
Oregon und Eugene
Eugene ist eine sehr nette und auch recht hübsche Studentenstadt, ideal gelegen, nicht zu weit von Portland weg (2 Stunden) und nicht zu weit von San Francisco (7 bis 8 Stunden). Die herrliche Küste ist etwa 100 km entfernt (in Florence) und die Skiberge zwischen 1,5 und 3 Stunden. In den Moorgebieten des Willamette River gibt es tolle leicht getorfte und unterschotterte Joggingwege, auf denen man sehr gelenkschonend Laufen gehen kann und nicht wie auf den deutschen Rindenmulch-Joggingwegen, die ich von der Bundeswehr kannte, mit Gelenkverletzungen durch Umknicken rechnen muss.
Das Recreation Center der Uni (Sportpalast) sucht seinesgleichen in Deutschland, und das Hayward Field sichert Leichtathleten gute und leicht zugängliche Trainingsmöglichkeiten. Allerdings gibt es hier keine allgemein zugänglichen Sportvereine, nur die Uni-Teams, die aber nur auf Leistungssport ausgerichtet sind und nur (talentierten) under graduates offen stehen. Im Recreation Center können Studenten der UfO kostenlos (ist bei den fees dabei) Krafttraining machen. Laufen, Schwimmen, Klettern, Basketball, Volleyball, Tennis, Fußball (Soccer) spielen sind ebenfalls möglich, dazu im Rahmen von Sportkursen Judo und Karate.
Der Campus in Eugene ist sehr schön und erinnert ein bisschen an altehrwürdige englische Hochschulen. Alles ist grün, der Park ist riesig und die Gebäude überwiegend alte historische Bauten. Dennoch gibt es auch schöne Neubauten, wie die Willamette Hall der Physiker oder die Oregon Hall der Verwaltung. Die Business School leistet sich auch einen 40-Millionen-Dollar-Neubau zwischen ihren beiden historischen Bauten. An Geld mangelt es an dieser Uni eigentlich nicht. Die Uni ist der Mittelpunkt der Stadt und der Hauptarbeitgeber. Alles lebt für die Uni und die Oregon Ducks. Da Eugene die älteste und erste (und auch beste) Hochschule Oregons besitzt, fühlt sich Eugene als so etwas wie die heimliche Hauptstadt des Bundesstaates. Zumindest ist es das geistige und intellektuelle Zentrum Oregons. Es hat sehr viel von Tübingen.
Ich habe noch vergessen, über Oregon Wine zu sprechen. Dieser ist hervorragend, vor allem der Weiße, aber auch teuer. Unter 5 oder 6 Dollar gibt es nichts, und die wirklich guten kosten schon 10 Dollar aufwärts pro Flasche. In einem deutschen Weinbuch habe ich mal gelesen, dass Oregon Wine billiger wäre als der California Wine , das stimmt aber nicht. Hier bekommt man sehr guten kalifornischen Wein, der deutlich günstiger ist als der Oregon Wine. Der Weißwein scheint das feuchte und kühle Klima in Oregon sehr zu mögen, denn er ist deutlich besser als der aus dem Napa Valley bei San Francisco.
Getting Settled in Eugene - Host Family
Das Wichtigste, um sich in Eugene ordentlich niederzulassen, ist, eine host family zu haben. Die University of Oregon hat ein sehr gut funktionierendes International Friendship Program, bei dem sich aufgeschlossene und hilfsbereite Familien aus Eugene melden, die bereit sind, internationale Austauschstudenten und -studentinnen für ca. eine Woche aufzunehmen und ihm bzw. ihr bei allem Möglichen wie Einrichten, Wohnung suchen usw. zu helfen und zu unterstützen. Unsere host families sind mit uns einkaufen gegangen, haben für uns Dinge transportiert und uns immer mal wieder zu diversen Aktionen wie Thanksgiving eingeladen. Dadurch sind wir sehr schnell echte Oregonians geworden, und »getting settled in Eugene« ist uns sehr leicht gefallen.
Fortsetzung in der nächsten Woche
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