Erfahrungsbericht Auslandsstudium in den USA: Los Angeles 2
Ingo Tributh und Tobias Wörmann verbrachten ein Jahr an der UCLA. Teil 2: Einschreibung, Studienverlauf, Kurse
Econ 188H Applications of Economic Theory: Growth Theory / Prof. Hansen
Tobias: Dieser Kurs beschäftigt sich mit Fragen der Wachstumstheorie und basiert auf neoklassischen Modellen, um langfristige Entwicklungen darzustellen, wie z.B. die industrielle Revolution in England. Wie der Titel des Kurses andeutet, ist der Ansatz von Prof. Hansen anwendungsorientiert. Es gibt Hausaufgaben, die die in den Vorlesungen besprochenen Modelle im Experiment verstehen helfen. Die Hausaufgaben umfassten neben mathematischen Teilen auch immer einen anwendungsorientierten Teil, der mit MS Excel bearbeitet werden musste. Diese Aufgaben waren zum Teil relativ arbeitsaufwändig und nicht immer ohne Tipps zu lösen. Die Modelle bestanden aus Differenzengleichungen, weshalb sich der Einsatz eines Tabellenkalkulation angeboten hat. Es gibt zwar ein Lehrbuch, aber es stellte sich als wenig relevant für den Kurs heraus, da im Buch die Modelle in Form von Diffentialgleichungen ausgedrückt werden. Der Kurs basiert ganz klar auf Vorlesungsmitschriften. Da Prof. Hansen die Modelle der Wachstumstheorie an der Tafel erläutert und darstellt, sind diese einfach anzufertigen. Die Endnote setzt sich aus 30 Prozent midterm, 50 Prozent final und 20 Prozent Hausaufgaben zusammen. Die jeweiligen Hausaufgaben sind gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf die jeweilige Klausur. Wenn man die Materie verstanden hat, sind die Klausuren sehr fair und gut zu meistern.
Ingo: Ein sehr mathematischer Kurs, wenn auch nicht abgehoben, so dass man sich gerade im ersten quarter erst einmal keine Sorgen um seine Englischkenntnisse zu machen braucht. Es werden verschiedene Modelle des Wirtschaftswachstums (meistens Cobb-Douglas) beleuchtet und anhand von Simulationen mit Excel (Hausaufgaben) ihre Aussagekraft über Auswirkungen bestimmer Parameter-Änderungen geprüft. Ich empfand den Kurs als durchaus interessant, wenn der Stoff auch teilweise etwas schnell und konfus (wilde Formeln auf einer kleinen Tafel) dargestellt wurde. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass Prof. Hansen vor seiner Tafel stand und mit seiner gerade entwickelten Formel erst mal nicht mehr weiterwusste. Nichtsdestotrotz scheint Prof. Hansen ein sehr netter Prof. zu sein, der auch auf Fragen immer gründlich eingegangen ist. Ich glaube, dass wir in unserer kleinen Runde (14 Leute) manchmal einfach nicht oft genug nachgehakt. Es war aber trotzdem möglich, im Nachhinein aus den Mitschriften dem Stoff zu folgen. Benotung: 50% final, 30 %midterm, 20% auf drei Hausaufgaben verteilt
PIC 40 - Programming for Internet & Multimedia / Prof. Dario Nardi
PIC steht für Program In Computing und bietet seitens der Mathematik Fakultät informatikbezogene Kurse außerhalb des hart umkämpften Hauptfaches Computer Science an, die sich hauptsächlich ums Programmieren drehen. Für mich ein äußerst interessanter Kurs, der die Grundlagen vermittelt für die heute von Firmen im E-Commerce-Sektor immer noch am häufigsten benutzte Skriptsprache Perl, in ihrer Kombination mit dem Protokoll CGI. Prof. Nardi, den man sonst eher für einen Studenten als für einen Professor halten würde, bringt den Stoff locker und witzig rüber. Es wird großen Wert auf die wöchtlichen, benoteten Projekte gelegt, deren Arbeitsaufwand der Grund dafür ist, dass dieser Kurs 5 units bzw. Kreditpunkte ausmacht. Benotung: final 30 Prozent, midterm 25 Prozent, 8 Projekte 35 Prozent, 5 Tests 10 Prozent.
Fortsetzung in der nächsten Woche