WiWi Gast schrieb am 29.05.2021:
Möchte dem Vorposter noch bedingt zustimmen. Grundsätzlich solltest du dich noch vor Beginn des Bachelors nicht zu sehr mit "Target-Mastern", etc. auseinandersetzen. Fang erst einmal an zu studieren ;).
Die Aussage hinsichtlich "geh an eine X-beliebige Hochschule" ist dennoch Quatsch. Es mag sein, dass dem Mittelständler im Nachbardoof herzlich egal ist, ob dein Abschluss an Uni oder FH erworben wurde. Anders sieht dies hingegen z. B. bei nicht wenigen Masterstudiengängen aus: So nehmen, soweit ich weiß, die meisten CH-Unis (darunter also auch HSG) meistens nur Uniabsolventen respektive gibt es eine geforderte Mindestnote für FH-Absolventen.
Andere Unis im Ausland schließen FHs gänzlich aus oder fordern Zusatzleistungen, etc.
In diesem Sinne kannst du auch "nur" mit einem FH-Abschluss alles erreichen - trotzdem würde ich nicht behaupten, dass dies keine Rolle spielt.
Das hat aber nichts speziell mit der deutschen FH zu tun, sondern mit dem Schweizer System. Die Schweiz hat auch FHs und da wird an der HSG von den eigenen Schweizer FHs 5,0 verlangt oder respektive eine 2,0 von einer deutschen FH. Ich kenne mich aus, da wir praktisch an der Grenze wohnen und gefühlt 1/5 meiner früheren Klassenkameraden einen Master in Zürich, Lausanne oder Umgebung gemacht haben. Die haben im Prinzip alle dual studiert oder FH Bachelor gemacht und sind dann für den Master an die Uni Zürich. Ohne Probleme.
Wie gesagt, meine Schwester war an einer Dualen Hochschule, danach im Master in Oxford/Cambridge/LSE und die haben nichts "extra" von ihr gewollt. Schau dir die Zulassungsbedingungen an, da ist nichts. Also wenn die Top 3 der UK-Hochschullandschaft, von einem dualen Bachelorabsolventen keine Extras wollen, dann weiß ich nicht, welche Hochschule überhaupt was verlangen sollte.
Ich würde meinen Master garantiert nicht darauf ausrichten, damit ich vielleicht bei 5 Arbeitgebern in GANZ Deutschland ein paar % mehr Chancen hab. Die schlechteren Noten, der größere Stress und die Extrakosten sind das Ganze in den seltensten Fällen etwas Wert.
Nehmen wir an, du gehst an eine bockharte Uni. Was bringt es dir, für die 99,9% der anderen Stellen? Die sehen dann aha: 1,7 von der Hochschule Biberach oder 2,8 von der Universität München. Allein schon wegen der Note fällst du bei den MEISTEN Internationalen Programmen raus - mit dem FH-Abschluss hast du jedoch eine Chance (sogar eine ziemlich Gute).
Der Arbeitgeber denkt sich auch 2,8 ist ja schon fast ne Drei. Die juckt es nicht, dass du mit 1000 Leuten in einem Raum studiert hast und dich "durchgebissen" hast ,und der Typ von der Hochschule Biberach mit 15 Leuten im Raum die Klausur vom Prof vorgesagt bekommen hat.
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