WiWi Gast schrieb am 22.03.2023:
Ich weiß, ich laufe jetzt Gefahr hier geteert+gefedert zu werden. Aber ich bin selber BWL-Student und so gut wie fertig mit dem Bachelor. Und bin selber über mein Studium verwundert.
Wenn ich Jobs wie Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, HR und sogar Marketing sehe, werde ich das Gefühl nicht los, dass das alles künstlich erschaffene Jobs sind, wo künstlich Geld generiert wird. Die Firmen haben ihre eigene erfundene Bürokratie und solche Jobs eigenen sich super.
Woher mein Zynismus? 1. Weil ich selber in meinem BWL-Studium nie etwas richtiges gelernt habe und sich alles um Auswendiglernen, Präsentieren und sogenanntes wissenschaftliches Schreiben gedreht hat. 2. weil - mit Verlaub - die meisten Kollegen auch nichts konnten, jedes Klischee des oberflächlichen BWLer bestätigt haben und gerade bei solchen Jobs gelandet sind.
Das klingt wie ein Trollbeitrag, aber eigentlich ist es eine ernstgemeinte Frage. Wenn ich mich bestätigt fühle in meinen Gedanken, überlege ich doch nicht bei einem BWL-Job zu landen (trotz Diplom demnächst).
Dein Post kann ich so halb verstehen.
Dass die Bwl-jobs, die du aufgelistest hast, wichtige Funktionen erfüllen, ist klar, so wie es schon die Leute über mir erklärt haben. Das sind nicht irgentwelche "künstlichen" Jobs.
Was ich aber voll unterstreichen kann, sind die zwei Punkte zum Studium. Ich habe nie verstanden, wieso Unis einen nicht besser auf die Arbeitswelt vorbereiten. Das Argument "Unis sind wissenschaftliche Institutionen, keine Berufschulen" kann ich gerade bei BWL überhaupt nicht verstehen, da der Stoff oftmals genau der gleiche wie an einer FH ist, und viele Leute nur an die Uni gehen, um an bessere Jobs zu gelangen. Wenn sogar Dozenten lachend bei Vorlesungen sagen, dass Bwl eigentlich keine richtige Wissenschaft sei, dann sollte das schon zu denken geben.
Auch das mit den Peers kann ich voll verstehen. So viele Leute sind einfach unglaublich engstirnig und inkompetent, Aber wenn nur auf die Zahl auf dem Zeugnis (welche sich durch vielerlei Möglichkeiten ausser Fleiss ereichen lässt) und die Namen der Praktika geachtet wird, kommen diese Leute, auch dank Connections von Papa, an die Besten Jobs. Dass sie nur in ihrer realitätsfernen rich-Kid-bwl-Bubble leben, hilft nicht weiter. Ich frage mich wirklich, wann Unternehmen verstehen werden, dass die wirklich kompetenten Leute nicht unbedingt die Söhne vom VR sind.
Lieber Grüsse
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