Durch Zufall bin ich hier auf dieses Forum gestoßen, weil ich derzeit den hier scheinbar so geächteten Abschluss des staatlichen Betriebswirts bzw. der Betriebswirtin anstrebe.
Um mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen:
Meine Zugangsvoraussetzungen für dieses ABENDstudium waren bzw. sind (als Vollzeitstudium ist dieser Abschluss nicht möglich!):
Fachhochschulreife in Betriebswirtschaft
3 Jahre kaufmännische Ausbildung
nachgewiesen mind. 1 Jahre kaufmännische Tätigkeit
derzeit arbeitend in einem kaufmännischen Arbeitsverhältnis von mind. 20 Stunden die Woche
Mein Woche umfaßt:
40 Stunden arbeiten
3 x die Woche zu Vorlesungen von insgesamt 12 Stunden (die Anwesenheit ist hier PFLICHT)
4 Stunden Selbstlernphase in der Woche (d.h. Themen, die ich selber ausarbeiten muss ohne Vorlesung und Klausurrelevant sind)
zzgl. die Zeit, die ich zum Lernen benötige
sowie natürlich pro Semster bei 6 Fächern, noch 6 Klausuren.
Und das 6 Semester lang.
Nach 4 Semstern kann ich die Ausbildereignerprüfung absolvieren und weitere 2 Semster erhalte ich mit bestandener Prüfung die allgemeine Hochschulreife und den staatlich geprüften Betriebswirt IHK.
Jemand ohne Fachhochschulreife muss insgesamt 8 Semester an der Schule studieren, um noch die Fachhochschulreife zu bekommen und mind. 5 Jahre kaufmännische Tätigkeit nachweisen.
Derzeit mit Arbeit und Präsenzunterricht und Selbstlernphasen (die natürlich über die 4 Stunden hinausgehen), beträgt meine "Wochenarbeitszeit" derzeit ca. 56 Stunden OHNE das eigentliche Nacharbeiten der Vorlesungen.
Ich würde jetzt nicht zwingend behaupten, dass das keine Leistung ist, die wir da erbringen müssen.
Wohlbemerkt rede ich hier von dem staatlichen Abschluss und nicht den Abschlüssen der SGD oder ILS, die nicht staatlich anerkannt sind.
Und eine Abschlussarbeit, die in einem Semester (nämlich im 5.) mit 240 Stunden zusätzlich hinzukommen, können wir dann, so denke ich, nicht ohne Grund auf uns stolz sein.
Und übrigens hab ich meine ersten 10 Schuljahre mit Hauptschulabschluss abgeschlossen, die Fachoberschulreife nachgeholt, an einer Höheren Handelsschule in BWL meine Fachhochschulreife erworben, meine kaufmännische Ausbildung ini 3 Jahren gemacht und arbeite seit 10 Jahren, ebenfalls in einem kaufmännsichen Arbeitsverhältnis.
Ich denke, das dürfte mit dem Vorurteil der "Hauptschüler, die einen Bachlor machen dürfen" etwas aufräumen!
So einfach ist das auch alles nicht.
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