"Ich stimme zu, man sollte sehen, so viel wie möglich mit so wenig Einsatz (in diesem Fall Arbeitszeit) zu verdienen, und nicht 60 bis 80h die Woche arbeiten. Man hat nur ein Leben. Es lohnt nicht, sein Leben für die Firma zu opfern. Am besten ist es natürlich, man lässt andere für sich arbeiten..."
Damit scheiden alle Berufe aus, in denen wirklich gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen wird. Dieser ist nämlich meist mit hohen Arbeitszeiten und hoher Verfügbarkeit verbunden. Nicht selten gelten auch für das Privatleben enge Rahmenbedingungen, z.B. kannst Du als Politiker nicht überall Urlaub machen und bist auch im Urlaub erreichbar.
"Das höhere Ansehen ergibt sich einfach aus dem vermeintlich höheren gesellschaftlichen Nutzen. Dieser ist einfach greifbarer für viele."
Das ist Deine persönliche Definition. Die Messung dieses Nutzens ist allerdings alles andere als einfach und einheitlich. Für den einen ist der Atomphysiker gesellschaftlich unverzichtbar, für den anderen überflüssig. Einer meiner Freunde ist Reserveoffizier bei der Bundeswehr. Unverzichtbar oder überflüssig?
"Das du den Feuerwehrmann einbeziehst ist dann auch eher so ne Sache. Der verdient im Vergleich zu den anderen beiden berufen gar nicht so schlecht."
Auch der Feuerwehrmann bei der freiwilligen Feuerwehr? Ich kenne mich da nicht aus.
"Was hier auch so oft der WP mit schlechtem Gehalt verbunden wird, verstehe ich einfach nicht. Irgendwie vergessen da immer alle den selbständigen WP mit 200k aufwärts bei angehmenen 45-50 Stunden?! Tatsächlich spreche ich hier aus erster Hand (Familie halt).. Der Mittelstand wird nicht von den größeren in Deutschland geprüft sondern von den vielen kleinen Kanzleien. Gleiches gilt auch für dem Stb. Viele meiner Kunden (aus ostdeutschland!) sind auch selbständige Wpler/Stbler. Denen geht es sehr gut und das Ansehen ist hoch."
Jetzt hast Du selbst das finanzielle Auskommen mit Prestige gleichgesetzt. Dann hätte ein Dro*enhändler wahrscheinlich die Spitzenposition auf der Skala des gesellschaftlichen Ansehens!
"Meines eher weniger (Bank) aber das Gehalt passt. Ich habe mir aber das "Prestige" über meine demnächst endende Promotion "zurückgeholt"! Ich muss zudem sagen, dass das einhergehen von Geld=Prestige sehr vom Umfeld bzw. Dem Bildungsstand abhängt. Ich habe neben meinen Kunde auch viele besser verdienende im Freundeskreis, allerdings keine Investment Banker. Von denen ist keiner wegen des Geldes bei uns angesehen. Viele meiner Bekannten und Freunde sind ebenfalls promoviert und feiern sich teilweise wegen ihrer Publikationen. Der Dr. hat da schon eher eine starke Strahlkraft. Aber der "angesehenste" von uns (wenn man das so sagen kann), intern sowie bei fremden, ist tatsächlich der Arzt! Aber bei ihm passt auch der Rest: Frau, Kind, Häuschen, gesund -> halt ingesamt glücklich. Das finde ich persönlich beneidenswerter als ne Führungsposition oder 500k im Jahr."
Das ist aber ein wirres Wertekonstrukt. Man sieht daran doch gut, dass "Prestige" nicht einheitlich definiert ist und eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielt. Oder man lässt es von vornherein sein und pfeift auf das "Prestige". Dann spart man sich wenigstens die ständigen Gedanken daran.
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