Hallo,

stehe vor folgendem Problem:

Habe einen Arbeitsvertrag bekommen (leider auch schon unterschrieben...) für ne echt gute Stelle bei einem sehr großen internationalen Unternehmen. Es handelt sich hierbei um ein Trainee-Programm im Projektmanagement mit unbefristetem Vertrag, Konditionen sind top, Auslandsaufenthalt ist auch vorgesehen. Atmosphäre scheint auch recht gut und locker für ein großes UN zu sein. Außerdem eignet es sich sehr gut zum Netzwerken, man hat auch viel mit den anderen Trainees zutun und wird oft weitergebildet.
Nachteil: Ich müsste dafür meine Heimat verlassen und in eine große Stadt ziehen ca. 300km entfernt und damit mein soziales Umfeld verlassen, was ich sehr traurig finde.

Nun hatte ich noch ein Vorstellungsgespräch in einem mittelständischen Unternehmen (ca. 30 Mitarbeiter) als Projektleiter (mit Führungsverantwortung). Das Unternehmen ist sehr locker und familiär, hat mir sehr sehr gut gefallen. Der Job an sich gefällt mir da auch sehr gut und man muss viel weniger reisen als beim anderen Job (ich möchte nicht allzu oft im Hotel wohnen). Größter Vorteil: Der Job ist in meiner Stadt, müsste also nicht wegziehen und könnte mein soziales Umfeld behalten. Weiterbildungen sind hier auch mind. 2x im Jahr vorgesehen. Genaue Konditionen kenne ich noch nicht, Gehalt wird aber sicherlich auch in Ordnung sein, wenn auch um einiges weniger (dafür aber auch viel billigere Mieten).
Ich hatte hier zwar erst das VG, aber habe ein gutes Gefühl und glaube auch, dass ich eine Zusage bekommen könnte.

Zusammenfassend:

Job A:

• großes internationales UN
• top Konditionen
• weit weg/Heimat verlassen
• relativ häufig reisen
• viele Schulungen und Weiterbildungen
• AV bereits unterschrieben

Job B:

• KMU
• sehr lockere, positive und familiäre Atmosphäre
• Konditionen voraussichtlich gut, aber schlechter als bei A
• in der Heimat
• Weiterbildungen werden auch angeboten
• wenig reisen

Falls jetzt von B eine Zusage käme, was tun? Würde schon gern in der Heimat bleiben. Auf der anderen Seite war ich noch nie wirklich hier weg, die neue Erfahrung und die Erweiterung des Horizonts würden mir vllt. auch gut tun. Vllt. gefällt es mir in der neuen Stadt ja auch super und alles ist perfekt. Problem dabei ist allerdings natürlich auch der bereits unterschriebene AV bei A.

Würdet ihr es "ausprobieren"? Wahrscheinlich kann man mit der Erfahrung, wenn man es dann 2 Jahre durchgezogen hat und zurück in die Heimat will, falls es einem dann nicht gefällt, dann auch leichter in der Heimat was anderes kriegen, wenn man sogar als Berufseinsteiger genommen worden wäre. Was würdet ihr sagen? Zurück geht ja theoretisch auch immer...

PS: Bin Berufseinsteiger nach BWL-Master ohne Berufserfahrung.

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Projektleiter (mit Führungsverantwortung)? in einem 30 Mann Unternehmen? Die Führungsverantwortung dürfte sich also auf 1-2 Mitarbeiter beziehen? Bist du frischer Absolvent? Dann wird es mit Führungsverantwortung schwierig. Bei so einem kleinen Unternehmen wird es auch bei einem einzigen Bewerbungsgespräch bleiben denke ich? Also kein weiteres Auswahlverfahren? Daher solltest du den Aspekt "Keine Gehaltsverhandlung" kritisch interpretieren. Viele Personaler sparen sich einfach diesen Punkt im Vorstellungsgespräch, wenn der Bewerber wohl nicht in Frage kommt.

Bedenke außerdem, dass dieses Unternehmen sehr klein ist. Willst du für immer PL für 1-2 Mitarbeiter sein oder willst du aufsteigen? Potential wirst du in der Firma nicht haben. Nach 2-3 Jahren würdest du dann ggf extern ne neue Stelle suchen.

Alleine deine Frage hier zeigt mir außerdem, dass du aktuell scheinbar noch keine Führungskompetenz hast. Führungskräfte sind Entscheider und keine Fragensteller. Wenn alles so TOP ist, dann solltest du doch gut sein und diese Entscheidung alleine treffen können. Zumal sie auch nur von dir beantwortet werden kann und alles andere persönliche Meinungen sind ala "ich würde..."

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Schließe mich dem Vorredner an und möchte noch folgendes ergänzen:
Unabhängig von einem möglichen Angebot aus der Region, wenn dieses (so wirkt es) nur attraktiv ist , weil es in der Nähe ist, solltest Du so oder so das andere Angebot überdenken...bzw frage ich mich warum Du Dich da überhaupt bewirbst, wenn Du all die Dinge die (abgesehen vom Finanziellen) typisch dafür sind (Region, Reisen) eigentlich ablehnst...

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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei so kleinen Unternehmen ("Mittelstand" ist bei 30 MA vll etwas hoch gegriffen) gerne Titel wie "Projektleiter" oder "Projekt Manager" vergeben werden, auch für normale Tätigkeiten auf Sachbearbeitungsebene. Im Umkehrschluss kann ich mir gerade bei der Unternehmensgröße nicht vorstellen, dass ein externer "Frischling" gleich Mitarbeiter führen soll, d.h. "Führungsverantwortung" wird da wohl auch etwas anders interpretiert, ggf. im Sinne von (unbezahlter) Mehrarbeit.

Ich arbeite jetzt in einem internationalen Konzern. Das ist eine ganz andere Perspektive, ein ganz anderer Horizont. Und das selbst auf einfacher Analysten-Ebene, als Trainee bekommt man ja noch viel mehr mit.

Du schreibst ja selbst, dass du an deinem sozialen Umfeld hängst. Die meisten "versuchen" die Sache mit weit weg von der Heimat während des Studiums (Praktikum, Auslandssemester), für den Berufseinstieg ist es natürlich doppelt "spannend", weil ja nicht nur der "Praxisschock", sondern auch noch der "Sozialschock" hinzukommt. Rückblickend würde ich dir zu 100% zur Stelle A raten, das ist eine große Chance.

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Was würdest du bei Job A verdienen und wie viel bei Job B?

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Die ganze Diskussion steht doch ohnehin auf wackligen Beinen, da es noch keine 2 Jobangebote gibt!

Und selbst wenn der TE beim Mittelständler noch ein weiteres Gespräch führen kann, ist die Gehaltsfrage noch offen. Gerade bei kleinen Unternehmen habe ich schon oft erlebt, dass für den Anfang ein recht geringes Gehalt angeboten wird, dass dann nach ca. 6 Monaten schrittweise angehoben wird. Oft mit dem Argument "Ich kaufe doch nicht die Katze im Sack".

Nächster Punkt ist der Zeitfaktor. Der TE hat einen Vertrag vorliegen. Sollte also spätestens Anfang nächster Woche wieder an Unternehmen A zurückgeschickt werden. Bis dahin müsste also ein mögliches Zweitgespräch bei Unternehmen B stattgefunden UND die Entscheidung pro TE gefällt worden sein.....

Ja, ist natürlich möglich. Besonders realistisch ist es aber nicht. Würde mir also an TE Stelle keine Gedanken machen, solange nicht 2 Verträge vorliegen.

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er hat den vertrag doch scheinbar schon unterschrieben (und zurückgesendet!). so klingt es für mich.

das heißt, bei A rückzieher machen, auf B hoffen.

warum unterschreibt man bei A, wenn man sich nicht sicher ist???

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