Liebes Wiwis, liebe Kollegen,

ich stehe gerade vor einem persönlichen "Problem" bzw. kann es mit mir selber nicht richtig ausmachen.

Zum Lebenslauf:
Ausbildung zum Stfa, Studium Wirtschaftsrecht (Bachelor) und nun kurz vor dem Abschluss und dem Berufseinstieg als Steuerassistent. Während des Studiums war ich 3 Jahre lang in einer kleinen Kanzlei tätig. Mein Aufgabenprofil waren Jahresabschlüsse, diverse Einkommensteuererklärungen, ein bisschen FiBu. Im Rahmen meines Studiums habe ich ein 6 monatiges Praktikum bei einer großen mittelständischen Kanzlei absolviert (Next 10).

Die kleine Kanzlei (Wald- und Wiese; nicht abwertend gemeint!) hat mir ein Angebot unterbreitet und möchte gerne, dass ich nach Abschluss meines Studiums dort tätig werden. Gehalt würde bei 3,2k monatl. liegen (zzgl. 13. Gehalt). Die Kollegen sind sehr nett, verstehe mich ausgezeichnet mit dem Chef und fühle mich dort wohl.

Schon während meines Praktikums wurde ich bei der größeren Kanzlei gefragt, ob ich nicht dort nach meinem Studium anfangen möchte. Jetzt nach Abschluss meines Praktikums hat der zuständige Partner mich angesprochen und nochmal gefragt, ob ich nicht dort anfangen möchte, ich sei seine erste Wahl. Zahlentechnisch habe ich noch nichts vorliegen, gehe aber davon aus, dass ca. 3,5k + Bonus gezahlt wird. (Vermutung- Bonus weiß ich mit Sicherheit).

So schön sich dass alles anhört und beneidenswert diese Situation für den einen oder anderen sein mag, löst dies bei mir puren Stress aus. Ich kann mir beide Stellen gut vorstellen und habe meine Pro/Cons kurz zusammengefasst:

Kleine Kanzlei: Pro- Bekannte Arbeitsweise, nette Kollegen, super Chef, für eine kleine Kanzlei super Gehalt, gehe gerne dort zur Arbeit, gute Mandanten (persönlicher Kontakt), entspannte Atmosphäre
Con- Nach gewisser Zeit keine Lernkurve mehr, im Hinblick auf StB Examen vielleicht zu wenig Vielfalt ??

Next 10: Pro-abwechslungsreiche Tätigkeit, hohe Lernkurve, deutlich höheres Niveau auf fachlicher Ebene, eventuell positiv für das StB-Examen?
Con- (vorerst) kein direkter Mandantenkontakt, Teils sehr schwierige Aufgabenstellungen, Angst vor überforderung

Vor diesem Hintergrund:

• wie würdet ihr euch entscheiden?
• wie kann man es verkaufen, dass man vorerst bei einem AG bleiben möchte um nach einem Jahr zu wechseln ?
  (Gehalt ist bei 200 oder 300 Brutto nicht das ausschlaggebenste für mich)

antworten

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

antworten

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

Was für ein sinnloser Post. Natürlich bereitet die Arbeit in einer reinen Steuerabteilung einer next ten Gesellschaft besser auf das Examen vor, als wenn man fast nur Jahresabschlüsse und EStE kloppt... man hat einfach schon viel mehr gesehen und kann sich das wissen für die Prüfung besser aneignen und umsetzen. Trotzdem gibt es auch viele Leute, die mir Fleiß und Intelligenz das Examen mit 3 Monaten frei durchgehen, obwohl die vorher höchstens ihre eigene EStE konnten.

antworten

Überleg dir was dir welche Prioritäten am wichtigsten sind (bspw. 1. fachlich spannende Themen, 2. Mandantenkontakt, 3. Nette Arbeitsatmosphäre, 4. Freistellung Examen, 5. finanzielle Unterstützung Examen, 6. Gehalt) und bewerte dann beide Optionen anhand der Kriterien. Am Ende würde ich mich auch auf das berühmte Bauchgefühl verlassen und dann dort bis zum Examen bleiben, danach kannst du immer noch wechseln, falls es dir doch nicht so gefällt.

Im Hinblick aufs Examen sind beide Stellen gleich hilfreich bzw. nicht hilfreich, da würde ich eher auf die Unterstützung schauen.

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Liebes Wiwis, liebe Kollegen,

ich stehe gerade vor einem persönlichen "Problem" bzw. kann es mit mir selber nicht richtig ausmachen.

Zum Lebenslauf:
Ausbildung zum Stfa, Studium Wirtschaftsrecht (Bachelor) und nun kurz vor dem Abschluss und dem Berufseinstieg als Steuerassistent. Während des Studiums war ich 3 Jahre lang in einer kleinen Kanzlei tätig. Mein Aufgabenprofil waren Jahresabschlüsse, diverse Einkommensteuererklärungen, ein bisschen FiBu. Im Rahmen meines Studiums habe ich ein 6 monatiges Praktikum bei einer großen mittelständischen Kanzlei absolviert (Next 10).

Die kleine Kanzlei (Wald- und Wiese; nicht abwertend gemeint!) hat mir ein Angebot unterbreitet und möchte gerne, dass ich nach Abschluss meines Studiums dort tätig werden. Gehalt würde bei 3,2k monatl. liegen (zzgl. 13. Gehalt). Die Kollegen sind sehr nett, verstehe mich ausgezeichnet mit dem Chef und fühle mich dort wohl.

Schon während meines Praktikums wurde ich bei der größeren Kanzlei gefragt, ob ich nicht dort nach meinem Studium anfangen möchte. Jetzt nach Abschluss meines Praktikums hat der zuständige Partner mich angesprochen und nochmal gefragt, ob ich nicht dort anfangen möchte, ich sei seine erste Wahl. Zahlentechnisch habe ich noch nichts vorliegen, gehe aber davon aus, dass ca. 3,5k + Bonus gezahlt wird. (Vermutung- Bonus weiß ich mit Sicherheit).

So schön sich dass alles anhört und beneidenswert diese Situation für den einen oder anderen sein mag, löst dies bei mir puren Stress aus. Ich kann mir beide Stellen gut vorstellen und habe meine Pro/Cons kurz zusammengefasst:

Kleine Kanzlei: Pro- Bekannte Arbeitsweise, nette Kollegen, super Chef, für eine kleine Kanzlei super Gehalt, gehe gerne dort zur Arbeit, gute Mandanten (persönlicher Kontakt), entspannte Atmosphäre
Con- Nach gewisser Zeit keine Lernkurve mehr, im Hinblick auf StB Examen vielleicht zu wenig Vielfalt ??

Next 10: Pro-abwechslungsreiche Tätigkeit, hohe Lernkurve, deutlich höheres Niveau auf fachlicher Ebene, eventuell positiv für das StB-Examen?
Con- (vorerst) kein direkter Mandantenkontakt, Teils sehr schwierige Aufgabenstellungen, Angst vor überforderung

Vor diesem Hintergrund:

• wie würdet ihr euch entscheiden?
• wie kann man es verkaufen, dass man vorerst bei einem AG bleiben möchte um nach einem Jahr zu wechseln ?
  (Gehalt ist bei 200 oder 300 Brutto nicht das ausschlaggebenste für mich)

antworten

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

Sehen das andere auch so ?
Gerade in Bezug auf das Fachgespräch denke ich halt, dass das sicherlich besser ist wenn man sowas schon Mal in der Praxis gesehen hat ?

antworten

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

Was für ein sinnloser Post. Natürlich bereitet die Arbeit in einer reinen Steuerabteilung einer next ten Gesellschaft besser auf das Examen vor, als wenn man fast nur Jahresabschlüsse und EStE kloppt... man hat einfach schon viel mehr gesehen und kann sich das wissen für die Prüfung besser aneignen und umsetzen. Trotzdem gibt es auch viele Leute, die mir Fleiß und Intelligenz das Examen mit 3 Monaten frei durchgehen, obwohl die vorher höchstens ihre eigene EStE konnten.

Bist du auch Steuerberater oder nur Theoretiker? Was will man schon in den 2-3 Jahren wirklich brauchbares lernen? Das Steuerberaterexamen ist so breit und tief, dass du den Stoff wirklich erst im Kurs und in der Freistellung lernst. Ob du nun bei einem kleinen Steuerberater dich mit Einkommensteuer und Abschlüssen beschäftigst (relevant für Examen) oder bei einer großen Gesellschaft Literatur zusammensuchst und an Stellungnahmen hilfst (ebenso hilfreich) macht nun wirklich für den Erfolg im Examen keinen großen Unterschied. Von daher würde ich auf die Förderung schauen und die Rahmenbedingungen wie Überstunden...

antworten

Stimme ich zu und die Basics gerade in ESt lernt man eher in einer kleineren Kanzlei, kommt in beiden Fällen darauf an was und wie viel verschiedene Dinge man macht. Bspw. in einer TP oder USt-Fachabteilung in einer Next-10 sieht man deutlich weniger Dinge im Hinblick aufs Examen. Wenn man nur ESt-Erklärungen macht ist auch nicht gut. Vor dem Examen lernt man aber noch sehr viel was man vorher noch nie gesehen hat und versteht auch erst die Zusammenhänge.

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

Was für ein sinnloser Post. Natürlich bereitet die Arbeit in einer reinen Steuerabteilung einer next ten Gesellschaft besser auf das Examen vor, als wenn man fast nur Jahresabschlüsse und EStE kloppt... man hat einfach schon viel mehr gesehen und kann sich das wissen für die Prüfung besser aneignen und umsetzen. Trotzdem gibt es auch viele Leute, die mir Fleiß und Intelligenz das Examen mit 3 Monaten frei durchgehen, obwohl die vorher höchstens ihre eigene EStE konnten.

Bist du auch Steuerberater oder nur Theoretiker? Was will man schon in den 2-3 Jahren wirklich brauchbares lernen? Das Steuerberaterexamen ist so breit und tief, dass du den Stoff wirklich erst im Kurs und in der Freistellung lernst. Ob du nun bei einem kleinen Steuerberater dich mit Einkommensteuer und Abschlüssen beschäftigst (relevant für Examen) oder bei einer großen Gesellschaft Literatur zusammensuchst und an Stellungnahmen hilfst (ebenso hilfreich) macht nun wirklich für den Erfolg im Examen keinen großen Unterschied. Von daher würde ich auf die Förderung schauen und die Rahmenbedingungen wie Überstunden...

antworten

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Der Inhalt deiner Arbeit ist für das Examen kaum wichtig, Hauptsache du kannst frei nehmen. Denkbar wäre also auch ein Wechsel danach.

Sehen das andere auch so ?
Gerade in Bezug auf das Fachgespräch denke ich halt, dass das sicherlich besser ist wenn man sowas schon Mal in der Praxis gesehen hat ?

Nein, für die mündliche Prüfung (ich nehme an, dass du das mit "Fachgespräch" meinst) bereitest du dich ebenso wie für die schriftliche Prüfung separat vor. Ob du "sowas schon Mal in der Praxis gesehen" hast, spielt während der Prüfung grundsätzlich keine Rolle. Die Prüfer wollen hören wie du einen Lösungsweg aufbaust und zu einer vertretbaren Lösung kommst.

antworten

WiWi Gast schrieb am 12.05.2021:

Bist du auch Steuerberater oder nur Theoretiker? Was will man schon in den 2-3 Jahren wirklich brauchbares lernen? Das Steuerberaterexamen ist so breit und tief, dass du den Stoff wirklich erst im Kurs und in der Freistellung lernst.

Gewagte Aussage. Ich persönlich würde behaupten, dass man in diesen 2-3 Jahren sehr viel lernt und hier sehr gute Grundlagen für das Examen legen kann. Wem ein Sachverhalt bereits aus der Praxis bekannt ist, der verinnerlicht die relevanten Informationen im Vorbereitungskurs idR auch besser, kann er sie doch direkt mit seinen Erfahrungen verknüpfen. Natürlich erfolgt der Feinschliff erst in der Vorbereitung und man kann auch bei entsprechender Eignung ohne relevante Vorkenntnisse bestehen, mit einer soliden Basis tut man sich hier jedoch leichter.
Liebe Grüße

antworten

Die Tätigkeit ist am Ende wurscht für das Examen, ich würde dir zu Next10 oder besser Big4 raten. Downgrade ist später immer möglich, von einer kleinen Kanzlei zum großen Player aber sehr schwer. Gehaltsprogression und Examensförderung sind um Welten besser und in der Regel ist die Stimmung auch ziemlich gut.

antworten