Jetzt,wo wir, ESSO seit 2 Monaten ROC sind,kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier schreibt kein Anfänger im Geschäft, sondern jemand, der 60 Jahre alt ist seit 18 Jahren in Tankstellen arbeitet und schon im Pächterauftrag jahrelang Stationen geführt hat, kurz, der weiß wovon er spricht bzw. schreibt, der weiß, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens das Wichtigste und Wertvollste sind, was es hat.
Nach der feindlichen Übernahme durch ROC haben 3 Kollegen nicht weiter arbeiten wollen, 5 haben bisher gekündigt, 2 tragen sich mit der Absicht zu kündigen und 2 sind Dauerkranke - das läßt sehr tief blicken, was das Betriebs- und Arbeitsklima betrifft.
Der erste SM, der kommen sollte ist gleich geflüchtet, der zweite war in Ausbildung und seit dem 01.12. krank, also nicht angetreten, wer jetzt nach der Interims - Leiterin ab dem 18.12. kommt - weiß niemand, oder will niemand wissen. Es gibt seit knapp 2 Jahren eine zweite Tankstelle, die vor knapp 2 Jahren von der ROC übernommen wurde, und dort erfreut sich bereits der sechste !!! SM seines Vorgesetzten - Lebens. Das allein ist ein Fakt, der von der herausragenden Personalpolitik dieser Firma Zeugnis ablegt und von der ich mich selbst überzeugen konnte.
Das man sich bei der ROC, nach vielen Jahren vertrauensvoller ehrlicher Zusammenarbeit mit dem Pächter, nicht wohl fühlen kann, liegt auf der Hand. Einfachste Entscheidungswege werden so verkompliziert und herausgezögert, bürokratisch überfrachtet, dass es einfach keine Lösungen für normaldenkende Menschen gibt. Jeder Mitarbeiter steht von vorn herein unter Generalverdacht, dem Konzern etwas wegnehmen zu wollen. Dabei sind in den 2 Monaten unserer glorreichen ROC- Zeit so viele kaufmännischen Fehlentscheidungen und Unsinnigkeiten vorgefallen, daß die Verantwortungsträger der Firma wohl keinen Gewinn erlauben bzw. alles gegen dieses Ziel zu tun.
In unsere Tankstelle ist es z.B. so, daß der Kaffee für die Maschine, mit der der Kundenkaffe bereitet wird, im Büro unter Verschluß gehalten wird , damit sich kein Mitarbeiter evtl. eine Bohne für den Morgenkaffee mit nach Hause nimmt. Die entgegengenommenen 25 Cent Leergutgebinde müssen nach der Buchung dann per Strichliste und anschließend auf einem A-4 Nachweisblatt an der Wand über dem Sammelsack zahlenmäßig erfaßt werden - es soll wohl schon vorgekommen sein, dass die ROC um glatte 25 Cent betrogen wurde. Hier kann ich nur allen Vorgesetzen ein gutes deutsches Sprichwort nahelegen: "Was ich denk und tu, dass trau ich anderen zu" - soweit als Denkanstoss.
Das was bei uns noch fehlt für die ordentliche Gesamtüberwachung, ist der Einbau von Mikrofonen und die Anbringung von Kamera und Zeit-Stechuhr auf der Toilette.
Dieses Unternehmen, das nicht in der Lage ist, in angemessener Zeit seinen Verpflichtungen nach den Gesetzen (Betriebsübergang), nachzukommen, und wenn etwas passiert, dann nur teilweise oder stümperhaft, erlaubt sich die permanente Bevormundung und Gängelung und übertriebene Kontrolle der Mitarbeiter.
Ich schäme mich vor meinen langjährigen Kunden für dieses Unternehmen, bei dem ich am Ende meines Arbeitslebens gelandet bin. Besonders dann, wenn man darauf angesprochen wird, ob es wahr ist, dass eine Kollegin gekündigt wurde, weil sie bei einem Kunden,den sie seit 10 Jahren kennt, die Unterschrift auf der Kreditkarte nicht verglichen hat. So etwas halte ich für Willkür.
Es ist an der Zeit, der Selbstherrlichkeit einiger Leute, (die evtl. diese Pseudo - Univerität in England im Knüppeldurchgang von 6 (sechs!!!!)Wochen absolviert haben, oder noch bedeutendere Bildungseionrichtungen), durch die Gründung einer Arbeitnehmervertretung (Betriebsräte) in die Schranken zu verweisen. Ich habe festgestellt, dass Leute, denen es sowohl an Lebenserfahrung als auch an richtiger Bildung fehlt, über Einstellungen und schlimmer noch über Entlassungen befinden, deren Tragweite sie kaum überblicken können. Das kann persönliche Katastrophen nach sich ziehen, da hängen Familien dran usw.
Ich freue mich, in absehbarer Zeit in die Rente gehen zu können, aber bis dahin werde ich viel Zeit und Kraft für einen gut funktionierenden Betriebsrat und eine stake Gewerkschaft investieren.
Christian Graupner
Nürnberg
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