WiWi Gast schrieb am 27.11.2021:
Als Jurist hat man meines Erachtens ein ganz anderes Setting. Man versteht auf Anhieb schwierige Texte wie zB Prüfungsstandards und befasst sich damit auch direkt. Gesetze sind einem bekannt und man arbeitet damit eher.
Eben und genau darin liegt das Problem der Vorbereitung auf das WP Examen. Es gibt viel zu lernen, also muß der Lernaufwand runter.
Schritt 1: Welche Materialien hat man dabei ? Man gehe von den Materialien aus und lerne den Leuten ausgehend von den Materialien die Interpretation der Materialien (HGB, IFRS).
Das ist nichts anderes als beim Studium der Rechtswissenschaften.
Schritt 2: Welche Materialien hat man nicht dabei ?
Wer BWL studiert, lernt Standards auswendig doch bedeutet das zweierlei:
Also gibt es zwei Fälle:
Für Schritt 2 bedeutet dies:
Der effektivste Ansatz ist es m. E., die Rechtsanwendung zu trainieren und davon rückwärts die Sachverhalte auszugrenzen, die man mit Hilfsmitteln lösen kann.
Die BWL - ler und damit auch die Anbieter von Vorbereitungkursen (ich kenne das Material eines dieser so ökonomisch arbeitenden Anbieter von Vorbereitungskursen) ist aber genau anders rum: Im Standard steht das, also macht man das ...
Aber: Am Ende sind die Standards nicht verbindlich und ersetzen kein eigenverantwortliches Handeln des WP im Sinne der Berufsgrundsätze: Was ist, wenn im konkreten Fall der Standard zum falschen Ergebnis führt ?
Ich denke, das Modul PW ist eine arg verrechtlichte Prüfung und es ist oft ein Graus, wie wenig die BWL - ler dies erkannt haben mit der Folge, dass die ganze Vorbereitung viel effizienter sein könnte.
Schaue ich in die Zeit zurück / und aktuell / dann sehe ich immer wieder wie die klassischen bwler zwar buchen können. Aber sich frühestens zum wp Examen einen Standard ansehen oder das Gesetz lesen. Es wird einfach so gemacht wie immer.
Buchen ist Rechtsanwendung.
Dagegen habe ich von Tag eins schon verstanden wie die Strukturen bei Gesellschaften und Konzernen laufen und welche Pflichten und Rechte die Organe haben. Insolvenzfälle begleitet und Umwandlungen nachvollzogen. Davon waren die Kollegen vier Jahre entfernt. Dafür konnten die buchen :)
Die Zusammenhänge werden wichtiger, siehe aktuelle Änderungen des FISG zudem gilt:
Eine Bilanz bildet alle rechtlichen oder wirtschaftlich an einem Stichtag vorhandenen Sachverhalte ab.
Welche Sachverhalte abzubilden sind, ist Rechtsanwendung.
Die Schnittstellen zwischen Gesellschaftsrecht und WP werden immer wichtiger weil die Anforderungen an die Geschäftsführungen rechtlicher Art stetig verschärft werden.
Mein wp Examen habe ich letztes Jahr in der Modularisierung dann sehr erfolgreich bestanden.
gratuliere.
Bei WPs ist es gerade anders rum!!! Du wirst schon abgeworben da hast du noch lange kein Examen.
hmm .... auf welchen websiten und auf welche Art und Weise suchen denn die abwerbenden Personen ihre "Opfer" ?
Steuerberater übrigens auch. Kollege von mir ist nach dem 2. juristischen Examen ins Steuerberaterexamen weil er den Job wechseln wollte aber nichts gefunden hat. Als Steuerberater hat er massive Anfragen bekommen. Dass er Rechtsanwalt war und Fachanwalt für Steuerrecht war immer egal. Es ging um das explizite Wissen und den Titel.
Steuerberater halten nicht viel vom RA FA SteuR ...
Übrigens was ich nicht gewürdigt habe ist deine Aussage dass der Master nichts bringt. Das kann ich nicht behaupten. Wenn jemand den klaren Wunsch hat WP und StB zu werden dann ist dieser Master der absolute Jackpot.
Die jungs und Mädels die da raus kommen sind wahnsinnig gut ausgebildet. Das Examen schaffen die immer locker und teilweise mit sehr guten Noten. Man muss auch nur noch zwei Module schreiben wobei viele den Steuerberater vorher schreiben und dann nur noch Prüfungswesen nachziehen. Die sind dann mit 27 mit zwei Titeln unterwegs und die Welt steht offen.
Mit dem Master besteht man sicher das Examen! Man wird darauf über drei Jahre vorbereitet. Anders hast du Evtl nur drei Monate.
naja vielleicht kann er ja Jura & BWL Master in Bayreuth kombinieren ....
4 Jahre bis zum Jura Examen davon 3 BWL Master
dann eben zwei Jahre Referendariat bei dem er nur soviel tut daß er das 2. Examen schafft
dann Modul Steuern und Modul PW wobei er PW schon mal gut gelernt hat
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