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Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Hallo,

ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.

Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
  2. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
  3. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
  4. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
  5. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Hast du in der Schule bspw. so etwas wie Kaufverträge behandelt? Nie mal irgend eine rechtliche Fragestellung anhand von Gesetztestexten gelöst?
Ich denke zu deiner Frage solltest du dir im Wesentlichen zwei Dinge klar machen:

  1. Habe ich die Fähigkeit juristische Gesetzestexte zu verstehen und anzuwenden? Also besitze ich die Fähigkeit mir einen Gesetzestext durchzulesen und verstehe, was damit gemeint ist?

  2. Bei Jura besteht halt das Problem, dass erst am Ende des Studiums deine Note feststeht. In Jura entscheidet die Note vom 1. Staatsexamen, ob ich die guten oder die schlechten Jobs bekomme. Das ist leider brutal: man studiert 5 Jahre oder sogar noch länger und am Ende mit der Prüfung entscheidet sich erst, ob ich zu den "Guten" oder "Schlechten" gehöre.
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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
  2. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
  3. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
  4. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
  5. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

  1. Mathe brauchst du schonmal nicht. Du solltest Interesse am interpretieren und schreiben von Texten haben
  2. Drei essentielle Skills (meine Meinung): sehr gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift, ein gutes Abstraktionsvermögen und Fleiß / Lernbereitschaft (!)
  3. Da gibt es hier im Forum ausführliche Diskussionen zu. In aller Kürze: Karrieremöglichkeiten sehr stark von der Abschlussnote abhängig. Absolventen mit Prädikatsexamen (<20%) sehr guter Verdienst. Gehörst du nicht zu dieser Gruppe sieht es deutlich schlechter aus.
  4. Notengerechtigkeit gibt es in keinem Studium. Die Notengebung ist in Jura per se nicht willkürlicher oder "glücksabhängiger" als in anderen Fächern (sogar eher weniger), der Unterschied ist einfach, dass deutlich mehr von einer einzigen Note abhängt und das Thema daher einen höheren Stellenwert hat. Und ja deine Karrieremöglichkeiten hängen wie in keinem zweiten Studiengang in Deutschland von der Examensnote ab. Ob das gut oder schlecht ist ist Geschmackssache. Hat aber auch Vorteile: Du kannst dich aufs Studium konzentrieren und musst nicht wie in BWL permanent Praktika kloppen um einen guten Berufseinstieg zu schaffen
  5. Empfehlen möchte ich nichts per Ferne. Informier dich und dann treffe die Entscheidung
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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 27.01.2024:

Hallo,

ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.

Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
  2. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
  3. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
  4. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
  5. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Würde dir bei Interesse auch zu Jura raten. Bin selbst MINTler und sehe die harte konkurrenz um Jobs mit Bezahlungen im Bereich 60-70k. Und wenn man das nicht schafft kommt man für 50-60k zum Dienstleister. Für das Gehalt steigt kein guter Jurist ein. Mit top 20-30% Abschluss als Jurist kann man planbar über 100k zum einstieg bekommen und das in der Fachkarriere. Das bekommen sehr gute Mintler oft ihr ganzes Berufsleben nicht. Als top 10% Physiker kann man froh sein wenn man es zu einem IGM konzern schafft und dann es mal auf 80-100k bringt. Darüber muss man aber dann schon Projektmanagement und Führungsverantwortung übernehmen - das ist dann eher langwielige Arbeit. Dazu kommt noch dass die Peergroup bei MINTlern meiner Überzeugung nach deutlich stärker ist. Fast alle, die gut in Mathe und smart sind, studieren MINT oder Medizin. Jura ist eher das Auffangbecken für Leute, die kein Mathe können und trotzdem gut verdienen wollen.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

Was ein Argument. Wie wäre es umgekehrt mit: MINTler bringen die Welt wirklich voran und Juristen gelten als Sesselpupser und Labertaschen? Warum sollte man sich damit zufrieden geben?

So ein Argument kannst du überall bringen

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

Was ein Argument. Wie wäre es umgekehrt mit: MINTler bringen die Welt wirklich voran und Juristen gelten als Sesselpupser und Labertaschen? Warum sollte man sich damit zufrieden geben?

So ein Argument kannst du überall bringen

Bin nicht der Schreiber des Kommentars, auf den du dich beziehst. Natürlich bringen Ingenieure/ Mintler die Welt voran und es ist ein sehr Ehrenwerter Beruf. Ich denke der Kommentar auf den du dich bezieht meint eher, dass es sich nicht mehr lohnt in Deutschland Ingenieur zu sein, weil Politik nicht im Sinne der Ingenieure gemacht wird.

Die Sonderrolle der Juristen im Staat ist hingegen nicht zu übersehen, fast überall im Staat haben sie besondere Tarifverträge (R Besoldung), Sonderrechte, die Ihr Einkommen sichern und schaffen sich durch ständige Ausgestaltung von neuen Gesetzen quasi ihre eigenen neuen Kunden. Daraus resultieren dann Eingstiegsgehälter von über 150k für die Top 10% der Absolventen. Für Ingenieure sind solche Gehälter auf fachlichen Positionen in ganz Deutschland selbst zum Berufsende für die besten Absolventen kaum denkbar.

Es ist im Gegenteil so, dass an allen Ecken und Enden alles dafür getan wird, dass es mehr MINTler gibt. Sei es über den angelblichen Fachkräftemangel der überall herbeigeredet und nie kritisch hinterfragt wird, die Abschaffung von Einstiegshürden in den Deutschen Arbeitsmarkt oder die FHs mit niedrigen Ansprüchen die überall aus dem Boden sprießen und einem den B.Eng hinterherwerfen.

Dazu gibt es noch teure Energie und Bürokratie sodass Wettbewerbsfähige Entwicklung hier quasi undenkbar ist.

Ich kann mich irren, aber ich denke das ist das, was der Schreiber des Kommentars meint.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

  1. Mathe brauchst du schonmal nicht. Du solltest Interesse am interpretieren und schreiben von Texten haben
  2. Drei essentielle Skills (meine Meinung): sehr gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift, ein gutes Abstraktionsvermögen und Fleiß / Lernbereitschaft (!)
  3. Da gibt es hier im Forum ausführliche Diskussionen zu. In aller Kürze: Karrieremöglichkeiten sehr stark von der Abschlussnote abhängig. Absolventen mit Prädikatsexamen (<20%) sehr guter Verdienst. Gehörst du nicht zu dieser Gruppe sieht es deutlich schlechter aus.
  4. Notengerechtigkeit gibt es in keinem Studium. Die Notengebung ist in Jura per se nicht willkürlicher oder "glücksabhängiger" als in anderen Fächern (sogar eher weniger), der Unterschied ist einfach, dass deutlich mehr von einer einzigen Note abhängt und das Thema daher einen höheren Stellenwert hat. Und ja deine Karrieremöglichkeiten hängen wie in keinem zweiten Studiengang in Deutschland von der Examensnote ab. Ob das gut oder schlecht ist ist Geschmackssache. Hat aber auch Vorteile: Du kannst dich aufs Studium konzentrieren und musst nicht wie in BWL permanent Praktika kloppen um einen guten Berufseinstieg zu schaffen
  5. Empfehlen möchte ich nichts per Ferne. Informier dich und dann treffe die Entscheidung

Würde die Mathenote nicht als so vernachlässigbar einstufen. Wer gut in Mathe ist, ist in der Regel gut im logisch schlüssigen Argumentieren und strukturierten Denken. Damit hat er dann vielen Studienbeginnern in Jura, die oft schlecht in Mathe sind, einiges Voraus und der Weg zum Prädikat ist deutlich leichter.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Als top 10% Physiker kann man froh sein wenn man es zu einem IGM konzern schafft und dann es mal auf 80-100k bringt.

Teile deine Erfahrungen mit uns

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Naja, du musst in deine Auswahl auch den zukünftigen Arbeitsmarkt im Blick haben. Als Volljurist wirst du in ca 7 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommen. Das ist - gerade für die jur Berufe - bzgl K.I. und den daraus folgendem Umwandlungsprozess schon ein erhebliches Zeitintervall. Das solltest Du im Hinterkopf haben. Als Mintler wirst du hingegen zukünftig mehr denn je gebraucht.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Naja, du musst in deine Auswahl auch den zukünftigen Arbeitsmarkt im Blick haben. Als Volljurist wirst du in ca 7 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommen. Das ist - gerade für die jur Berufe - bzgl K.I. und den daraus folgendem Umwandlungsprozess schon ein erhebliches Zeitintervall. Das solltest Du im Hinterkopf haben. Als Mintler wirst du hingegen zukünftig mehr denn je gebraucht.

Niemals wird der Staat es zulassen dass Juristen ihren Job wegen KI verlieren. Die werden eher noch den Einsatz von KI in der Industrie beschleunigen sodass es viele Kündigungen gibt und die Juristen auf Jahrzehnte mit arbeitsrechtlichen Fällen versorgt bleiben.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 27.01.2024:

Hallo,

ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.

Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.

Nichts davon wird in Jura-Studium gebraucht, außer die sprachlichen Fähigkeiten, obwohl das relativ ist, da man eher kurze, einfache Sätze schreiben sollte, als hier irgendwelche Romane. Kreativität ("juristische Kreativität, v.a. bei Begründungen z.B. Verwaltungsrecht) dagegen schon eher. Der Großteil der Jura-Studies ist unkreativ, das glaubt man nicht.

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?

Sie oben.

  1. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?

Viel lesen können. Gut lesen können. Verstehen was man liest. Ich lese ca. 2-3 mal so schnell wie der Durchschnittsmensch, hat mir das ganze Studium deutlich erleichtert.

  1. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?

Jura ist, was ich als "Freiberufler"-Studiengang bezeichne (vgl dazu Medizin). Die Gehälter im ÖD (Richter, Staatsanwalt) kann sich jeder selbst raussuchen. Sofern du im 1. und 2. Staatsexamen 9 Punkte schaffst, gehst zur Großkanzlei, die zahlen auch gut und gerne 150k. Das hält man meistens aber keine 3-4 Jahre durch. Sofern du dich als RA selbstständig machst, bis du deines Glückes Schmied. Der durchschnittliche RA macht 70k Umsatz. Kurz gesagt, ist wahrscheinlich etwas über Mindestlohn nach abzüglich aller kosten. Der Großteil der RAs sind halt keine Unternehmer, aber was bleibt einem übrig, wenn man die 9 Punkte nicht schafft? Naja, einen Job findet man als Jurist grundsätzlich immer, als angestellter Volljurist sind 60k+ in vielen Unternehmen drin (am Anfang). Aufstieg und Karriere hängt wie immer - von dir selbst ab. BWL lernst du nichts wirklich was, da kommt's auf die Branche an, wo du hingehst. MINT ist in Deutschland ein totes Pferd.

  1. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?

Nein. Wir Korrektoren würfeln die Noten doch nicht. Der Großteil der Leute lernt falsch. Die versuchen sich Gesetze auswendig zu lernen oder irgendwelche Mindermeinungen und Theorien, die keinen Schwanz interessieren. Ich hab schon selbst Klausuren zur Korrektur gehabt, da wurde in der Falllösung angefangen zu debattieren, ob es sich jetzt hier um ein Angebot/Annahme oder um die Lehre vom sozialtypischen Verhalten handelt (ich weiß, verstehst du nicht, aber genau so einen Blödsinn ließt man noch teilweise im 1. Staatsexamen. Ich denke mir nur, hat die Person die letzten 5 Jahre nichts gelernt? Warum ist sie hier?). Das 1 Staatsexamen prüft nur Grundlagen. Da musst du die AT-Teile lernen und können bis zum Abwinken. Die BT-Teile ergeben sich ohnehin aus dem Gesetz, aber die können alle die AT-Teile nicht richtig und gehen dann ins Examen, und wundern sich, wenn's am Ende 4 Punkte gerade so werden. Spezial-Wissen ist regelmäßig unbedeutend. Jedes Jahr werden Millionen von Urteilen gefällt, die meisten sogar noch am Tag der Verhandlung. Die Richter und Staatsanwälte nutzen grundsätzlich nur die AT-Lehren plus den Gesetzestext. Wir sind hier nicht wie im Common Law, wo es auf Urteile ankommt. Ist übrigens auch der Grund, weshalb man zum gleichen Sachverhalt verschiedene Urtiele haben kann (!).

  1. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Ja, jederzeit. Aber nicht als Vollzeitstudium an der Uni, sondern eine Kombination aus Kanzleiarbeit + LL.B. / EJP an der Fernuni Hagen. Erstens lernst du direkt mit und von Anwälten und nicht mit irgendwelchen Köpfchen, die noch weniger haben als du. Zweitens, ist das Studium ohnehin quasi ein Fernstudium, weil du dir viel Wissen und Technik selbst beibringen musst. Und wie gesagt, viel lesen. Wer nicht gerne ließt, ist im falschen Studium und Beruf. Wer sich alles erklären lassen muss, ist da völlig falsch. Sowohl fachlich als auch intellektuell. Dann lieber was anderes studieren. Ist übrigens auch der Grund, weshalb die 9 Punkte von den GKs gefordert werden. Ein 9+ Punkte Anwalt versteht meistens auch neue Gesetze ohne Probleme bzw. neue Themen und kann diese Einordnen. Einem 4 Punkte Anwalt muss man oft erstmal erklären, was das neue Gesetz überhaupt bedeutet, weil es eigentlich an den Grundlagen fehlt und er ggfs. das Gesetz falsch oder gar nicht einschätzen kann.

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

PS: Kauf dir ein Fallbuch (BGB AT, Schuldrecht AT oder Strafrecht AT) und speziell kein Lehrbuch. Arbeite das durch und schau, ob dir das liegt. Fallbücher sind 90% des Studiums. Du solltest quasi 3 Jahre lang nichts anderes machen als Fälle lösen. Dann schaffst die min. 9 Punkte im 1. Examen auch locker...

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

Was ein Argument. Wie wäre es umgekehrt mit: MINTler bringen die Welt wirklich voran und Juristen gelten als Sesselpupser und Labertaschen? Warum sollte man sich damit zufrieden geben?

So ein Argument kannst du überall bringen

Bin nicht der Schreiber des Kommentars, auf den du dich beziehst. Natürlich bringen Ingenieure/ Mintler die Welt voran und es ist ein sehr Ehrenwerter Beruf. Ich denke der Kommentar auf den du dich bezieht meint eher, dass es sich nicht mehr lohnt in Deutschland Ingenieur zu sein, weil Politik nicht im Sinne der Ingenieure gemacht wird.

Die Sonderrolle der Juristen im Staat ist hingegen nicht zu übersehen, fast überall im Staat haben sie besondere Tarifverträge (R Besoldung), Sonderrechte, die Ihr Einkommen sichern und schaffen sich durch ständige Ausgestaltung von neuen Gesetzen quasi ihre eigenen neuen Kunden. Daraus resultieren dann Eingstiegsgehälter von über 150k für die Top 10% der Absolventen. Für Ingenieure sind solche Gehälter auf fachlichen Positionen in ganz Deutschland selbst zum Berufsende für die besten Absolventen kaum denkbar.

Es ist im Gegenteil so, dass an allen Ecken und Enden alles dafür getan wird, dass es mehr MINTler gibt. Sei es über den angelblichen Fachkräftemangel der überall herbeigeredet und nie kritisch hinterfragt wird, die Abschaffung von Einstiegshürden in den Deutschen Arbeitsmarkt oder die FHs mit niedrigen Ansprüchen die überall aus dem Boden sprießen und einem den B.Eng hinterherwerfen.

Dazu gibt es noch teure Energie und Bürokratie sodass Wettbewerbsfähige Entwicklung hier quasi undenkbar ist.

Ich kann mich irren, aber ich denke das ist das, was der Schreiber des Kommentars meint.

Bin der, dem du hier antwortest.
Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache. Ingenieure sind halt aller meist in der freien Wirtschaft anzutreffen. Das Staatswesen geht mit der Juristerei Hand in Hand und Ärzte sind für den Erhalt der Gesellschaft ganz direkt relevant. In dem Sinne stimmt das wohl ja.

Das Argument, dass Juristen das Sagen haben, halte ich immernoch für Unsinn. In den Bundestag muss man dennoch erstmal reinkommen. Als einzelner Jurist wird man auf staatlicher Ebene wahrscheinlich dennoch nicht viel mehr zu sagen haben

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Naja, du musst in deine Auswahl auch den zukünftigen Arbeitsmarkt im Blick haben. Als Volljurist wirst du in ca 7 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommen. Das ist - gerade für die jur Berufe - bzgl K.I. und den daraus folgendem Umwandlungsprozess schon ein erhebliches Zeitintervall. Das solltest Du im Hinterkopf haben. Als Mintler wirst du hingegen zukünftig mehr denn je gebraucht.

Das Argument wurde auch oft gebracht im Forum. Zusammengefasst: KI werde erhebliche Anteile der Arbeit eines Juristen erledigen können, aber die Kernpunkte würden wahrscheinlich bleiben. Vor Gericht müsse immernoch ein Mensch auftreten und im direkten Kontakt würden die Mandanten wahrscheinlich das Gespräch mit einem Menschen vorziehen.

Syndikusanwälte, also Juristen in der freien Wirtschaft, würden außerdem eher unter Druck stehen als Juristen in der Justiz oder in Behörden, da dort sogar immernoch gefaxt werde, demnach also wenig Motivation bestehe, sich zu digitalisieren.

Das nur als grobe Zusammenfassung von dem was so gebracht wurde im Forum.

Wo ich inzwischen tendieren würde, wäre:
Motivation ist immer notwendig, um zu leisten, oder immerhin, um glücklich zu werden.
Demnach: Wenn die Motivation nicht da ist, dann lieber nicht machen, weil die rosigen Aussichten nicht für die gelten, die eigentlich keinen intrinsischen Antrieb daran haben.

Mit Motivation Jura studieren kann was werden, wenn man gut genug ist. Ist man es nicht, gilt man anscheinend schon fast als gebranntmarkt (übertrieben gesprochen). Ist man gut, hat man gewonnen. Man weiß nach 5 Jahren also woran man ist, vorher nicht.

MINT: weniger extrem von Noten abhängig. Bessere Noten = besserer Türöffner für den Berufseintritt als schlechtere Noten.
Allerdings lässt sich auch mit mittelmäßigen Noten noch einiges machen, je nach dem, wie man sich im Berufsleben anstellt. Heißt umgekehrt, dass gute Noten kein so starker Garant sind, wie in Jura. Dafür sind mittlere Noten nicht so schlimm wie in Jura.

Kurz gesagt: mit jura ist dein Berufsleben nach 5 jahren eher determiniert als mit mint, im Guten wie im Schlechten.

Das Gehalt ist für Top Juristen wesentlich höher als für Top Ingenieure. Unterhalb der Top Juristen dürfte das ähnlichere Dimensionen annehmen. Bin net sicher wo der Median bei beiden liegt.

Innerhalb des MINT-Bereichs kommt es aber auch etwas drauf an. Hier im Forum heißt es grob dass Informatik vernünftig ist, E-Technik ist vernünftig, Maschinenbau ist ok aber nicht mehr was es mal war. Naturwissenschaften eher nicht, wobei Physik oftmals heiß debattiert wird.

Ich selbst mache Physik. Hier wird oft gesagt, dass das nichts sei. Wenn ich Leute treffe, aus dem Verein bspw, die es beruflich selbst zu was gebracht habe, klingt es oft genau andersrum. Ich werds dann sehen. Wenn mich der Arbeitsmarkt für Physiker nicht passt, überlege ich, mich umzubilden.

Aber wie gesagt: das eher als Zusammenfassung nehmen, wie ich sie anstellen würde. Diskussionen hier gehen oft ins kleinste Detail über :D

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 29.01.2024:

Naja, du musst in deine Auswahl auch den zukünftigen Arbeitsmarkt im Blick haben. Als Volljurist wirst du in ca 7 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommen. Das ist - gerade für die jur Berufe - bzgl K.I. und den daraus folgendem Umwandlungsprozess schon ein erhebliches Zeitintervall. Das solltest Du im Hinterkopf haben. Als Mintler wirst du hingegen zukünftig mehr denn je gebraucht.

Das Argument wurde auch oft gebracht im Forum. Zusammengefasst: KI werde erhebliche Anteile der Arbeit eines Juristen erledigen können, aber die Kernpunkte würden wahrscheinlich bleiben. Vor Gericht müsse immernoch ein Mensch auftreten und im direkten Kontakt würden die Mandanten wahrscheinlich das Gespräch mit einem Menschen vorziehen.

Syndikusanwälte, also Juristen in der freien Wirtschaft, würden außerdem eher unter Druck stehen als Juristen in der Justiz oder in Behörden, da dort sogar immernoch gefaxt werde, demnach also wenig Motivation bestehe, sich zu digitalisieren.

Das nur als grobe Zusammenfassung von dem was so gebracht wurde im Forum.

Wo ich inzwischen tendieren würde, wäre:
Motivation ist immer notwendig, um zu leisten, oder immerhin, um glücklich zu werden.
Demnach: Wenn die Motivation nicht da ist, dann lieber nicht machen, weil die rosigen Aussichten nicht für die gelten, die eigentlich keinen intrinsischen Antrieb daran haben.

Mit Motivation Jura studieren kann was werden, wenn man gut genug ist. Ist man es nicht, gilt man anscheinend schon fast als gebranntmarkt (übertrieben gesprochen). Ist man gut, hat man gewonnen. Man weiß nach 5 Jahren also woran man ist, vorher nicht.

MINT: weniger extrem von Noten abhängig. Bessere Noten = besserer Türöffner für den Berufseintritt als schlechtere Noten.
Allerdings lässt sich auch mit mittelmäßigen Noten noch einiges machen, je nach dem, wie man sich im Berufsleben anstellt. Heißt umgekehrt, dass gute Noten kein so starker Garant sind, wie in Jura. Dafür sind mittlere Noten nicht so schlimm wie in Jura.

Kurz gesagt: mit jura ist dein Berufsleben nach 5 jahren eher determiniert als mit mint, im Guten wie im Schlechten.

Das Gehalt ist für Top Juristen wesentlich höher als für Top Ingenieure. Unterhalb der Top Juristen dürfte das ähnlichere Dimensionen annehmen. Bin net sicher wo der Median bei beiden liegt.

Innerhalb des MINT-Bereichs kommt es aber auch etwas drauf an. Hier im Forum heißt es grob dass Informatik vernünftig ist, E-Technik ist vernünftig, Maschinenbau ist ok aber nicht mehr was es mal war. Naturwissenschaften eher nicht, wobei Physik oftmals heiß debattiert wird.

Ich selbst mache Physik. Hier wird oft gesagt, dass das nichts sei. Wenn ich Leute treffe, aus dem Verein bspw, die es beruflich selbst zu was gebracht habe, klingt es oft genau andersrum. Ich werds dann sehen. Wenn mich der Arbeitsmarkt für Physiker nicht passt, überlege ich, mich umzubilden.

Aber wie gesagt: das eher als Zusammenfassung nehmen, wie ich sie anstellen würde. Diskussionen hier gehen oft ins kleinste Detail über :D

Natürlich müssen Anwälte auch noch vor Gericht auftauchen. Aber Jura ist zweifellos eines der am meisten bedrohten Bereiche durch KI, da durch KI Nachfrage nach Juristen in Teilen wegfallen wird - das Angebot aber stabil bleibt oder gar zunimmt. Ich würde von Jura die Finger lassen, außer wenn ich weiß, dass ich dort zu den Top 10% gehören werde.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 27.01.2024:

Hallo,

ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.

Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
  2. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
  3. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
  4. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
  5. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Bin der, dem du hier antwortest.
Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache. Ingenieure sind halt aller meist in der freien Wirtschaft anzutreffen. Das Staatswesen geht mit der Juristerei Hand in Hand und Ärzte sind für den Erhalt der Gesellschaft ganz direkt relevant. In dem Sinne stimmt das wohl ja.

Nein, das liegt überhaupt nicht in der Natur der Sache. Schlechte Bezahlung für MINTler und fehlende Wettbewerbsfähigkeit sind nicht gottgegeben. Die Politik könnte hier Gegensteuern.

Im Gegenteil. Es ist sogar die Aufgabe der Politik die Kosten des Staates für Infrastruktur, Bildung, Rechtssprechung und medizinische Versorgung gering zu halten, damit die Wirtschaft und Bevölkerung eben von diesen Ressourcen günstig profitieren kann. Vor 20 Jahren haben bei Mercedes noch 1000 Leute in einem Werk gearbeitet, für hohe Bezahlung. Heute arbeiten noch 100 dort, die bei der örtlichen Leiharbeitsbude angestellt sind (für deutlich weniger Gehalt) und deren Jobs sollen auch noch nach China verlagert werden. Nur der Staat braucht immer mehr Richter, Ärzte und Bürokraten mit fetten Pensionen, die der Rest der arbeitenden Bevölkerung natürlich irgendwie finanzieren muss.

Das einzige Naturgegebene ist wohl, dass es für Staaten keinen wirklich spürbaren (Wettbewerbs)druck gibt. Eigentlich schon, weil man müsste davon ausgehen, dass eine funktionierende Medienlandschaft in einer Demokratie die Bevölkerung über diese ökonomischen Zusammenhänge aufklären und anschließend käme die Abrechnung am Wahltag (noch besser wäre natürlich direkte Demokratie). Das klappt aber hier leider so gut wie garnicht. Hier posiert Scholz einmal unter einer Regenbogenfahne oder auf einer Anti-Rechts-Demo und schon ist er der Star in den Medien. Nicht, dass das nicht auch wichtig wäre, aber ökonomische Kritik und insbesondere transparente Aufklärung über ökonomische Zusammenhänge seitens der Medien findet so gut wie garnicht statt. Oft hat man eher den Eindruck, dass einfachste Zusammenhänge nicht mal bekannt sind.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 28.01.2024:

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

Was ein Argument. Wie wäre es umgekehrt mit: MINTler bringen die Welt wirklich voran und Juristen gelten als Sesselpupser und Labertaschen? Warum sollte man sich damit zufrieden geben?

So ein Argument kannst du überall bringen

Das was er im ersten Kommentar genannt hat, ist aber genau der Eindruck, den man relativ schnell als Ingenieur im Berufsleben bekommt (zumindest aus meiner Perspektive)

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Da gebe ich Dir teilweise durchaus recht. Das mit dem Beamtenstatus bzw. den Pensionen ist in der heutigen Zeit einfach nicht mehr vermittelbar. Interessant ist ja, dass die Pensionsprivilegierung selten in den Fokus der Debatten gestellt wird. Es geht meistens immer um den normalen Rentner und um die Höhe der gesetzlichen Rentenversicherungsleistung. In allen anderen europäischen Staaten zahlen Beamte - wie jeder Bürger - in die Rentenversicherung ein und bekommen dafür auch nicht mehr Lohn als ausgleich. In Österreich hat dies in den 90er Jahren begonnen, in Frankreich und den Niederlanden war es bspw schon immer so, dass Beamten in die Rentenkasse einzahlen. Beamte in Deutschland verdienen auch im europäischen Vergleich sehr gut.

Was ich allerdings hervorheben möchte: ich habe in einem außereuropäischen Land fast 3 Jahre verbracht. Ich kann nur sagen: der ÖD war dort eine Katastrophe. Die Angestellten waren idR kaum bzw. jedenfalls nicht adäquat ausgebildet und es kamen Bescheide bzw. Schreiben, die dann widerrufen wurden bzw. kam dann ein neues Schreiben, dessen Inhalt diametral zum vorherigen stand.....eine Katastrophe. Man braucht schon ein funktionierenden ÖD, der inbesondere gut ausgebildete Fachkräfte anzieht. Dass das hier in DE natürlich Auswüchse angenommen hat, die keinem verständlich erklärt werden können, ist eine andere Frage.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 30.01.2024:

Bin der, dem du hier antwortest.
Das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache. Ingenieure sind halt aller meist in der freien Wirtschaft anzutreffen. Das Staatswesen geht mit der Juristerei Hand in Hand und Ärzte sind für den Erhalt der Gesellschaft ganz direkt relevant. In dem Sinne stimmt das wohl ja.

Nein, das liegt überhaupt nicht in der Natur der Sache. Schlechte Bezahlung für MINTler und fehlende Wettbewerbsfähigkeit sind nicht gottgegeben. Die Politik könnte hier Gegensteuern.

Im Gegenteil. Es ist sogar die Aufgabe der Politik die Kosten des Staates für Infrastruktur, Bildung, Rechtssprechung und medizinische Versorgung gering zu halten, damit die Wirtschaft und Bevölkerung eben von diesen Ressourcen günstig profitieren kann. Vor 20 Jahren haben bei Mercedes noch 1000 Leute in einem Werk gearbeitet, für hohe Bezahlung. Heute arbeiten noch 100 dort, die bei der örtlichen Leiharbeitsbude angestellt sind (für deutlich weniger Gehalt) und deren Jobs sollen auch noch nach China verlagert werden. Nur der Staat braucht immer mehr Richter, Ärzte und Bürokraten mit fetten Pensionen, die der Rest der arbeitenden Bevölkerung natürlich irgendwie finanzieren muss.

Das einzige Naturgegebene ist wohl, dass es für Staaten keinen wirklich spürbaren (Wettbewerbs)druck gibt. Eigentlich schon, weil man müsste davon ausgehen, dass eine funktionierende Medienlandschaft in einer Demokratie die Bevölkerung über diese ökonomischen Zusammenhänge aufklären und anschließend käme die Abrechnung am Wahltag (noch besser wäre natürlich direkte Demokratie). Das klappt aber hier leider so gut wie garnicht. Hier posiert Scholz einmal unter einer Regenbogenfahne oder auf einer Anti-Rechts-Demo und schon ist er der Star in den Medien. Nicht, dass das nicht auch wichtig wäre, aber ökonomische Kritik und insbesondere transparente Aufklärung über ökonomische Zusammenhänge seitens der Medien findet so gut wie garnicht statt. Oft hat man eher den Eindruck, dass einfachste Zusammenhänge nicht mal bekannt sind.

Dein zweiter Absatz bestätigt, was ich meinte. Ganz offensichtlich ist der Druck auf die Politik nicht hoch genug, um was zu verändern. Wirtschaftlicher Abstieg scheint für die Politik hinnehmbar zu sein. Wenn alle Ärzte verschwinden würden, wäre die Konsequenz sofort spürbar. Wenn alle Anwälte verschwinden, wäre der Staat gefährdet. Eine absteigende Wirtschaft bringt diese Konsequenzen eben nicht unbedingt mit, wenn das Land nicht gerade auf den Stand eines dritte Welt Staates zurückfällt

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 30.01.2024:

Bin Dipl.-Ing. und rate dir auf jeden Fall zum Jura-Studium. Warum? Weil du nur als Jurist in diesem Land wirklich etwas zu sagen hast. Im Bundestag sitzen überwiegend Juristen, in der öffentlichen Verwaltung steigst du nur als Volljurist mit Befähigung zum Richteramt richtig auf. In den Gerichten sowieso! Kurz: Juristen dürfen alles, wissen alles besser und haben am Ende das IMMER das letzte Wort. Warum sollte man sich also mit weniger zufrieden geben?!

Was ein Argument. Wie wäre es umgekehrt mit: MINTler bringen die Welt wirklich voran und Juristen gelten als Sesselpupser und Labertaschen? Warum sollte man sich damit zufrieden geben?

So ein Argument kannst du überall bringen

Das was er im ersten Kommentar genannt hat, ist aber genau der Eindruck, den man relativ schnell als Ingenieur im Berufsleben bekommt (zumindest aus meiner Perspektive)

Gibt aber auch viele MINT Absolventen, die eine eher wirtschaftliche Richutng einschlagen, die eher weg vom Fach geht. Würde ich dann so machen. Ich lass mich doch nicht zum Narren halten

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 27.01.2024:

Hallo,

ich bin vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.

Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.

Fragen:

  1. Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
  2. Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
  3. Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
  4. Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
  5. Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?

Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

Ich halte nicht so viel auf diese Zwitterstudiengänge. Du machst BWL glaub ich nur als "Nebenfach" mit PoWi Studenten usw, sodass hier Tiefe verloren geht und eine Gleichsetzung mit dem richtigen BWL Studium sich verbietet. Das bringt dir jedenfalls nichts für die klassischen juristische Karriere.

Andererseits ist dieses Abschichten im Examen natürlich ein riesen Vorteil ggü den richtigen Jurastudenten. Denn eine der Schwiwrigkeiten des Staatsexamens ist bekanntlich, sein gesamtes Wissen aus 5 Jahren in 8 Klausuren parat zu haben und effektiv in diesen 2 Wochen abzuspulen. Das ist neben der fachlichen auch eine hohe psychische Hürde. Das würde dann bei dir wegfallen.

Hast Du dich denn mal informiert über KI und die Auswirkungen für juristische Berufe? Sieht alles andere als rosig aus.

Im Endeffekt liegt die Entscheidung allein bei dir. Lass dich darin von keinem beeinflussen und studier das, was dir am sinnvollsten erscheint und bestenfalls mit deinem Interesse korreliert. Das scheint Jura zu sein.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

Ich habe den Bachelorstudiengang absolviert und kann vielleicht ein paar Insights geben. Zunächst einmal muss dir bewusst sein, dass der BWL-Teil stark eingeschränkt ist. Du hörst sehr viele Einführungsveranstaltungen, die nicht in die Tiefe gehen und auch eher den "Laberteil" von BWL umfassen (Beispiel: Marketing). Mit Mathematikbegabung wirst du in diesem Studiengang nicht glänzen können. Die einzigen relevanten Vertiefungen sind letztlich HR und Steuern. Falls du doch für eines der beiden Felder interessierst (insbesondere Steuern), dann: Go for ist! Hier lohnt sich der Bachelor m. E. nach sehr, denn du hast tatsächlich reale Einstiegschancen auch mit diesem Abschluss.
Realistisch gesehen wirst du im Staatsexamen nicht durchfallen. Die endgültige Durchfallquote liegt bei 10% und - seien wir ehrlich - durch den niedrigen NC und das geringe Aussortieren während des Studiums kann quasi jeder zum Examen antreten. Ob deine Psyche das mitmacht, weißt nur du. Letztlich ist der Bachelor aber für viele nur eine weitere Beruhigung von vielen, wie z. B. Noten in Probeklausuren, weitere Versuche falls man es nicht packt usw.
Deine Berufsaussichten sind mit dem Mannheimer Studium ähnlich wie an anderen juristischen Fakultäten. Wenn du ein VB hast, ist deine Spezialisierung usw. zugespitzt gesagt komplett egal. Es kann dir in relevanten Bereichen helfen, wenn du knapp (!) am VB vorbei bist. Ansonsten sind die sehr attraktiven juristischen Bereiche aber für dich verschlossen (Großkanzlei, Richteramt, Notariat). Als passabler Anwalt kann man auch außerhalb dieser Bereiche ganz gut leben, die Frage ist nur, ob man sich dann das Studium antun will. Der Bachelor ist daher für den guten juristischen Arbeitsmarkt nur in speziellen Fällen ein echter Gamechanger. Und vermutlich wird es dann auch jede Vertiefung an einer anderen Uni tun.
Belastbarkeit ist Grundvoraussetzung, egal ob in Mannheim oder an einer anderen Uni. In Mannheim ist das nur früher klar.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

Ich halte nicht so viel auf diese Zwitterstudiengänge. Du machst BWL glaub ich nur als "Nebenfach" mit PoWi Studenten usw, sodass hier Tiefe verloren geht und eine Gleichsetzung mit dem richtigen BWL Studium sich verbietet. Das bringt dir jedenfalls nichts für die klassischen juristische Karriere.

Andererseits ist dieses Abschichten im Examen natürlich ein riesen Vorteil ggü den richtigen Jurastudenten. Denn eine der Schwiwrigkeiten des Staatsexamens ist bekanntlich, sein gesamtes Wissen aus 5 Jahren in 8 Klausuren parat zu haben und effektiv in diesen 2 Wochen abzuspulen. Das ist neben der fachlichen auch eine hohe psychische Hürde. Das würde dann bei dir wegfallen.

Hast Du dich denn mal informiert über KI und die Auswirkungen für juristische Berufe? Sieht alles andere als rosig aus.

Im Endeffekt liegt die Entscheidung allein bei dir. Lass dich darin von keinem beeinflussen und studier das, was dir am sinnvollsten erscheint und bestenfalls mit deinem Interesse korreliert. Das scheint Jura zu sein.

TE hier:

Was meinst du? Inwiefern sollten juristische Berufe, also Anwalt oder Richter, die staatlich geschützt sind, von der KI bedroht sein? Und wie sieht es im Vergleich mit anderen Studiengängen wie BWL aus? Sind diese weniger bedroht und sollte ich eher das studieren, wenn ich in Zukunft noch einen hochbezahlten Job möchte?

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

Ich halte nicht so viel auf diese Zwitterstudiengänge. Du machst BWL glaub ich nur als "Nebenfach" mit PoWi Studenten usw, sodass hier Tiefe verloren geht und eine Gleichsetzung mit dem richtigen BWL Studium sich verbietet. Das bringt dir jedenfalls nichts für die klassischen juristische Karriere.

Andererseits ist dieses Abschichten im Examen natürlich ein riesen Vorteil ggü den richtigen Jurastudenten. Denn eine der Schwiwrigkeiten des Staatsexamens ist bekanntlich, sein gesamtes Wissen aus 5 Jahren in 8 Klausuren parat zu haben und effektiv in diesen 2 Wochen abzuspulen. Das ist neben der fachlichen auch eine hohe psychische Hürde. Das würde dann bei dir wegfallen.

Hast Du dich denn mal informiert über KI und die Auswirkungen für juristische Berufe? Sieht alles andere als rosig aus.

Im Endeffekt liegt die Entscheidung allein bei dir. Lass dich darin von keinem beeinflussen und studier das, was dir am sinnvollsten erscheint und bestenfalls mit deinem Interesse korreliert. Das scheint Jura zu sein.

TE hier:

Was meinst du? Inwiefern sollten juristische Berufe, also Anwalt oder Richter, die staatlich geschützt sind, von der KI bedroht sein? Und wie sieht es im Vergleich mit anderen Studiengängen wie BWL aus? Sind diese weniger bedroht und sollte ich eher das studieren, wenn ich in Zukunft noch einen hochbezahlten Job möchte?

Lieber TE: KI wird massive Umwälzungen insbesondere für "white collar" Jobs mitbringen. Es gibt diverse Studien und Gutachten bzgl KI, welche gerade die Rechtsdienstleistungsbranche als besonders bedroht ansieht (nicht nur, aber eben auch). Bspw hat GPT 4.0 in den USA das Bar-Examen (Anwaltszulassung in den USA) mit Topnoten unter den besten 10% bestanden.

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

ABER: das bedeutet mitnichten, dass gar keine Juristen mehr benötigt werden. Der Bedarf wird wahrscheinlich nur deutlich geringer sein. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann das naturgemäß allerdings keiner antizipieren. Alle Artikel/Gutachen zu diesem Thema - auch der oben zitierte Artikel - stochern da mehr oder weniger im Dunkeln. Andererseits gibt es nun einmal viele KI/LLM Programme mit jur Bezug, da Juristen ein hoher Kostenfaktor für Unternehmen usw darstellen, den man gerne minimieren möchte. Aber: Wenn du herausragende Examina ablegst, wirst du wohl auch in 7-8 Jahren (also wenn du auf den Arbeitsmarkt kommst) gute Chancen haben. Also studier das, was deinem Interesse entspricht! Viel Erfolg!

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

TE hier:

Danke an die zahlreichen, teils sehr ausführlichen Antworten hier, die mir schon mal in meiner Entscheidungsfindung weitergeholfen haben.

Nun habe ich letztens den Studiengang „Unternehmensjurist/LLB“ an der Uni Mannheim entdeckt. Auf den ersten Blick scheint dieser mein Interesse für Wirtschaft und Recht prima zu kombinieren und mir auch noch weiterhin die Möglichkeit zum Schreiben des Staatsexamen offen zu halten.

Zum Aufbau: in den ersten 6 Semestern: 60% Jura- (nur Zivilrecht) / 40 % BWL-Anteile zum Erwerb des Bachelors, danach folgt der erste Teil des Examens (nur Zivilrechtsklausuren). Hiernach kommen 4 Semester „ergänzende Studien“ , in denen das öff. Recht und Stafrecht erstmals gelehrt werden und der zweite Teil des Examens mit den entsprechenden Examensklausuren folgt.

Auf der einen Seite sollte der Bachelor-Abschluss nach dem 6. Semester eine beruhigende Wirkung auf meine Gemütslage vor dem Examen haben. Auf der anderen Seite scheint der Studiengang allerdings (logischerweise) weitaus zeitaufwendiger und belastender zu sein als ein typisches Jurastudium, da jede Note ab dem ersten Semester in den Bachelor zählt. Zudem ist der zeitliche Aufwand durch die Abschichtung bis zur Vollendung des ersten Examens mit 11-12 Semestern deutlich höher als bei einem normalen Jurastudium.

Letztendlich stellt sich mir insbesondere die Frage, wie gut mich der Studiengang auf das Examen vorbereitet und ob der zusätzliche Aufwand mit dem Doppelabschluss in BWL sowie das Abschichten nicht eher hinderlich für meine Examensnoten sind.

Was haltet Ihr von diesem Studiengang und würdet Ihr mir diesen eher empfehlen, anstelle eines herkömmlichen Jurastudiums?

Ich halte nicht so viel auf diese Zwitterstudiengänge. Du machst BWL glaub ich nur als "Nebenfach" mit PoWi Studenten usw, sodass hier Tiefe verloren geht und eine Gleichsetzung mit dem richtigen BWL Studium sich verbietet. Das bringt dir jedenfalls nichts für die klassischen juristische Karriere.

Andererseits ist dieses Abschichten im Examen natürlich ein riesen Vorteil ggü den richtigen Jurastudenten. Denn eine der Schwiwrigkeiten des Staatsexamens ist bekanntlich, sein gesamtes Wissen aus 5 Jahren in 8 Klausuren parat zu haben und effektiv in diesen 2 Wochen abzuspulen. Das ist neben der fachlichen auch eine hohe psychische Hürde. Das würde dann bei dir wegfallen.

Hast Du dich denn mal informiert über KI und die Auswirkungen für juristische Berufe? Sieht alles andere als rosig aus.

Im Endeffekt liegt die Entscheidung allein bei dir. Lass dich darin von keinem beeinflussen und studier das, was dir am sinnvollsten erscheint und bestenfalls mit deinem Interesse korreliert. Das scheint Jura zu sein.

TE hier:

Was meinst du? Inwiefern sollten juristische Berufe, also Anwalt oder Richter, die staatlich geschützt sind, von der KI bedroht sein? Und wie sieht es im Vergleich mit anderen Studiengängen wie BWL aus? Sind diese weniger bedroht und sollte ich eher das studieren, wenn ich in Zukunft noch einen hochbezahlten Job möchte?

@TE: Ki wird viele Berufe treffen. Nicht nur Jura. Wenn du einen guten Abschluss machst, wirst du einen ordentlichen Job finden. Egal ob Jura oder BWL, zumal Jura und BWL viele Türen öffnen. Beides ist gut.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 05.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Aber nicht in Deutschland in den nächsten 10 Jahren. Digitalisierung im Schneckentempo. KI als Unterstützung ja. Aber allein wegen der Haftung wird es am Ende Menschen geben müssen.

Datamining, Dokumentenvergleiche aber auch bei BWL Rechnungsprüfung, Buchhaltertätigkeiten gern per KI

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

Das sehe ich nicht so dramatisch, denn die Bevölkerung ist bereits geistig abgestumpft.(Ich schließe mich nicht aus)

Ich sehe aus Blick eines Ingenieurs nur seit Jahren schon die Entwicklung, dass durch den technischen Fortschritt immer mehr mittelschwere Jobs durch sehr schwere Aufgaben ersetzt werden. Die KI wird das noch weiter beschleunigen. Die leichten bis mittelschweren Aufgaben, welche ein sehr großer Teil der Bürojobs nunmal sind, werden obsolet. Es werden neue Dinge entstehen aber das wird auch nur noch das sein, was die KI nicht kann - und das sind letztendlich die wirklich komplexen Sachen.
Das ist meines Erachtens auch _einer_ der Hauptgründe für die Schere zwischen arm und reich. Als top ausgebildete Verwaltungsfachkraft zu Wohlstand zu kommen ist heute nahezu nicht mehr möglich. Der gleiche Trend setzt in der akademischen Welt auch nach und nach durch.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Schwierig vorherzusagen. Könnte sein, dass da die potenzielle Dynamik aber etwas unterschätzt wird. Im Artikel dazu z.B. „Er verweist auf die These von Ray Kurzweil, wonach die Leistungsfähigkeit neuraler Netzwerke sich alle 3,5 Monate verdoppelt, also in sechs Jahren 300.000-mal so groß ist wie heute.“

Mit einem leistungsfähigen juristischen LLM kann das Justizsystem, der deutschen Behäbigkeit zum Trotz, mutmaßlich schon in gewaltiger Geschwindigkeit revolutioniert werden, sofern eben entsprechende ethische und rechtliche Gütekriterien gewahrt bleiben. Für die Umsetzung reicht bereits vorhandene IT Ausstattung in den Gerichten.

So wie ich die Lage einschätze, geht es in dem Bereich ja mittlerweile nur noch darum, möglichst alle juristischen Daten elektronisch zentral verfügbar zu machen. Der Punkt, an dem LLMs logisch und juristisch einwandfreie Rückschlüsse und Urteile treffen können, ist wohl schon erreicht.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

Solange KI keine Briefe und Fax versenden kann sind alle Juristen in Deutschland sicher.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Übertreibt doch bitte nicht immer mit ChatGPT. Ein Vermögensberater hat oft einen inhaltlich relativ seichten Job und macht nichts sonderlich komplexes, wenn der nicht gerade bei Goldman arbeitet. Das Examen beim WP unterscheidet sich praktisch auch total von der Tätigkeit, weil du im Examen die Angaben zum Sachverhalt hast und in der Realität erst zu den Infos kommen musst, wobei die erste Datenlage oft irreführend sein kann. Da können die noch viel digitalisieren bevor man aufhört sich überhaupt über den Arbeitskräftemangel auf unteren Ebenen zu beklagen.

Von den WPs selber möchte ich erst gar nicht anfangen. Da könnte es sogar soweit gehen, dass eine potentiell gründlichere KI sogar für noch mehr Arbeit sorgt, als sie überhaupt abarbeiten kann/darf. Will nicht wissen, was so alles vom Menschen bis jetzt übersehen wird. Abgesehen davon müssen die KIs auch nicht zwangsweise exponentiell entwickeln. Insbesondere nicht dauerhaft. Schnittstellenproblematiken in jeder Form zu Mandantennetzwerken lasse ich jetzt auch weg.

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

Für Jura ist die Zukunft beschissen. Keine Frage. Doch auch der BWLer ist - je nach Funktion - nicht "sicher". Gerade bei Analysten oder im UB Bereich kann iRd Associate Ebene gut was wegrationalisiert werden. Auch bei den ganzen KMUs, in denen BWLer v.a. in der Verwaltung sitzen bzw den Job ausüben, den vor 10-15 Jahren noch der ausgebildete Büro- oder Einzelhandelskaufmann machte, kann sehr gut was wrgrationalisiert werden. Aber ja, Juristen triffts besonders schnell und besonders hart.

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WiWi Gast

Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen?

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

Solange KI keine Briefe und Fax versenden kann sind alle Juristen in Deutschland sicher.

Bin selbst Informatiker und glaube das ist eh nur Angst die von denen geschürt wird. Fakt ist aber dass das auch in unserem Unternehmen die ersten waren die jetzt gehen müssen. Nicht die Juristen. Natürlich wird man nie gute Informatiker ersetzen können aber wenn ist das die erste Branche die davon betroffen ist und Jura eher eine der letzten die wissen im Gegensatz zu uns wie man sich die eigene Branche schützt.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Die Frage bleibt: wie werden Staat und Gesellschaft damit umgehen? Ja, es wird die Juristen wohl besonders hart treffen. Gleiches dürfte aber auch für die Verwaltung im Allgemeinen, für Marketing, im Finance-Bereich (Im Handelsblatt war ein Artikel, wo ein Vermögensverwalter meinte, in 2-3 Jahren nur noch 1/4 des Personals zu benötigen) oder aber auch bei der WP/StB langfristig gelten (GPT hat auch das amerikanische WP-Examen = CPA, bestanden). Es werden Millionen Arbeitsplätze bedroht sein. Das wird soziale und gesellschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen und die politischen Ränder massiv stärken. KI bzw. die LLM Programme machen riesen Sprünge, der Unterschied von GPT 3.5 zu 4.0 ist gigantisch. Man muss natürlich damit umgehen können, sprich die richtigen "prompts" formulieren, aber mittelfristig kann der Mensch mit dem exponentiellen Wachstum der KI/LLM-Programme nicht mithalten. Dieses "prompten" und Nutzen von GPT wird mMn zu einer völligen Verblödung und geistigen Abstumpfung der Bevölkerungen führen.

Solange KI keine Briefe und Fax versenden kann sind alle Juristen in Deutschland sicher.

Einen Text Richtung Drucker oder Richtung Fax zu schicken sind jetzt nicht gerade die großen ungelösten Probleme der IT.

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WiWi Gast

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Da gibt es noch einige Probleme. Eine Schwachstelle in der Anwendung von Algorithmen (KI) ist das Auftreten von systematischen Verzerrungen, die auf das ungewollte Antrainieren von Vorurteilen durch die KI zurückzuführen ist. Um das System zu trainieren, muss man ihm Daten zuführen. Neben der Frage, woher die Daten nehmen (Datenschutz), stellt sich das Problem der Verwendung ausgewählter Datensätze. Das kann hin bis zu rassistischen Vorurteilen gehen, wenn durch die KI bei dunkelhäutigen Tätern ein höheres Risiko der Straftatbegehung errechnet. Das kann weiter gedacht unter Umständen zu Zirkelschlüssen führen. Nach meinem Kenntnisstand haben wir dieses Problem noch (lange) nicht vollständig im Griff.

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Schwierig vorherzusagen. Könnte sein, dass da die potenzielle Dynamik aber etwas unterschätzt wird. Im Artikel dazu z.B. „Er verweist auf die These von Ray Kurzweil, wonach die Leistungsfähigkeit neuraler Netzwerke sich alle 3,5 Monate verdoppelt, also in sechs Jahren 300.000-mal so groß ist wie heute.“

Mit einem leistungsfähigen juristischen LLM kann das Justizsystem, der deutschen Behäbigkeit zum Trotz, mutmaßlich schon in gewaltiger Geschwindigkeit revolutioniert werden, sofern eben entsprechende ethische und rechtliche Gütekriterien gewahrt bleiben. Für die Umsetzung reicht bereits vorhandene IT Ausstattung in den Gerichten.

So wie ich die Lage einschätze, geht es in dem Bereich ja mittlerweile nur noch darum, möglichst alle juristischen Daten elektronisch zentral verfügbar zu machen. Der Punkt, an dem LLMs logisch und juristisch einwandfreie Rückschlüsse und Urteile treffen können, ist wohl schon erreicht.

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WiWi Gast

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Laut deinen genannten Interessen, passt VWL für dich

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

Ich kann dir einen aktuellen Artikel über KI vom "deutschen Anwaltsspiegel" empfehlen, wo ein Partner einer renommierten M&A und Banking & Finanve Boutique ein desaströses Bild für die Zukunft der juristischen Berufe zeichnet.

Der Artikel bringt die Sache erstaunlich realistisch und neutral auf den Punkt. Die Zukunft sieht düster aus. Das aber nicht allein nur für den rechtsberatenden Bereich. Wahrscheinlich werden wir bereits in max. 10 Jahren ein höchsten Standards genügendes, relativ autonom funktionierendes Rechtssystem vorfinden (Erfassung der Sachverhalte mittels Chatbots, KI-Richter, KI-Staatsanwälte, KI-Verwaltung, Juristische und soziokulturelle Data Analyse zur Identifikation von Regelungslücken oder Dysfunktionalitäten und damit sogar KI-Gesetzgebung).

Veränderungen können hier wirklich schlagartig auftreten und Geschäftsmodelle im rechtsberatenden Bereich praktisch über Nacht vernichten. Die Möglichkeiten und Chancen der Effizienzsteigerung in der persistent bleibenden Legislative und Judikative sind aber mMn noch viel größer und gesellschaftlich deutlich bedeutender. Da ist der politische Akteur gefragt, Hürden abzubauen und Innovation voranzutreiben.

Aber nicht in Deutschland in den nächsten 10 Jahren. Digitalisierung im Schneckentempo. KI als Unterstützung ja. Aber allein wegen der Haftung wird es am Ende Menschen geben müssen.

Datamining, Dokumentenvergleiche aber auch bei BWL Rechnungsprüfung, Buchhaltertätigkeiten gern per KI

Haftung ist das goldene Wort. Dass sich Berufsbilder und -alltage trotz identischer Bezeichnung im Laufe der Zeit ändern sollte klar sein, aber gerade bei Berufsträgern wie eben Anwälten, WPs, StB ist die Haftung eines der absolut wichtigsten Kriterien.

Es wird vermutlich keine Versicherung in absehbarer Zeit geben, die den potenziellen Schaden einer anwaltlichen Beratung über eine KI entsprechend absichert. Alleine die potenzielle Schadenssumme wäre quasi nicht quantifizierbar.

Dass es entsprechende Automatisierungsprozesse - gerade für Routinetätigkeiten - über alle Branchen und Berufsbilder hinweg gibt, ist nicht unbedingt neu und vermutlich aufgrund des demographischen Wandels sogar zwingend notwendig.

Das Thema mit Digitalisierung/AI geistert doch schon seit Jahren umher. Im Endeffekt sind scheinen das doch alles langfristige(re) und kaum vorhersehbare Prozesse zu sein, gerade da es auch immer gegenläufige bzw. Anpassungseffekte gibt.

Es wäre schon fast naiv sich da heute auf ein vermeintliches Szenario festzulegen und darauf komplett seine individuelle Zukunft zu planen. Dass das heute gewählte Berufsbild vermutlich in 20 Jahren anders aussieht, muss man eben so hinnehmen - das trifft aber alle gleichermaßen.

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WiWi Gast

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Top Jura ist immer noch zu 90% People Business.

Klar kann eine KI vielleicht einen Sachverhalt anhand der Rechtslage und vergangener Urteile bewerten. Das könnte aber auch jeder Wald- und Wiesen-Anwalt. Die notwendigen Informationen sind sogar heute schon im Internet und in juristischen Datenbanken in Masse verfügbar.

Trotzdem gehen große Konzerne und wohlhabende Individuen zu großen Kanzleien und zahlen Millionensummen an Honoraren. Warum?
Weil man im Zweifelsfall sein Schicksal nicht in die Hand eines 0815-Anwalts legt und schon gar nicht in die Hände einer Software (aka KI).

Manche Leute hier haben eine sehr romantisierte Vorstellung des Rechtssystems. Als ob immer derjenige gewinnen würde, der logisch und nach dem Gesetz im Recht ist...
In der Praxis werden 99% aller wichtigen Fälle unter der Hand geregelt. Man geht nur dann vor Gericht, wenn man sich partout nicht einigen kann.
Und da geht es dann nicht um Recht und Gesetz, sondern nur wer seinen eigenen Standpunkt besser darlegen und argumentieren kann.

Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viel einfache Rechtsberatung (Arbeitsrecht, Mietrecht etc.) automatisiert werden kann. Diese Fälle sind juristisch extrem einfach und wiederholen sich. Darunter werden vorallem die unteren 50% der Juristen leiden, die damit bisher ihr Brot verdienen.
Komplexe Fälle mit Seltenheitswert und hohem Streitwert, werden aber immer von menschlichen Top Juristen betreut werden. Das werden aber vielleicht 10-20% aller aktuellen Juristen sein.

In Zukunft wird in Jura wohl noch mehr gelten "get good or die trying". Wer nicht zu den Top 20% gehören kann/will, dem würde ich kein Jurastudium mehr empfehlen.

antworten
WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

Top Jura ist immer noch zu 90% People Business.

Klar kann eine KI vielleicht einen Sachverhalt anhand der Rechtslage und vergangener Urteile bewerten. Das könnte aber auch jeder Wald- und Wiesen-Anwalt. Die notwendigen Informationen sind sogar heute schon im Internet und in juristischen Datenbanken in Masse verfügbar.

Trotzdem gehen große Konzerne und wohlhabende Individuen zu großen Kanzleien und zahlen Millionensummen an Honoraren. Warum?
Weil man im Zweifelsfall sein Schicksal nicht in die Hand eines 0815-Anwalts legt und schon gar nicht in die Hände einer Software (aka KI).

Manche Leute hier haben eine sehr romantisierte Vorstellung des Rechtssystems. Als ob immer derjenige gewinnen würde, der logisch und nach dem Gesetz im Recht ist...
In der Praxis werden 99% aller wichtigen Fälle unter der Hand geregelt. Man geht nur dann vor Gericht, wenn man sich partout nicht einigen kann.
Und da geht es dann nicht um Recht und Gesetz, sondern nur wer seinen eigenen Standpunkt besser darlegen und argumentieren kann.

Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viel einfache Rechtsberatung (Arbeitsrecht, Mietrecht etc.) automatisiert werden kann. Diese Fälle sind juristisch extrem einfach und wiederholen sich. Darunter werden vorallem die unteren 50% der Juristen leiden, die damit bisher ihr Brot verdienen.
Komplexe Fälle mit Seltenheitswert und hohem Streitwert, werden aber immer von menschlichen Top Juristen betreut werden. Das werden aber vielleicht 10-20% aller aktuellen Juristen sein.

In Zukunft wird in Jura wohl noch mehr gelten "get good or die trying". Wer nicht zu den Top 20% gehören kann/will, dem würde ich kein Jurastudium mehr empfehlen.

Sehe ich grundsätzlich genauso. Der Bedarf an Juristen wird rapide abnehmen, egal ob Voll- oder Wirtschaftsjurist. Eventuell wird -wie der obige Artikel aus dem Anwaltsspiegel ja angerissen hat - sogar die Anwaltsprivilegierung wegfallen (also Volljuristenprivileg für die Berufsausübung als Anwalt), weil KI schneller und besser viele Fälle abdecken wird und um stupide irgendwelche "prompts" einzugeben, braucht man keine zwei Staatsexamina.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

Top Jura ist immer noch zu 90% People Business.

Klar kann eine KI vielleicht einen Sachverhalt anhand der Rechtslage und vergangener Urteile bewerten. Das könnte aber auch jeder Wald- und Wiesen-Anwalt. Die notwendigen Informationen sind sogar heute schon im Internet und in juristischen Datenbanken in Masse verfügbar.

Trotzdem gehen große Konzerne und wohlhabende Individuen zu großen Kanzleien und zahlen Millionensummen an Honoraren. Warum?
Weil man im Zweifelsfall sein Schicksal nicht in die Hand eines 0815-Anwalts legt und schon gar nicht in die Hände einer Software (aka KI).

Manche Leute hier haben eine sehr romantisierte Vorstellung des Rechtssystems. Als ob immer derjenige gewinnen würde, der logisch und nach dem Gesetz im Recht ist...
In der Praxis werden 99% aller wichtigen Fälle unter der Hand geregelt. Man geht nur dann vor Gericht, wenn man sich partout nicht einigen kann.
Und da geht es dann nicht um Recht und Gesetz, sondern nur wer seinen eigenen Standpunkt besser darlegen und argumentieren kann.

Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viel einfache Rechtsberatung (Arbeitsrecht, Mietrecht etc.) automatisiert werden kann. Diese Fälle sind juristisch extrem einfach und wiederholen sich. Darunter werden vorallem die unteren 50% der Juristen leiden, die damit bisher ihr Brot verdienen.
Komplexe Fälle mit Seltenheitswert und hohem Streitwert, werden aber immer von menschlichen Top Juristen betreut werden. Das werden aber vielleicht 10-20% aller aktuellen Juristen sein.

In Zukunft wird in Jura wohl noch mehr gelten "get good or die trying". Wer nicht zu den Top 20% gehören kann/will, dem würde ich kein Jurastudium mehr empfehlen.

Sehe ich grundsätzlich genauso. Der Bedarf an Juristen wird rapide abnehmen, egal ob Voll- oder Wirtschaftsjurist. Eventuell wird -wie der obige Artikel aus dem Anwaltsspiegel ja angerissen hat - sogar die Anwaltsprivilegierung wegfallen (also Volljuristenprivileg für die Berufsausübung als Anwalt), weil KI schneller und besser viele Fälle abdecken wird und um stupide irgendwelche "prompts" einzugeben, braucht man keine zwei Staatsexamina.

Man geht aber nicht zu einem Anwalt, damit er einem sagt, ob man recht oder unrecht hat. Man geht dahin, damit er einem fast unabhängig von der Rechtslage hilft. Sowas fängt ja damit an, dass Fristen ausgereizt werden, wenn es ein Vorteil für den Mandanten hat. Oder es sind zwei unterschiedliche Dinge, einen Anspruch aufgrund eines Gerichtsurteils zu haben oder das Geld wirklich zu bekommen.

Eine Beratung durch den Anwalt wird nicht immer dem entsprechen, was als "gerecht" empfunden wird. Wenn eine KI das ebenso macht, ist das für jeden nachvollziehbar und wird bestimmt zu gesellschaftlichen Druck führen.

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WiWi Gast

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Gibt es eigentlich einen Grund, warum gerade Jura so wegrationalisiert wird? Sucht man im Internet, findet man tatsächlich viele deutsch und englische Artikel zu KI und Jura/Law und deren Risiken/Bedrohung usw. Ich mein, viel BWL Tätigkeit (Datenanalyse und Zusammenstellung, Excel-Tabellen pflegen und PP) dürfte doch auch obsolet werden? Gerade in der Verwaltung von Unternehmen und in den unteren Ebenen von den UBen gibt es viele - auch von zahlreichen BWLern ausgeübte - Bullshitjobs, die gut wegrationalisiert werden können. Ich sehe aber kaum Artikel zur Gefahr von KI für BWLer bzw für StB/WP, obwohl GBT ja auch das amerikanische WP-Examen bestanden hat.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

Top Jura ist immer noch zu 90% People Business.

Klar kann eine KI vielleicht einen Sachverhalt anhand der Rechtslage und vergangener Urteile bewerten. Das könnte aber auch jeder Wald- und Wiesen-Anwalt. Die notwendigen Informationen sind sogar heute schon im Internet und in juristischen Datenbanken in Masse verfügbar.

Trotzdem gehen große Konzerne und wohlhabende Individuen zu großen Kanzleien und zahlen Millionensummen an Honoraren. Warum?
Weil man im Zweifelsfall sein Schicksal nicht in die Hand eines 0815-Anwalts legt und schon gar nicht in die Hände einer Software (aka KI).

Manche Leute hier haben eine sehr romantisierte Vorstellung des Rechtssystems. Als ob immer derjenige gewinnen würde, der logisch und nach dem Gesetz im Recht ist...
In der Praxis werden 99% aller wichtigen Fälle unter der Hand geregelt. Man geht nur dann vor Gericht, wenn man sich partout nicht einigen kann.
Und da geht es dann nicht um Recht und Gesetz, sondern nur wer seinen eigenen Standpunkt besser darlegen und argumentieren kann.

Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viel einfache Rechtsberatung (Arbeitsrecht, Mietrecht etc.) automatisiert werden kann. Diese Fälle sind juristisch extrem einfach und wiederholen sich. Darunter werden vorallem die unteren 50% der Juristen leiden, die damit bisher ihr Brot verdienen.
Komplexe Fälle mit Seltenheitswert und hohem Streitwert, werden aber immer von menschlichen Top Juristen betreut werden. Das werden aber vielleicht 10-20% aller aktuellen Juristen sein.

In Zukunft wird in Jura wohl noch mehr gelten "get good or die trying". Wer nicht zu den Top 20% gehören kann/will, dem würde ich kein Jurastudium mehr empfehlen.

Unwahrscheinlich. Juristen haben Nachwuchsmangel und die Kanzleien zahlen lächerlich hohe Einstiegssummen für Einsteiger, da auch Juristen WLB immer wichtiger wird. Außerdem stellen die Großkanzleien fast jeden ein ab 5 Punkten aufwärts.

Hier im Forum gilt immer noch die alte Mär vom doppel Prädikat. Das ist in der Realität schon seit mehreren Jahren obsolet. Großkanzleien pflegen das Image natürlich, um weiterhin hohe Stundensätze in Rechnung zu stellen. Das Nivea von Juristen im BigLaw ist allerdings im stetigen Verfall aus oben genannten Gründen.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

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Klar kann eine KI vielleicht einen Sachverhalt anhand der Rechtslage und vergangener Urteile bewerten. Das könnte aber auch jeder Wald- und Wiesen-Anwalt. Die notwendigen Informationen sind sogar heute schon im Internet und in juristischen Datenbanken in Masse verfügbar.

Trotzdem gehen große Konzerne und wohlhabende Individuen zu großen Kanzleien und zahlen Millionensummen an Honoraren. Warum?
Weil man im Zweifelsfall sein Schicksal nicht in die Hand eines 0815-Anwalts legt und schon gar nicht in die Hände einer Software (aka KI).

Manche Leute hier haben eine sehr romantisierte Vorstellung des Rechtssystems. Als ob immer derjenige gewinnen würde, der logisch und nach dem Gesetz im Recht ist...
In der Praxis werden 99% aller wichtigen Fälle unter der Hand geregelt. Man geht nur dann vor Gericht, wenn man sich partout nicht einigen kann.
Und da geht es dann nicht um Recht und Gesetz, sondern nur wer seinen eigenen Standpunkt besser darlegen und argumentieren kann.

Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viel einfache Rechtsberatung (Arbeitsrecht, Mietrecht etc.) automatisiert werden kann. Diese Fälle sind juristisch extrem einfach und wiederholen sich. Darunter werden vorallem die unteren 50% der Juristen leiden, die damit bisher ihr Brot verdienen.
Komplexe Fälle mit Seltenheitswert und hohem Streitwert, werden aber immer von menschlichen Top Juristen betreut werden. Das werden aber vielleicht 10-20% aller aktuellen Juristen sein.

In Zukunft wird in Jura wohl noch mehr gelten "get good or die trying". Wer nicht zu den Top 20% gehören kann/will, dem würde ich kein Jurastudium mehr empfehlen.

Unwahrscheinlich. Juristen haben Nachwuchsmangel und die Kanzleien zahlen lächerlich hohe Einstiegssummen für Einsteiger, da auch Juristen WLB immer wichtiger wird. Außerdem stellen die Großkanzleien fast jeden ein ab 5 Punkten aufwärts.

Hier im Forum gilt immer noch die alte Mär vom doppel Prädikat. Das ist in der Realität schon seit mehreren Jahren obsolet. Großkanzleien pflegen das Image natürlich, um weiterhin hohe Stundensätze in Rechnung zu stellen. Das Nivea von Juristen im BigLaw ist allerdings im stetigen Verfall aus oben genannten Gründen.

An diesem Beitrag stimmt absolut gar nichts. Weder bzgl des angeblichen "Juristenmangels", noch hinsichtlich der Einstiegsvoraussetzungen. Die Martklage ist ziemlich katastrophal aktuell. Viele Kollegen aus meiner ehemaligen Referendar-Gruppe haben große Schwierigkeiten unterzukommen, auch diejenigen mit guten Examina. Hier scheint ein Nichtjurist absoluten Nonsens zu verzapfen.

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WiWi Gast

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@TE: hast du dich entschieden? Dein Weg ist doch optimal. Du kannst abschichten und hast nach 3 Jahren einen LLB als Absicherung. Und du scheinst dafür großes Interesse zu haben. Würdest du dich etwa lieber duech ein IT Studium quälen?

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Nur jeder Fünfte Tech-Job ist von Frauen besetzt

Welche neuen Technologien verändern die IT-Branche?

Weibliche Tech-Talentlücke: Nur 22 Prozent aller europäischen Tech-Jobs sind derzeit von Frauen besetzt, so das Ergebnis der Studie "Women in tech" der Unternehmensberatung McKinsey. In Bereichen mit hohem Bedarf an Technologietalenten liegt der Frauenanteil derzeit sogar nur bei 8 Prozent. In Deutschland fehlen bis 2027 etwa 780.000 Arbeitskräfte im Technologieumfeld und 1,4-3,9 Millionen in Europa. Eine Verdopplung des Frauenanteils in Tech-Jobs bis 2027 auf 45 Prozent könnte Europas BIP um bis zu 600 Milliarden Euro erhöhen.

Erneut erfolgreiche AACSB-Akkreditierung der HHL

Campus und Gebäude der HHL Leipzig Graduate School of Management im Sonnenlicht

Der HHL Leipzig Graduate School of Management ist im Jahr 2019 die erfolgreiche Re-Akkreditierung des AACSB gelungen. Die Akkreditierung durch die amerikanische "Association to Advance Collegiate Schools of Business" gilt weltweit als eines der renomiertesten Gütesiegel für Business Schools.

ESB eine der besten Business Schools weltweit

Studenten an der ESB Business School, Hochschule Reutlingen

Die ESB Business School hat das Gütesiegel von AACSB International – The Association to Advance Collegiate Schools of Business, einer der weltweit bedeutendsten Akkreditierungsorganisationen für Wirtschaftswissenschaften, erhalten. Das Siegel bestätigt der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Reutlingen die Erfüllung anspruchsvoller Qualitätsstandards in Ausbildung und Forschung. Weltweit tragen nur fünf Prozent aller Business Schools das begehrte Prädikat.

Wirtschaft studieren: Das BWL-Studium an der Universität

Studenten entspannen vor der Schiffsschraube in der Sonne auf dem Campus der Technischen Universität München (TUM)

Das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) ist an Universitäten am beliebtesten. 555.985 Studenten studierten im Wintersemester 2015/16 in einem Fach der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an einer deutschen Universität. An Fachhochschulen sind es 398.152 Studenten. Insbesondere das universitäre Studium an einer ökonomischen Fakultät beruht auf einer traditionsreichen Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Seither hat sich das Spektrum an Studiengängen in den Wirtschaftswissenschaften an Universitäten vervielfacht. Spezialisierungen in Informatik, Medien, Recht oder Ingenieurswesen gehören längst zum universitären Bild in den Wirtschaftswissenschaften.

Studium Internationale Betriebswirtschaftslehre (IBWL)

Header Bilder der Wiwi-Studiengänge / Internationale Betriebswirtschaftslehre IBWL

Eine internationale Ausrichtung im Fach Betriebswirtschaftslehre wünschen sich immer mehr. So entscheiden sich jedes Jahr mehr Studienanfänger für ein Studium der Internationalen BWL. Der Studiengang ermöglicht einen Einblick in globale wirtschaftliche Zusammenhänge. Zusätzlich lernen Studierende im internationalen Management eine weitere Fremdsprache und vertiefen diese während eines Auslandsstudiums. Rund 10 Prozent aller Studienanfänger entscheiden sich für ein Studium Internationale Betriebswirtschaft.

Broschüre Studienwahl und Berufswahl 2018/2019

Buchcover Studien- und Berufswahl 2018-2019

Der offizielle Studienführer und grüne Klassiker »Studien- und Berufswahl«, herausgegeben von der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Bundesagentur für Arbeit (BfA), informiert umfassend zur Studien- und Berufsplanung. Die aktuelle und 48. Auflage von Studien- und Berufswahl ist ab sofort erhältlich.

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