Wie der Titel schon verrät, ich würde gerne eure Meinungen/Erfahrungen dazu hören.

Ich befinde mich derzeit im zweiten Semester meines Betriebswirtschaftlichen Bachelorstudiums. Ob ich einen Master hinterherschieben möchte, weiß ich noch nicht. Eigentlich erscheint es mir fast unnötig, da ich im Anschluss den Steuerberater anstrebe.
Durch eine vorher abgeschlossene Ausbildung bin ich bereits 23 und bis ich (bei gradlinigem Verlauf) am Stb-Examen teilnehmen könnte, wäre ich um die 30.

Da stellt sich mir natürlich schon die Frage, wie ich das noch mit der Familienplanung unter einen Hut bringen soll. Eine gute Freundin riet mir, ich solle am besten während des Studiums Kinder kriegen, da ich hinterher nie wieder so viel Zeit wie im Studium haben werde. Nun ja, sie studiert Medizin und für sie, die nicht ihre Semesterferien mit Praktika verbringen muss, um anschließend anständig unterzukommen, während des Semester studienrelevanten Werkstudentenstellen nachgehen muss, und auch überwiegend Prüfungen nur ?bestehen? und nicht der 1,x hinterherrennen muss, mag das vielleicht zutreffen.

Am vernünftigsten erscheint es mir die Familienplanung erst nach bestandenem Examen in Angriff zu nehmen. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen natürlich mit zunehmenden Alter (und wer weiß, ob es überhaupt auf Anhieb klappt?!), sodass es so viel sinnvoller wäre noch vor 30 damit durch zu sein.
Egal wie ich es mir drehe, alle Optionen sind suboptimal! Ich will Kinder, aber ich sehe es überhaupt nicht ein, deswegen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen oder meine Ambitionen auf ein Minimum herunterzuschrauben. Das Studium will ich nicht irgendwie abschließen, sondern natürlich mit der 1 vor dem Komma. Ein Selbstläufer ist das nicht und wieso sollte ich mir dann noch ein Kind zumuten. Nach dem Studium wird erwartet, dass man im Job Vollgas gibt und dann wäre ich schon in der Vorbereitung auf das Examen.

Ich befinde mich in einer langjährigen, stabilen Beziehung. Meine bessere Hälfte ist eine ganze Ecke älter als ich und Beamter, somit emotional und finanziell top Voraussetzungen.
Dennoch kann ich den optimalen Zeitpunkt, falls es sowas gibt, einfach nicht ausmachen.

Wie habt ihr das gehandhabt? Würdet ihr, nach heutigem Stand, irgendwas anders machen?

Ich glaube grundsätzlich solltest du hier nicht beide Dinge vermischen. Wenn es dein oberstes Ziel ist das StB-Examen zu schreiben und zu bestehen, dann empfehle ich dir definitiv nicht während der Vorbereitung in die Kinderplanung einzusteigen. Manchmal kann man es nicht vermeiden, jedoch ist es nicht empfehlenswert.

Gleiches gilt für die Situation mit Kind in das Examen bzw. die Vorbereitung zu gehen. Es ist natürlich möglich, es werden auch viele geschafft haben, einfacher macht es die Situation natürlich nicht. Erstens, weil der StB und die Vorbreitung eigentlich 150% deiner Aufmerksamkeit benötigen und zweitens, weil es gleichzeitig ja auch ein nicht allzu günstiges Unterfangen ist.

Meine Empfehlung wäre so schnell wie möglich das Studium zu beenden, anschließend bei einer Big4 einzusteigen, da die mE die beste Examensförderung haben. Wenn du im ersten Versuch bestehst, ist doch alles gut!

Deine Bekannte hat recht. Man jammert als Student viel, aber nie wieder hast du so viel Zeit.. Wenn deine Frau abgesichert ist, sollte man sich das schon überlegen. Wenn ein kleines Kind da ist (bzw. 2) hast du keine Zeit mehr für nix. Nach der Arbeit Kind bespielen, Abendessen, Kind ins Bett bringen. Dann noch Wohnung / Haus aufräumen, Garten gießen, Bürokram machen. Dann hast du vielleicht noch eine Stunde zum Lesen oder TV schauen. Glaub mir, diese Stunde willst du nicht in die Vorbereitung für ein Examen stecken. Wochenedne ist Zeit für Großeinkäufe, Kind bespielen, größere Gartensachen (Rasen mähen u.a.), Gartengeräte auf- oder abbauen, Freunde einladen oder besuchen, Großeltern besuchen oder einladen.. also nicht viel Zeit für ein Examen.

Wahre Worte und schöner Erfahrungsbericht bei dem ich sehr schmunzeln musste.

Ist bei uns original ge-nau-so!