Wechsel: Sachbearbeiter Konzern auf Leitungsposition Unternehmen mit kirchlichem Träger
Hallo zusammen,
ich stehe vor einer für mich schwierigen Fragestellung, was meine Karriere betrifft. Aktuell habe ich eine Sachbearbeiterposition in einem internationalen Konzern.
Genauer: einiges Tagesgeschäft, Projektthemen/-Leitung (auch international), für einige Sachthemen deutschlandweite Verantwortung, in einigen Themen auch direktes Berichten an den CFO, Stellvertreter meines Fachbereichs in Deutschland.
Was meine Position betrifft habe ich alles ausgeschöpft. Ein hierarchischer Aufstieg ist auf absehbare Zeit nicht realistisch, eine andere Veränderung nur mit einem Standortwechsel denkbar, was für mich aktuell nicht in Frage kommt.
Ich bin nicht zufrieden mit meinem Job, mir gefällt allgemein das Arbeiten in Konzernstrukturen mit Einschränkungen an allen Ecken und Enden nicht, auch wenn ich mir mittlerweile einige Freiräume erkämpft habe. Ich bin auch etwas die Mentalität "in der Wirtschaft" leid, in über 10 Jahren im Beruf habe ich so einiges erlebt, was ich moralisch als ziemlich verwerflich ansehe.
Ich habe nun evtl. die Möglichkeit, die Leitung des gleichen Fachbereichs in einem Unternehmen mit kirchlichem Träger zu übernehmen. Finanziell kein echter Fortschritt, dazu mehr Verantwortung. Aber: Auch mehr Gestaltungsspielraum und mehr Eigenständigkeit, das, was ich mir eigentlich wünsche. Außerdem kann ich der gesellschaftlichen Verantwortung eines solchen Unternehmens durchaus etwas abgewinnen, ich gehöre der "richtigen" Religion an und engagiere mich kirchlich auch etwas. Das wäre also nicht wie für viele ein Negativpunkt, sondern ich würde das eher positiv sehen.
Es ist mir aber auch klar: Diese Position wird dort das Ende der Fahnenstange sein. Die Kirche zahlt nicht gut, das ist bekannt, auch in dieser Hinsicht wird sich also nicht mehr viel tun.
Damit könnte ich erstmal leben, für einige Jahre wäre das absolut ok für mich. Ich habe aber höchste bedenken, das man dann für andere Bereiche/Branchen verbrannt ist. "Head of Fachbereich Deutschland" mag sich in einer Bewerbung vielleicht noch gut anhören, "Head of Fachbereich Deutschland" bei kirchlichem Unternehmen kommt dann sicher nicht mehr so gut, wenn man wieder in die Wirtschaft wechseln will. Der Fachbereich ist nicht stark an eine Branche gebunden, ist rein im verwaltenden Bereich, da gibt es durchaus einiges an Schnittmengen, egal, wo man das macht. Trotzdem bin ich mir der Wirkung eines kirchlichen Trägers auch in diesem Bereich sehr bewusst.
Wie sind die Meinungen hier? Mein Bauch sagt, es wäre eine schöne Veränderung, gerade hinsichlich Arbeitsinhalte, "Sinn" im Job, etc., mein Kopf sagt, damit handelste dir für die Zukunft u.U. ziemlich große Probleme ein.
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